Lazard AM – Marktkommentar:
Inflation, Zinsen, Rezession – Worauf müssen sich Anleger einstellen?
Frankfurt/Main (6.6.23) – Anleger werden sich längerfristig mit höheren Inflations- und Zinsniveaus anfreunden müssen. Dieser Ansicht sind Professor Dr. Jürgen Stark, langjähriges Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) und früherer Chefvolkswirt der EZB, und Werner Krämer, Senior Economist bei Lazard Asset Management. Der Übergang zum neuen Zinsregime sei zudem mit deutlichen Korrekturen an den Märkten verbunden. Was bedeutet das für die Kapitalanlage?
Autoindustrie/VDIK und Ernst & Young EY:
Neuzulassungen steigen im Mai deutlich
Bad Homburg/Frankfurt/Main (5.6.23) – Der deutsche Pkw-Markt legte im Mai um 19 Prozent zu. Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden 247.000 Pkw neu zugelassen. Seit Jahresbeginn wurden bisher insgesamt 1.116.700 Pkw neu zugelassen. Damit steigt das Zulassungsplus nach fünf Monaten im laufenden Jahr auf 10 Prozent. weiterlesen
Deutsche Telekom:
Kooperation mit Energy Web
Bonn (5.6.23) – Die Deutsche Telekom setzt ihre Expansionspläne im Bereich der Blockchain-Technologie (Web 3) fort. Ihre Tochter Telekom MMS ist dem Ökosystem der Energy Web Foundation, bestehend aus Energiekonzernen und IT-Dienstleistern, beigetreten. Die Telekom MMS stellt als Validator Infrastruktur bereit und sichert so die dezentral verteilte Energy Web Chain ab. Ziel von Energy Web ist der beschleunigte Übergang zu einer globalen Wirtschaft basierend auf Effizienz und erneuerbaren Energien. weiterlesen
AllianceBernstein:
Erkenntnisse der Berichtssaison –
Konjunkturgegenwind erschwert Gewinnwachstum
Von James T. Tierney – Chief Investment Officer – Concentrated US Growth und Dev Chakrabarti – Chief Investment Officer – Concentrated Global Growth
London (30.5.23) – Die Berichtssaison des ersten Quartals 2023 ist beendet. Die gute Nachricht: Rund drei Viertel der Unternehmen weltweit übertrafen ihre Gewinnerwartungen. Der Wermutstropfen: Viele Firmen hatten ihre Prognosen in Erwartung einer Rezession bereits gesenkt, die Messlatte war also recht niedrig angesetzt. Für das Gesamtjahr haben die meisten Unternehmen ihre Schätzungen aus Sorge über die Aussichten zudem nicht angehoben, denn die Märkte sind zurzeit von unterschiedlichsten Trends geprägt, die von fallenden Energiepreisen bis zu steigenden Zinsen reichen. Die seit Langem erwartete Rezession ist zwar noch nicht eingetreten, doch die makroökonomischen Bedingungen sind unklar. Die hohe Inflation ist hartnäckiger als erwartet, die kurzfristigen Zinsen steigen weiter an und die Turbulenzen im Bankensektor sorgen für zusätzliche Instabilität. Die Unternehmensberichte deuten darauf hin, dass diese teils gegensätzlichen Kräfte die Herausforderungen für Unternehmen weiter verschärfen und es für Anleger damit erschweren werden, belastbare Wachstumsquellen zu finden.
