Alle Beiträge von Peter Kochanski
DIW u.a.:
Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2023 – Kaufkraft kehrt zurück – Politische Unsicherheit hoch
Berlin (28.9.23) – Die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose prognostiziert für das Jahr 2023 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland um 0,6 Prozent. Damit wird die Prognose vom Frühjahr 2023 kräftig um 0,9 Prozentpunkte nach unten revidiert. „Der wichtigste Grund dafür ist, dass sich die Industrie und der private Konsum langsamer erholen, als wir im Frühjahr erwartet haben“, sagt Oliver Holtemöller, stellvertretender Präsident und Leiter der Abteilung Makroökonomik am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Die Gemeinschaftsdiagnose wird zweimal im Jahr im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Kilmaschutz erstellt. Das Herbstgutachten 2023 haben erstellt: DIW in Berlin, ifo Institut in München, IfW in Kiel, IWH in Halle und RWI in Essen. weiterlesen
IMK:
„Gewinninflation“ in 4 Wirtschaftsbereichen treibt
Teuerung in Deutschland erheblich an
Düsseldorf (28.9.23) – Ein kräftiges Wachstum bei den Gewinnen von Unternehmen in einigen Branchen ist ein wichtiger Grund dafür, dass die Inflation in Deutschland seit Anfang 2021 stark angestiegen ist und das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) weit überschreitet. Neben den Preisschocks von den internationalen Energie- und Nahrungsmittelmärkten nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hat eine „Gewinninflation“ damit wesentlich dazu beigetragen, dass die Teuerungsraten im vergangenen und in diesem Jahr sehr hoch waren und sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. weiterlesen
Ernst & Young EY:
Globaler IPO-Markt im Zeichen des Aufschwungs
Frankfurt/Main (28.9.23) – Im dritten Quartal 2023 gingen weltweit 350 Unternehmen an die Börse – sechs Prozent weniger als im Vorjahresquartal (371). Das Emissionsvolumen schrumpfte stärker um 27 Prozent auf 38,4 Milliarden US-Dollar. Die Entwicklung im dritten Quartal war in den großen Wirtschaftsräumen uneinheitlich: Die USA verzeichneten 33 IPOs (+14 Prozent) mit einem Emissionsvolumen von 8,6 Milliarden US-Dollar (2,5 Milliarden US-Dollar in Q3/22). China erreichte nur noch 105 IPOs (-33 Prozent im Vorjahresvergleich) mit einem Emissionsvolumen von 16,8 Milliarden US-Dollar; an europäische Börsen ließen sich insgesamt 40 Unternehmen listen (-5 Prozent) mit einem Emissionsvolumen von 5,6 Milliarden US-Dollar (-53 Prozent). weiterlesen
DIW:
Deutsche Privathaushalte haben im Jahr 2022 ihren Heizenergiebedarf um fünf
Prozent reduziert
Berlin (27.9.23) – Mit rasant gestiegenen Preisen für Erdgas und Heizöl haben die deutschen Privathaushalte im vergangenen Jahr deutlich weniger geheizt. Temperaturbereinigt wurden im Bundesdurchschnitt fünf Prozent weniger Heizenergie verbraucht. Dies ist das Ergebnis des diesjährigen Wärmemonitors, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) auf Basis von Daten des Immobiliendienstleisters ista jährlich erstellt. Für den Bericht wurden die Heizenergieabrechnungen von bundesweit 150.000 Zwei- und Mehrfamilienhäusern mit rund einer Million Wohnungen ausgewertet.
