Frankfurter Lagen: Wo das Nordend Bornheim küßt – Günthersburgpark als Oase

Frankfurt/Main (Mai 15) – Drüben in Alt-Bornheim locken (gefühlt) 100 Kneipen zum Relaxen. Die Traditons-Lokale Dünker und Solzer bieten Wein,  Apfelwein und alles andere. In den Straßen Alt-Bornheims herrscht das pralle Leben. Bis spät in die Nacht. Nur gut, dass zwischen Comenius- und Wetteraustraße ein paar Hundert Meter und der Günthersburgpark liegen. Die Bewohner der Jugendstilvillen, die den Park rechts und links säumen, bekommen also vom Feier-Lärm im Hot Spot Bornheims kaum etwas mit, genießen aber gleichwohl den Standortvorteil. Dieser Vorteil erwächst natürlich nicht nur aus der Nähe zu Alt-Bornheim und seiner besagten Kneipendichte, sondern und vor allem aus der Nachbarschaft zum Günthersburgpark. Seine Geschichte reicht bis ins frühe 14. Jahrhundert zurück. Er grenzt das (feine) Frankfurter Nordend vom urbanen Frankfurt-Bornheim ab.

Westlich flankiert die Wetterausstraße den Park, östlich die Comenius Straße. Die meisten der hier stehenden Mehrfamilien-Villen sind rund 100 Jahre alt. Ihre Bewohner blicken, lediglich durch ihre schmalen Anliegerstraßen gestennt, auf einen von Schwarzkiefern, Blauglocken- und Mammutbäumen geprägten englischen Landschaftspark. Auf einen Park, den natürlich  Bürger aus Bornheim und dem Nordend zum Joggen, Spielen und Chillen aufsuchen. Niemand kommt sich dabei in die Quere. Denn der Park ist mit seinen über 7 Hektar groß genug, um jedem genügend Platz zu bieten.

Wer hier wohnt, will offenbar nicht weg. Weil‘ so schön ist und er deshalb nicht weg muss. Kindergärten, Schule, Kneipen, (Bio)-Läden und – im Notfall – zwei Krankenhäuser sind zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Schade nur, dass attraktive Nahverkehrs-Mittel fehlen. Die nächste U-Bahn-Station ist von Comeninus- und Wetterausstraße relativ weit weg. Dass am südlichen Rand des Günthersburgparks eine Straßenbahn entlangfährt, macht den U-Bahn-Mangel nicht wett. S-Bahnen machen einen großen Bogen um das Quartier.

Dass einige Villen in der Comeniusstraße durch häßliche Graffitis verunstaltet sind, mag als Schönheitsfehler durchgehen. Denn die Nähe von Bornheims Kneipen und der Oase Günthersburgpark wiegt vieles auf. Auch den Preis der Objekte, der bei jeweils etwa einer Million Euro liegen dürfte.

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Von Peter Kochanski