Ernst & Young EY:
Erste Bremsspuren in den Bilanzen der Autokonzerne – Umsatz wächst weiter deutlich, aber Marge schrumpft
Stuttgart (29.5.23) – Die größten Autokonzerne der Welt sind mit einem kräftigen Umsatzwachstum ins neue Jahr gestartet: Obwohl der Pkw-Absatz nur um knapp vier Prozent gestiegen ist, kletterte der Umsatz um 19 Prozent und erreichte mit 494 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Alle 16 analysierten Unternehmen verzeichneten ein Umsatzplus, beim Neuwagenabsatz meldeten hingegen nur elf Unternehmen Wachstum, fünf verkauften weniger Pkw als im Vorjahreszeitraum. weiterlesen
Lufthansa:
Parliamo italiano – Erwerb von 41 Prozent an ITA Airways
Frankfurt/Main (25.5.23) – Die Deutsche Lufthansa AG hat mit dem italienischen Ministerium für Wirtschaft und Finanzen (Ministero dell’Economia e delle Finanze, MEF) eine Einigung über den Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an der italienischen Nationalfluglinie ITA Airways (Italia Trasporto Aereo S.p.A.) erzielt. Lufthansa wird im Rahmen einer Kapitalerhöhung einen Anteil von 41 Prozent an ITA für 325 Millionen Euro erhalten. weiterlesen
KfW:
Erholung mit angezogener Handbremse – KfW Research erwartet für 2023 Wachstumsrate des deutschen BIP von -0,3 %; für 2024 von 1,0 %
Frankfurt/Main (25.5.23) – Nach einer technischen Rezession im Winterhalbjahr dürfte die Wirtschaft ab dem laufenden zweiten Quartal 2023 auf einen flachen Wachstumspfad einschwenken. Treiber sind zunächst vor allem Nachholeffekte bei der Industrieproduktion und Zuwächse bei unternehmensnahen Dienstleistern, bevor eine moderate Erholung des privaten Konsums mit positiven Effekten für konsumnahe Dienstleistungsbereiche hinzukommt. Für das Gesamtjahr 2023 erwartet KfW Research mit -0,3 % praktisch eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber dem Vorjahr, da 0,2 Prozentpunkte dieses Rückgangs allein auf die geringere Anzahl an Arbeitstagen im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen sind (Kalendereffekt). Im Jahr 2024 dürfte die Wirtschaftsleistung um 1,0 % zulegen. KfW Research bestätigt damit seine Vorprognose vom Februar.
„Deutschland erlebt eine Konjunkturerholung mit angezogener Handbremse“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.
IMK:
Konjunkturindikator trübt sich spürbar ein – Empfehlung für abwartende Geldpolitik
Düsseldorf (25.5.23) – Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten eine Rezession durchläuft, ist zuletzt spürbar gestiegen. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, der Daten zu den wichtigsten wirtschaftlichen Kenngrößen bündelt. Für den Zeitraum von Mai bis Ende Juli weist der Indikator eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 37,6 Prozent aus, nachdem sie im April für die folgenden drei Monate noch 26 Prozent betrug. Die statistische Streuung, ein Maß für die Unsicherheit von Wirtschaftsakteuren, bleibt fast unverändert bei 21 Prozent. Der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator schaltet wegen der Eintrübung erstmals seit Januar von „gelb-grün“ auf „gelb-rot“, was für eine erhöhte konjunkturelle Unsicherheit steht. Allerdings bleiben die Werte für Mai bis Juli nach wie vor deutlich unter der Schwelle für eine akute Rezessionsgefahr. Die neue Drei-Monats-Prognose stehe daher für „eine Fortsetzung des verhaltenen Wachstumskurses der deutschen Wirtschaft“, analysiert IMK-Konjunkturexperte Dr. Thomas Theobald. weiterlesen
DIW:
Je höher, desto besser –
Hohe Unterstützung in der Bevölkerung für ein bedingungsloses Grundeinkommen
Berlin (24.5.23) – Ungebrochen von Corona oder Krisen stimmt die Mehrheit der Deutschen einem bedingungslosen Grundeinkommen zu. Das ergeben zwei repräsentative Befragungen aus dem Sommer 2022, die Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Universität Konstanz durchgeführt und analysiert haben. Vor allem Menschen mit geringem Einkommen und großen Sorgen über die eigene wirtschaftliche Situation unterstützen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.