KfW Research:
Deutscher Mittelstand hat Energiepreisschwankungen bisher gut verkraftet
Frankfurt/Main (27.9.23) – Die turbulenten Preisentwicklungen auf den Energiemärkten infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben viele kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland heftig und unvorbereitet getroffen. Insgesamt hat der deutsche Mittelstand die Energiepreisschwankungen jedoch gut verkraftet. Neben dem mittlerweile wieder gesunkenen Energiepreisniveau und generell nachlassenden Krisensymptomen waren hierbei vor allem umfangreiche Maßnahmen zur Senkung des unternehmerischen Energieverbrauchs ausschlaggebend: Bereits im März 2023 hatten 72 % der mittelständischen Unternehmen ihren Energieverbrauch durch energiebewusstes Verhalten, wie etwa die Absenkung der Raumtemperatur oder spritsparendes Fahren, reduziert, weitere 9 % hatten dies geplant. Das zeigen zwei Sonderbefragungen von KfW Research auf Basis des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels. Auch aufwändigere Maßnahmen wie Investitionen in Energieeffizienz bzw. in die Erzeugung von Strom/Wärme aus erneuerbaren Energien wurden von immerhin schon 19 % bzw. 15 % umgesetzt (geplant: 16 % bzw. 20 %). weiterlesen
eToro:
Deutschlands wirtschaftliches Dilemma – Inflation und Rezession
Kommentar von Ben Laidler, Global Markets Strategist bei eToro
Köln (26.9.23) – Deutschland steckt in einer Rezession fest, die von einer immer noch zu hohen Inflation begleitet wird, und die Zeit läuft ab. Die Inflationsrate hat sich seit ihrem Höhepunkt im Oktober 2022, als sie bei erschreckenden 10,4 Prozent lag, kontinuierlich verringert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im September die Zinsen zum zehnten Mal in Folge erhöht, nun stehen sie bei 4,5 Prozent. Ziel ist es, die Nachfrage durch höhere Kreditkosten zu dämpfen und den Inflationsdruck zu reduzieren. Die Inflation bleibt jedoch inakzeptabel hoch und liegt weit entfernt von der Zielmarke von 2 Prozent. Die Entwicklung der Inflation überzeugt auch im internationalen Vergleich nicht, insbesondere wenn man einen Blick in die USA wirft, wo der Verbraucherpreisindex im Juni kurzzeitig wieder auf 3,0 Prozent gefallen ist. Dies unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf, und es besteht die Möglichkeit, dass die Zinsen zumindest für einen längeren Zeitraum auf einem erhöhten Niveau verharren müssen. weiterlesen
IMK:
Deutsche Wirtschaft schrumpft in diesem Jahr um 0,5 Prozent, 2024 wächst sie hingegen wieder um 0,7 Prozent
Düsseldorf (26.9.23) – Die durch die Energiepreisschocks geschwächte deutsche Wirtschaft kommt auch in den kommenden Monaten nicht richtig in Gang, weil hohe Zinsen und eine verhaltene Weltkonjunktur bremsen. Bei abnehmender Inflation und stärkeren Lohnsteigerungen erholt sich zwar ab dem dritten Quartal 2023 der private Konsum, diese positive Entwicklung kommt aber so spät, dass sie die Rezession im Gesamtjahr 2023 nur etwas mildern kann, nicht verhindern. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sinkt im Jahresdurchschnitt um 0,5 Prozent. Im kommenden Jahr wächst die Wirtschaft wieder, allerdings nur verhalten: Das BIP dürfte 2024 um durchschnittlich 0,7 Prozent zulegen. Das ergibt die neue Konjunkturprognose des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Die Arbeitslosenquote steigt im Jahresmittel 2023 auf 5,7 Prozent. Das entspricht rund 2,6 Millionen Menschen ohne Job – etwa 190.000 mehr als 2022. 2024 steigt die Arbeitslosenquote erneut leicht auf dann 5,9 Prozent. Die Inflationsrate wird im Jahresdurchschnitt 2023 noch hohe 6,0 Prozent betragen, im Jahresverlauf verringert sich der Preisauftrieb aber. 2024 dürfte die Teuerungsrate mit durchschnittlich 2,4 Prozent wieder relativ nahe am Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) liegen. Angesichts dieser Aussichten empfiehlt das IMK eine Pause bei den EZB-Leitzinsen sowie eine stärkere staatliche Unterstützung der sozial-ökologischen Transformation der Wirtschaft mit dem Schwerpunkt auf einer Absicherung gegen weiterhin hohe und volatile Strompreise. weiterlesen
SGVHT Sparkassen und Hessen und Thüringen:
Sparer mit mehr Faible für Börse –
Geschäftsmodell der Sparkassen erweist sich erneut als „allwettertauglich“
Frankfurt/Main (22.9.23) – Obwohl der sehr restriktive geldpolitische Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) inzwischen in vielen Bereichen zu spüren ist und die realwirtschaftliche Entwicklung erheblich gebremst hat, ist die Geschäftsentwicklung der Sparkassen in Hessen und Thüringen im ersten Halbjahr 2023 recht ordentlich verlaufen. „Im Kreditgeschäft sind die Bestände trotz eines deutlichen Rückgangs im Neugeschäft leicht gestiegen. Gleichzeitig hat das Kundenwertpapiergeschäft unserer Institute kräftig angezogen. Im Einlagengeschäft sind die Kundenverbindlichkeiten zwar etwas gesunken. Sie befinden sich aber weiterhin auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Auf der Ertragsseite gehen wir beim Betriebsergebnis vor Bewertung von einem Resultat aus, das erheblich über dem Vorjahresniveau liegen wird. All das zeigt, dass das Geschäftsmodell der Sparkassen allwettertauglich und sehr stabil ist“, fasste Stefan G. Reuß, Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, das Halbjahresergebnis zusammen. weiterlesen
