Siemens Energy: Starkes Geschäft in herausforderndem Jahr – Integration von Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) steht nun im Fokus

München (16.11.22) – Christian Bruch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens Energy AG hat durchwachsende Ergebnisse für das zurückliegende Geschäftsjahr präsentiert. „In einem Jahr voller Herausforderungen hat unser Gas-and-Power-Segment wieder solide Ergebnisse erzielt, während SGRE die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Bei Gas and Power wirken die Maßnahmen, die wir zur Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit ergriffen haben. Genauso wichtig war für uns, dass wir die Organisationsstruktur im letzten Jahr zukunftssicher ausgerichtet haben – wir sorgen hiermit für mehr Transparenz über unsere Geschäftsentwicklung und ermöglichen durch flachere Hierarchien schnellere Entscheidungen. Bei SGRE werden wir durch die Integration dafür sorgen, dass sich die Profitabilität des Geschäfts verbessert und es sein volles Potenzial ausschöpfen kann“

Q4 Geschäftsjahr 2022

Ungünstige geopolitische und makroökonomische Faktoren beeinträchtigten weiterhin das Geschäft von Siemens Energy. Trotzdem verzeichnete Gas and Power (GP) eine starke Nachfrage und bewies erneut Widerstandsfähigkeit durch eine konsequente Projektabwicklung und stringente Umsetzung seines Programms zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. SGRE profitierte vom Verkauf seines Windparkentwicklungsportfolios in Südeuropa, der zur Entwicklung des Auftragseingangs, der Umsatzerlöse, des Angepassten EBITA und des Free Cash Flow vor Steuern im vierten Quartal mit 0,6 Mrd. € beitrug.
Die Restrukturierung der Geschäftsaktivitäten von Siemens Energy in Russland wird fortgesetzt und der Abschluss im Q1 des Geschäftsjahres 2023 ohne weitere wesentliche finanzielle Auswirkungen erwartet. Im abgelaufenen Quartal wurden dafür minus 19 Mio. € als Sondereffekt ausgewiesen.
Der Auftragseingang war weiterhin stark. Trotz des hohen Vorjahreswertes betrug das vergleichbare Wachstum (ohne Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) 27,4%. Beide Segmente trugen zum Anstieg des Auftragseingangs auf 12,2 Mrd. € bei, so dass der Auftragsbestand mit 97,4 Mrd. € erneut einen Rekordwert erreichte.
Die Umsatzerlöse von 9,2 Mrd. € erhöhten sich auf vergleichbarer Basis um 5,9%. GP verzeichnete ein geringes Wachstum, während die Zunahme bei SGRE stärker ausfiel.
Das Angepasste EBITA vor Sondereffekten von Siemens Energy lag bei 594 Mio. € (Q4 GJ 2021: minus 46 Mio. €). GP verbesserte sein Vorjahresergebnis sehr stark und SGRE verzeichnete im Gegensatz zum Vorjahr ein positives Ergebnis. Die Sondereffekte gingen sehr stark auf minus 106 Mio. € zurück (Q4 GJ 2021: minus 281 Mio. €). Das Angepasste EBITA von Siemens Energy betrug 489 Mio. € (Q4 GJ 2021: minus 327 Mio. €).
Entsprechend erzielte Siemens Energy einen Gewinn nach Steuern von 378 Mio. € (Q4 GJ 2021: Verlust nach Steuern 383 Mio. €). Das entsprechende unverwässerte Ergebnis je Aktie (EPS) betrug 0,36 € (Q4 GJ 2021: minus 0,43 €).
Der Free Cash Flow vor Steuern übertraf mit 1.949 Mio. € den starken Vorjahreswert von 985 Mio. €.

Geschäftsjahr 2022

Siemens Energy sah sich im Geschäftsjahr 2022 einem herausfordernden Umfeld gegenüber. Dennoch lieferte GP bei einem starken Auftragseingang eine solide Leistung und steigerte die Profitabilität im Vorjahresvergleich, was die Widerstandsfähigkeit des Geschäfts belegt. Die Entwicklung von Siemens Energy wurde jedoch durch den negativen Geschäftsverlauf bei SGRE gebremst. Mit Blick auf den im dritten Quartal angepassten Ausblick hat Siemens Energy seine Prognosen weitgehend erfüllt. Während die Angepasste EBITA-Marge vor Sondereffekten leicht hinter den Erwartungen zurückblieb, war der Verlust nach Steuern von Siemens Energy, ohne Berücksichtigung der als Sondereffekt ausgewiesenen Belastungen aus der Restrukturierung des Russlandgeschäftes, geringer und der Free Cash Flow vor Steuern höher als erwartet.

Aufgrund des Wachstums von GP übertraf der Auftragseingang von Siemens Energy das hohe Niveau des Vorjahres um 11,9% auf vergleichbarer Basis und stieg auf 38,3 Mrd. € (GJ 2021: 33,0 Mrd. €). Auf nominaler Basis stieg der Auftragseingang um 16,1%.
Die Umsatzerlöse von 29,0 Mrd. € verringerten sich um 2,5% auf vergleichbarer Basis (einschließlich russlandbezogener Auswirkungen) aufgrund des Rückgangs bei SGRE. Nominal lagen die Umsatzerlöse um 1,8% über dem Vorjahreswert von 28,5 Mrd. €.
Das Angepasste EBITA vor Sondereffekten von Siemens Energy ging aufgrund des hohen Verlusts bei SGRE auf 379 Mio. € (GJ 2021: 661 Mio. €) zurück. Die Sondereffekte beliefen sich auf minus 453 Mio. € (GJ 2021: minus 673 Mio. €) und waren im Wesentlichen auf Belastungen in Höhe von 200 Mio. € im Zusammenhang mit der Restrukturierung der Geschäftsaktivitäten in Russland sowie Restrukturierungs- und Integrationskosten bei SGRE zurückzuführen.
Der Verlust nach Steuern von Siemens Energy betrug 647 Mio. € (GJ 2021: minus 560 Mio. €). Das entsprechende Unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug minus 0,56 € (GJ 2021: minus 0,63 €).

Der Free Cash Flow vor Steuern stieg auf 1.503 Mio. € (GJ 2021: 1.358 Mio. €), bedingt durch das außergewöhnlich hohe Niveau bei GP, vor allem aufgrund von Kundenanzahlungen im Zusammenhang mit dem starken Auftragseingang. Die Nettoliquiditäts-Position des Konzerns verbesserte sich von 2,5 Mrd. € zum Ende des Geschäftsjahres 2021 auf 2,8 Mrd. €, trotz der zugunsten der spanischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (CNMV) im Zusammenhang mit dem geplanten Erwerb aller ausstehenden Aktien an der Siemens Gamesa Renewable Energy S.A. hinterlegten Barsicherheit in Höhe von 1,15 Mrd. €.

Fiscal Year 2023

Für Siemens Energy wird im Geschäftsjahr 2023 ein vergleichbares Wachstum der Umsatzerlöse in einer Bandbreite von 3% bis 7% und eine ErgebnisMarge vor Sondereffekten von 2% bis 4%erwartet. Darüber hinaus gehen wir von einer sehr starkenVerringerung des Verlustes nach Steuern im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 aus. Wir erwarten den Free Cash Flow vor Steuern in einem niedrigen bis mittleren negativen dreistelligen Millionen-€-Bereich.