„Politisch ist das bedingungslose Grundeinkommen hoch umstritten, doch genießt es seit Jahren hohe Popularität in der Bevölkerung.“ Jürgen Schupp
EZB:

Schon 25 Jahre alt – Wir gratulieren und empfehlen Ihnen das Interview mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf tagesschau.de
Postbank:
Wohnimmobilien – Hier wird noch ein Wertzuwachs prognostiziert
Bonn (22.5.23) – Der Preisboom am Immobilienmarkt hat ein Ende: In fast der Hälfte aller 400 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte fallen die Preise für Eigentumswohnungen real und liegen bis 2035 um mindestens zwei Prozent unter dem heutigen Niveau. In jedem zehnten Gebiet stagnieren die Preise mit Werten zwischen -0,15 und +0,15 Prozent pro Jahr. Doch auch unter den Einflüssen von Inflation, steigenden Zinsen und stagnierender Nachfrage wird es am deutschen Immobilienmarkt Regionen geben, in denen Immobilienbesitzer*innen in den kommenden Jahren mit einem Wertzuwachs rechnen können. In 43 Prozent der Regionen prognostizieren die Expert*innen einen Anstieg der Kaufpreise real um mehr als 0,15 Prozent pro Jahr bis 2035. Das entspricht insgesamt einem Plus von mindestens zwei Prozent bis 2035. Reale Preiszuwächse sagen die Prognosen für weite Teile des südlichen und nordwestlichen Raums, die sieben größten Metropolen und ihr Umland sowie weitere Großstädte vorher. Leicht sinkende oder stagnierende Preise werden in ländlich geprägten mitteldeutschen Regionen erwartet. Stärkere Preiseinbrüche prognostizieren die Expert*innen für den ländlichen Raum der ostdeutschen Bundesländer abseits der Großstädte. Dies sind Ergebnisse der Studie „Postbank Wohnatlas 2022“, für die Expert*innen des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) eine Kaufpreisprognose bis 2035 erstellt haben.
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Genossenschaftsverband:
Trotz Wirtschaftsflaute und Ende des Immobilienbooms wachsen Volksbanken und Raiffeisenbanken 2023 weiter im Kreditgeschäft
Neu Isenburg (19.5.23) – Die 302 Volksbanken und Raiffeisenbanken im 14 Bundesländer umfassenden Verbandsgebiet des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen verzeichnen für das erste Quartal 2023 ein Kreditwachstum von 0,9 % auf 313,2 Mrd. Euro (Quartal 1/2022: +1,9 %). Während im gewerblichen Kreditgeschäft mit einem Plus von 1,5 % (Quartal 1/2022: + 2,4 %) eine deutliche Ausweitung des Volumens erkennbar ist, legen die Immobilienfinanzierungen um 0,4 % (Quartal 1/2022: 1,7 %) zu.
Ernst & Young EY:
DAX-Konzerne im ersten Quartal –
Umsatzmotor läuft – aber Bremsspuren beim Gewinn
Stuttgart (17.5.23) – Deutschlands Top-Konzerne bleiben auf Wachstumskurs: Der Gesamtumsatz der DAX Unternehmen stieg im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent und erreichte damit eine neue Rekordmarke. Im Vergleich zu den Vor-Quartalen hat sich das Wachstumstempo allerdings abgeschwächt: Im vierten Quartal 2022 war der Umsatz noch um 12 Prozent gestiegen, im dritten sogar um 23 Prozent. weiterlesen
Ernst & Young EY:
EU-Neuwagenmarkts trotz Wachstum weit unter
Vorkrisenniveau – Elektroautos gewinnen Marktanteile
Frankfurt/Main (17.5. 23) – Es geht weiter kräftig aufwärts auf dem EU-Neuwagenmarkt: Die Zahl der Pkw Neuzulassungen in der EU stieg laut Branchenverband ACEA gegenüber April 2022 um 17 Prozent. Damit ist der Einbruch der Vorjahre aber längst nicht aufgeholt: Im Vergleich zu April 2019 ergibt sich ein EU-weites Minus von 30 Prozent. In 25 der 27 EU-Mitgliedsländern lag der Absatz im vergangenen Monat unter dem Niveau von April 2019. weiterlesen
Stiftung Warentest:
„Die besten Finanztest-Regeln für erfolgreiches
Investieren am Aktienmarkt“
Berlin (17.5.23) – Eine Bauchlandung am Aktienmarkt – davor fürchten sich Börsenneulinge wie auch fortgeschrittene Anlegerinnen und Anleger. Wie sich das vermeiden lässt, zeigt der neue Finanztest-Ratgeber „Goldene Regeln für die Börse“ der Stiftung Warentest. Der Ratgeber bietet das wichtigste Know-how rund um Aktien, Fonds und ETF, erklärt, wie die Börse tickt und vor welchen Psychofallen man sich schützen muss. Das Ziel: Renditechancen an der Börse nutzen und dabei das für sich passende Risikoniveau finden, um trotzdem noch gut zu schlafen. weiterlesen