Moventum AM:
Der Gipfel ist erreicht
Luxemburg (22.9.23) – Die großen Notenbanken stehen vor den Zinsgipfeln oder haben sie schon erreicht. Sehr viel weiter aufwärts dürfte es vorerst nicht gehen – in den USA aufgrund der tendenziell nachlassenden Inflation, in der Eurozone zusätzlich wegen des schwachen Wachstums. „Für Anleiheinvestoren eröffnet sich damit wieder die Aussicht auf Zinssenkungen, von denen insbesondere das lange Laufzeitende profitieren könnte“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. weiterlesen
Lazard AM:
Wie globale Aktien vor der Inflation
schützen können
Frankfurt/Main (21.9.23) – Globale Aktien spielen aus guten Gründen eine Schlüsselrolle in vielen Anlageportfolios. Sie bieten Diversifizierungsvorteile und die Partizipation an Unternehmen aus verschiedenen Sektoren mit sehr unterschiedlichen Geschäftsmodellen. Mit Blick auf die Industrieländer sieht Bertrand Cliquet, Portfolio Manager der Lazard Global Equity Franchise-Strategie, jedoch noch einen weiteren Grund für eine Position in globalen Aktien: den Schutz vor Inflation. weiterlesen
DIW:
Industriestrompreis nicht zielführend – Nur wenige Unternehmen stark von hohen Strompreisen betroffen
Berlin (20.9.23) – Der derzeit diskutierte Industriestrompreis ist gesamtwirtschaftlich nicht zielführend. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Abteilung Unternehmen und Märkte am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Die Ökonom*innen Lea Bernhardt, Tomaso Duso, Robin Sogalla und Alexander Schiersch zeigen darin in unterschiedlichen Szenarien die Auswirkungen höherer Strompreise auf die Kostensteigerungen im Verhältnis zur Wertschöpfung von Unternehmen. In einem zweiten Schritt vergleichen sie, wie der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz angeregte Industriestrompreis – also eine temporäre Subventionierung des Strompreises auf sechs Cent je Kilowattstunde – die Unternehmen entlasten würde.
Ernst & Young EY:
E-Autos boomen weiter in der EU –
Elektro-Marktanteil zum ersten und letzten Mal in diesem Jahr über 20 Prozent
Stuttgart (20.9.23) – Das Wachstumstempo auf dem EU-Neuwagenmarkt war auch im August hoch: Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in der EU stieg laut Branchenverband ACEA gegenüber August 2022 um 21 Prozent. Nach wie vor gibt es allerdings eine große Lücke zum Vorkrisenniveau: Im Vergleich zu August 2019 ergibt sich ein EU-weites Minus von 17 Prozent. In 22 der 27 EU-Mitgliedsländer lag der Absatz im vergangenen Monat unter dem Niveau von August 2019. weiterlesen
AllianzGI:
Die Fed hat ihren
Zinserhöhungszyklus beendet
Kommentar von Franck Dixmier, Global CIO Fixed Income
Frankfurt/Main (19.9.23) – Wir erwarten, dass die US-Notenbank Fed die Leitzinsen während der Sitzung am 19 und 20 September unverändert lassen wird. Während der Markt eine letzte Zinserhöhung von 25 Basispunkten bis Ende 2023 mit einer Wahrscheinlichkeit von 44 Prozent einkalkuliert, gehen wir davon aus, dass die Fed ihren Zinserhöhungszyklus beendet hat.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer:
Durststrecke hält an
München/Frankfurt/Main (19.9.23) – Die schlechte Stimmung unter den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland hält an, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt: Ihr Geschäftsklima sinkt im August auf -18,7 Saldenpunkte (-2,9 Zähler) und damit auf den niedrigsten Wert seit den akuten Energiesorgen im Oktober letzten Jahres. Wie bereits im Juli geben die Geschäftslageurteile des Mittelstands stärker nach als die Geschäftserwartungen.
Amundi:
Grüne Anleihen erweisen sich auch bei globaler
Unsicherheit als widerstandsfähig
München (18.9.23) – Der Emerging Market Green Bonds Report der International Finance Corporation (IFC) und Amundi zeigt, dass sich die Emission grüner, sozialer, nachhaltiger und nachhaltigkeitsbezogener Anleihen (GSSS) im Jahr 2022 als widerstandsfähiger erwiesen hat, als der breitere globale Markt für festverzinsliche Wertpapiere. Die fünfte Ausgabe des Reports gibt einen Überblick über die wichtigsten Trends bei den GSSS-Anleihen im Jahr 2022 und umreißt die Erwartungen für 2023. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen in den Bereichen Politik, Regulierung und Technologie auf die Anlageklasse erörtert.