Commerzbank:
„Mit starkem Jahresauftakt“ –
Konzernergebnis fast verdoppelt
Frankfurt/Main (17.5.23) – Die Commerzbank ist sehr gut in das Geschäftsjahr 2023 gestartet. Trotz der Turbulenzen an den Kapitalmärkten und erneuter Belastungen durch die Schweizer-Franken-Kredite der mBank steigerte die Commerzbank ihr Operatives Ergebnis im ersten Quartal um mehr als 60 %. Ihr Konzernergebnis konnte sie nahezu verdoppeln. Die Bank profitierte weiter von der Zinswende und einem guten Provisionsgeschäft. So stieg der bereinigte Zinsüberschuss auf einen Rekordwert, auch wenn die Dynamik angesichts höherer Zinsen auf Einlagen im Vergleich zum Vorquartal etwas nachließ. Bei den Kosten blieb die Commerzbank trotz des hohen Inflationsdrucks auf Kurs. Sehr positiv zeigte sich, ungeachtet der angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage, das Risikoergebnis. Bei einer weiterhin komfortablen Kapitalquote bildete die Bank im ersten Quartal eine Abgrenzung für die angestrebte Ausschüttungsquote von 50 %.

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Siemens:
„Hervorragende Leistung setzt sich fort –
Ausblick erneut angehoben“
München (17.5.23) – Umsatzerlöse und Auftragseingang des zweiten Quartals stiegen auf vergleichbarer Basis (ohne Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) jeweils um 15%
Nominal erhöhten sich die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 14% auf 19,4 Mrd. €; Auftragseingang nahm um 13% auf 23,6 Mrd. € zu, ausschlaggebend war das stark gestiegene Volumen aus Großaufträgen bei Mobility; Book-to-Bill-Verhältnis betrug 1,22 weiterlesen
Stiftung Warentest:
Zusatzrente – Zaubermittel gegen Altersarmut?
Berlin (17.5.23) – Mit einer privaten Zusatzrente lässt sich dem Ruhestand entspannter entgegenblicken. Der neue Ratgeber der Stiftung Warentest Meine Zusatzrente zeigt, mit welchen einfachen Mitteln aus einer etwas größeren Geldsumme oder aus Sachvermögen wie einer Immobilie eine zuverlässig sprudelnde Privatrente gebaut werden kann.
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Universität Hohenheim:
Größte Geschäfts-Risiken sind Geopolitik,
Inflation und Cyber-Vorfälle
Stuttgart (17.5.23) – DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen kommunizieren in ihren Risikoberichten am häufigsten geopolitische Entwicklungen (83 %), Inflation (79 %) und Cyber-Vorfälle (79 %) als Risiken für ihr Geschäft. Die Vorstandsvorsitzenden konzentrieren sich in ihren Vorworten auf Geopolitik, Inflation und die Energiekrise – Risiken im eigenen Einflussbereich wie Cyber-Angriffe bleiben bei ihnen weitgehend außen vor. 78 % der Unternehmen nehmen in ihren Geschäftsberichten eine systematische quantitative Risikobewertung vor, 21 % liefern lediglich qualitative Beschreibungen. Das ergab eine Studie von Kommunikationswissenschaftler:innen der Universität Hohenheim in Stuttgart und der Kommunikationsberatung Crunchtime Communications. Studie im Detail
Ernst & Young EY:
Unternehmen schätzen Risiko durch Cyberangriffe so hoch ein wie noch nie
Stuttgart (16.5.23) – Cyberattacken können mit einer einzigen E-Mail beginnen und die darin verborgene Malware ganze Abteilungen oder sogar komplette Konzerne lahmlegen. Besorgniserregend: Nie schätzten mit dem Thema betraute Führungskräfte in Deutschland das Risiko digitaler Angriffe auf ihr eigenes Unternehmen so hoch ein wie aktuell. Mehr als zwei von drei Managerinnen und Managern (68 Prozent) bewerten die Gefahr, Opfer einer Cyberattacke zu werden als „eher hoch“ bis „sehr hoch“ – letztere Kategorie macht fast ein Fünftel aller von EY befragten Führungskräfte (18 Prozent) aus. weiterlesen
VCI:
Chemiegeschäft mit schwachem Jahresstart
Frankfurt/Main (16.5.23) – Die rasante Talfahrt der deutschen Chemieindustrie hat sich im ersten Quartal des Jahres abgeschwächt. Eine kraftvolle Erholung ist dennoch nicht in Sicht. Die Produktion in Deutschlands drittgrößter Industriebranche ging leicht zurück. Auch die Umsätze waren in nahezu allen Sparten rückläufig. Die weiterhin hohen Produktionskosten belasteten die Geschäfte.
KfW:
Kommunen trotzen den Krisen, doch neue Herausforderungen stehen bevor
Frankfurt/Main (15.5.23) – Die deutschen Kommunen zeigen sich in finanzieller Hinsicht erstaunlich krisenfest, wie das KfW-Kommunalpanel 2023 zeigt. Trotz der Mehrfachkrise und der negativen Prognosen, die daraus für die kommunalen Finanzen abgeleitet wurden, konnten die Städte, Gemeinden und Landkreise das Jahr 2022 mit einem Finanzierungsüberschuss von 2,6 Mrd. EUR abschließen. Auch die Investitionen hielten sich robust, der wahrgenommene Investitionsrückstand wuchs nur moderat auf 165,6 Mrd. EUR und die Finanzierungsmöglichkeiten blieben trotz Zinswende noch auskömmlich. Zahlreiche Haushaltsrisiken wie hohe Preissteigerungen und steigende Zinsen trüben jedoch die Erwartungen der Kommunen hinsichtlich der künftigen Finanzlage und der Finanzierungskonditionen spürbar ein. Angesichts dieser Unsicherheiten drohen die transformativen Aufgaben der Kommunen ins Hintertreffen zu geraten. weiterlesen
IMK-Inflationsmonitor:
Soziale Spreizung bei Teuerungsraten
gesunken, macht aber weiter fast zwei Prozentpunkte aus
Düsseldorf (12.5.23) – Die Inflationsrate in Deutschland ist im April gegenüber März nur wenig gesunken und war mit 7,2 Prozent weiterhin sehr hoch. Die sozialen Unterschiede bei der Teuerung haben sich spürbar verkleinert, sie machen gleichwohl noch fast zwei Prozentpunkte aus. So hatten Alleinlebende mit niedrigen Einkommen im April mit 8,1 Prozent die größte Inflationsbelastung zu tragen, Alleinlebende mit sehr hohen Einkommen mit 6,2 Prozent die niedrigste. Die soziale Spreizung bei der haushaltsspezifischen Inflation betrug damit 1,9 Prozentpunkte, nachdem es im März 2,4 Prozentpunkte waren. Dass ärmere Haushalte besonders stark durch die Inflation belastet sind, liegt daran, dass die nach wie vor wichtigsten Preistreiber, Haushaltsenergie und Nahrungsmittel, in ihren Warenkörben ein besonders hohes Gewicht haben. Allerdings hat die Preisdynamik bei diesen Gütern des Grundbedarfs gegenüber anderen Waren und Dienstleistungen zuletzt nachgelassen. Deshalb haben sich die Raten im April stärker angenähert als in den Vormonaten. Das ergibt der neue IMK Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. weiterlesen
Creditreform:
Insolvenzwelle in Europa
nach Krisenschub
Neuss (11.5.23) – Im Jahr 2022 fand in Europa die lange befürchtete Trendwende bei den Unternehmensinsolvenzen statt. Nach den Corona-Krisenjahren, in denen Unternehmen überall in Europa massiv subventioniert wurden, stellt sich allmählich wieder marktwirtschaftliche Realität ein: Viele Betriebe sind den permanenten Krisen auf Dauer nicht gewachsen. In Westeuropa sowie Norwegen, der Schweiz und Großbritannien wurden 139.973 Firmeninsolvenzen registriert. Das war ein Plus von 24,2 Prozent (2021: 112.686 Fälle). In Osteuropa ist die Situation noch deutlich drastischer.