Gothaer:
Anlegerstudie zeigt, Frauen
investieren anders als Männer
Köln (18.9.23) – Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Arbeitswelt, in der Bildung oder in der Politik rücken immer mehr ins gesellschaftliche Bewusstsein. Eine aktuelle Studie der Gothaer, die der Versicherer gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa durchgeführt hat, wirft nun einen Blick auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen beim Thema Geldanlage.
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Ernst & Young EY:
Gewinne der europäischen Großbanken steigen deutlich stärker als die der US-Banken
Frankfurt/Main (18.9.23) – Die kumulierten Nettogewinne der zehn der nach Bilanzsumme größten europäischen Banken haben im ersten Halbjahr mit 75 Milliarden Euro einen deutlichen Zuwachs von 80 Prozent erzielt – und liegen damit fast gleichauf mit den kumulierten Nettogewinnen der nach Bilanzsumme zehn größten US-Pendants. Dieser deutliche Anstieg ist vor allem auf den Gewinnsprung bei der Schweizer Bank UBS nach deren Übernahme der Credit Suisse zurückzuführen – mit einem Konzernergebnis von 27,4 Milliarden Euro per 30.6.2023. Die zehn größten US-Kreditinstitute konnten im ersten Halbjahr ebenfalls gestiegene Nettogewinne bilanzieren, sie wuchsen um sieben Prozent auf rund 82 Milliarden Euro.
VDIK:
Alternative Antriebe
mit plus 69 Prozent im August
Bad Homburg (15.9.23) – Die Neuzulassungen von Pkw mit alternativen Antrieben haben im August um 69,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zugelegt. 158.146 Fahrzeuge wurden vom Kraftfahrt-Bundesamt registriert. In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden somit 23,9 Prozent mehr neue Elektroautos, Hybride mit und ohne Stecker, Mild-Hybride und Gas-Pkw als im Vorjahreszeitraum neu zugelassen, insgesamt 907.133 Einheiten. Die alternativen Antriebe kamen damit zwischen Januar und August auf einen Anteil am Gesamtmarkt von 47,4 Prozent.
Coface-Umfrage:
Schritt für Schritt in Richtung Vorkrisenniveau
Mainz (12.9.23) – Im Jahr 2023 bieten zwar acht von zehn deutschen Unternehmen ihren Abnehmern einen Lieferantenkredit an – die entsprechenden Zahlungsfristen wurden jedoch weiter verkürzt. Darüber hinaus geben drei Viertel der Firmen an, von verspäteten Zahlungen betroffen zu sein. Von der schlechtesten Zahlungsmoral berichten dabei Unternehmen aus der Automobil- und der Transportbranche. Das sind Erkenntnisse der jährlichen Befragung des Kreditversicherers Coface zu Zahlungserfahrungen deutscher Unternehmen.

Frankfurt School:
Ein tagesaktuellen Twitter-/X-basierter Inflationserwartungsindex
Frankfurt/Main (September 2023) – Forscherinnen und Forscher der Frankfurt School of Finance & Management haben einen Twitter-/X-basierten Inflationserwartungsindex entwickelt. Das Modell wertet deutsche Tweets auf Basis natürlicher Sprachverarbeitung aus und erstellt einen täglichen Inflationserwartungsindex – damit sind erstmals kurzfristige Inflationserwartungen für Deutschland in Echtzeit verfügbar. weiterlesen
BVR-Präsidentin Kolak:
Zinserhöhung angemessen, die Zeit ist nun reif für Zinspause
Berlin (14.9.23) – Die heute von der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossene Erhöhung des Hauptrefinanzierungssatzes um 25 Basispunkte auf 4,5 Prozent ist aus Sicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) angemessen. Die anhaltend hohe Inflation habe ein entschlossenes Gegensteuern der Geldpolitik erfordert. BVR-Präsidentin Marija Kolak: „Nach dem zehnten Erhöhungsschritt in Folge ist nun die Zeit für eine Zinspause gekommen, wie es auch die EZB andeutet. Es ist aber zu früh, einen Zinsstopp auszurufen. Die Geldpolitik muss die Inflationsentwicklung genau beobachten und bereit bleiben, notfalls mit weiteren Zinserhöhungsschritten nachzulegen.“
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DIW:
Aufschwung vorerst nur in
Trippelschritten – Ab 2024 kommt deutsche Wirtschaft aber wieder in Fahrt
Berlin (8.9.23) – Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr als einzige große Volkswirtschaft leicht schrumpfen. Das geht aus der neuesten Konjunkturprognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervor. Demnach haben vor allem ein schleppender Konsum der privaten Haushalte in Deutschland und schwächelnde Exporte, nicht zuletzt aufgrund der Flaute der chinesischen Wirtschaft, die Erholung hierzulande vorerst ausgebremst. Vor allem deshalb hat das DIW Berlin die Prognose für die deutsche Wirtschaft im Vergleich zum Sommer etwas nach unten angepasst. Nach der Winterrezession stagnierte die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal und wird im laufenden dritten Vierteljahr zunächst nur zaghaft wachsen. Unter dem Strich dürfte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,4 Prozent sinken, weil das Minus aus dem ersten Quartal durch die langsame Erholung nicht wettgemacht werden kann. Ins kommende Jahr dürfte die deutsche Wirtschaft dann aber schwungvoll starten und im Gesamtjahr 2024 um voraussichtlich 1,2 Prozent zulegen. Für das Jahr 2025 prognostizieren die Konjunkturforscher*innen des DIW Berlin ebenfalls ein Wirtschaftswachswachstum von 1,2 Prozent. „Stärker ausfallende Lohn- und Gehaltszuwächse dürften die Kaufbereitschaft der Haushalte merklich verbessern und der Startschuss für den Erholungskurs der deutschen Wirtschaft sein“, sagt Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik im DIW Berlin. Timm Bönke, Co-Leiter des Prognosebereichs im DIW Berlin, ergänzt: „Die Kauflaune der Haushalte dürfte auch von einer deutlich geringeren Inflation profitieren, allerdings kommt die exportorientierte deutsche Wirtschaft trotz anziehender Weltwirtschaft nur langsam in Fahrt.“

Genossenschaftsverband:
Volksbanken und Raiffeisenbanken erwarten ab 2024 Trendwende am Immobilienmarkt –
Heizungsgesetz verteuert wohl Mieten und Sanierungen
Neu Isenburg (6.9.23) – Die Vorständ*innen der Volksbanken und Raiffeisenbanken im 14 Bundesländer umfassenden Verbandsgebiet des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen rechnen in einer Umfrage zu 71 % im 2. Halbjahr 2023 mit einem – weit überwiegend leichten – Preisrückgang für Wohnimmobilien in ihren regionalen Märkten. Für 2024 erwarten dagegen schon wieder insgesamt die Hälfte konstante Preise (37 %) oder einen leichten Anstieg (13 %). Als Folge des Gebäudeenergiegesetzes sehen die Bankvorständ*innen entgegengesetzte Preis-Effekte: Für Neubauvorhaben gehen 49 % von einem Anstieg aus – 44 % rechnen hier nicht mit einer Veränderung. Dagegen erwarten einerseits 75 % eine Verteuerung von Sanierungen und andererseits zwei Drittel einen Preisrückgang bei Bestandsimmobilien. 71 % prognostizieren höhere Mieten als Auswirkung des Gesetzes. An der Online-Umfrage unter Bankvorständ*innen beteiligten sich zwischen dem 20. Juli und dem 11. August 75 % der 302 Volksbanken und Raiffeisenbanken im Genossenschaftsverband.
Postbank Wohnatlas:
Welche Rolle Energieeffizienz beim Wohnungskauf spielt
Bonn (6.9.23) – Gestiegene Energiepreise rücken die energetische Effizienz beim Kauf einer Eigentumswohnung stärker in den Fokus. Zudem sind EU-Gesetze zu Mindeststandards für die Energieeffizienz von Wohngebäuden in Bearbeitung. Es zeichnet sich ab, dass ab 2033 alle Gebäude mindestens die Energieeffizienzklasse D ausweisen müssen. Immobilien mit Energieeffizienzklasse E, F, G oder H müssen somit bald energetisch saniert werden. Dies alles sollten Interessent*innen bei der Auswahl einer Wohnung einbeziehen. Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat die Immobilienangebote in den 400 Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands untersucht und gibt im Postbank Wohnatlas 2023 einen Überblick über die regionalen Preisabstufungen zwischen den untersuchten Kategorien von Energieeffizienz. In etwa jeder dritten der 2022 unter Angabe der Energieeffizienzklasse angebotenen Eigentumswohnungen besteht laut Richtlinienentwurf keine Sanierungspflicht bis 2033. Allerdings zahlen Käufer*innen zumeist einen Aufpreis für diesen energieeffizienten Wohnraum.
