Bankhaus Metzler: Starker Start ins aktuelle Geschäftsjahr

Frankfurt/Main (28.5.15) – „Wir hatten einen ausgesprochen starken Start ins neue Jahr und sind für die Entwicklung unserer Kerngeschäftsfelder im Jahr 2015 optimistisch gestimmt“, so Emmerich Müller, Partner des Bankhauses Metzler, anlässlich des Jahrespressegesprächs 2015 in Frankfurt am Main. Müller plädierte für ein stärkeres Aktienengagement und damit für eine langfristige Beteiligung am Produktivkapital einer Volkswirtschaft. „Nicht die Volatilität einer Anlage gefährdet den Werterhalt des Vermögens. Die echte Gefahr für ein Vermögen ergibt sich vielmehr aus einer zu hohen Allokation von überbewerteten Vermögensgegenständen in einem Portfolio“, so Müller.

Wo einst Sal. Oppenheim residierte, hat Metzler sein neues Domizil bezogen. Hoffentlich kein schlechtes Omen.  Foto: Bankhaus Metzler
Wo einst die Frankfurter Niederlassung der unrühmlichen Privatbank Sal. Oppenheim residierte, hat Metzler im vergangenen Jahr sein neues Domizil bezogen. Hoffentlich kein schlechtes Omen. Foto: Bankhaus Metzler

Wie immer werde eine Dividende von nur 2,3 Mio. EUR an die Aktionäre ausgeschüttet. Das Provisionsergebnis sei von 140 Mio. EUR auf 150 Mio. EUR gestiegen. Dabei erhöhten sich sowohl die Erlöse aus der Vermögensverwaltung als auch die transaktionsbezogenen Provisionserlöse. Das Zinsergebnis lag im Berichtsjahr mit 18 Mio. EUR erwartungsgemäß leicht unter dem Vorjahresergebnis von 20 Mio. EUR. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen inklusive der Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen kletterten mit 160 Mio. EUR um rund 12 % über das Niveau des Vorjahres. Während die Personalaufwendungen um rund 4 Mio. EUR stiegen, erhöhten sich die anderen Verwaltungsaufwendungen und Abschreibungen auf Sachanlagen um 12 Mio. EUR. „Ursache hierfür waren die Investitionen im Zusammenhang mit der Verlegung unseres Stammsitzes, die weit überwiegend sofort aufwandswirksam waren. Der Anstieg resultiert also aus einem Einmalaufwand“, so Müller. Die Zahl der Mitarbeiter sei im Jahresdurchschnitt um 2 % auf über 760 leicht angewachsen.

Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel des Bankhauses und der Metzler-Finanzholding-Gruppe überstiegen die Mindestanforderungen weiter deutlich. Auf Basis der festgestellten Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2014 betrugen die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel der Gruppe insgesamt 192 Mio. EUR; sie bestünden ausschließlich aus hartem Kernkapital. Mit einer Kernkapitalquote von über 20 % sieht Metzler sich für bestehende und künftige aufsichtsrechtliche Anforderungen weiterhin gut gerüstet. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken sei unverändert mit 40 Mio. EUR dotiert. Das ausgewiesene Eigenkapital liege bei 161 Mio. EUR nach 160 Mio. EUR im Jahr 2013. Insgesamt würden sich die in der Bilanz offen ausgewiesenen Eigenmittelbestandteile damit weiterhin auf gut 200 Mio. EUR belaufen.

Im Geschäftsbereich Asset Management seien die institutionellen Kunden noch stärker in den Fokus gerückt. Denn neben den geringen Renditen beschäftigten auch mehr oder weniger starke strukturelle Veränderungen die Kunden. Dazu gehöre der zunehmende Bedarf an Diversifikation und in der Folge eine steigende Komplexität der Anlage sowie die höheren regulatorischen Anforderungen. Die institutionellen Investoren würden sich zunehmend vom Produktdenken abwenden und fragten individuelle Lösungen nach.

Die Total Assets ohne Direktanlagen seien um mehr als 10 % auf rund 58 Mrd. EUR gestiegen. Dabei habe Metzler sowohl im institutionellen Fondsgeschäft als auch bei den verwalteten Publikumsfonds erneut erfreuliche Zuwächse erzielt. Das über die Fondshandelsplattform Metzler Fund Xchange (MFX) verwaltete Volumen sei um rund 6 % auf gut 13 Mrd. EUR gestiegen.

Die Assets under Management in Absolute Return & Wertsicherung angelegten Strategien seien auf über 9 Mrd. EUR angewachsen. Die Absolute-Return-Produkte hätten mit teilweise zweistelligen Wertzuwächsen aufgewartet; dank alternativer Risikoprämien und der geringen Korrelation zu den Standardmärkten seien sie eine attraktive Portfoliobeimischung. Die Metzler-Wertsicherungsportfolios mit unterschiedlich ausgestatteten Risikobudgets hätten an der positiven Entwicklung der Aktien- und auch der Rentenmärkte erfreulich partizipiert. Auch die Aktienmandate hätten sich positiv entwickelt. Besonders die Anlagen des Teams für Small Caps hätten relativ zu den Benchmarks und den Peers ausgesprochen gut abgeschnitten.

Die Fondshandelsplattform MFX habe im abgelaufenen Geschäftsjahr wie gewohnt konstant zum Ergebnis beigetragen. Das Thema Fonds-Vermögensverwaltung finde unter anderem aufgrund der Veränderungen im regulatorischen Umfeld sowohl im IFA-Markt als auch im klassischen Bankgeschäft immer stärkeren Zuspruch. Hier sei Metzler sowohl mit einem eigenen Angebot als auch als Asset-Manager für Wettbewerber tätig; daneben biete Metzler erfolgreich administrative Dienstleistungen für Dritte an.

Metzler habe die Geschäftsfelder Equities und Financial Markets zum neuen Geschäftsfeld Capital Markets zusammengefasst. Mit diesem Schritt würden die Leistungen im Kapitalmarktgeschäft gebündelt: Man könne den Kunden einen umfassenderen Service aus einer Hand für das Aktien-, Renten- und Devisengeschäft bieten. Die operativen Tätigkeiten würden dabei vollständig beibehalten, zum Teil sogar ausgebaut. Die Marktnähe im Bereich Equities böte beste Voraussetzungen, um unmittelbar auf Marktveränderungen zu reagieren und schnell klare Anlageempfehlungen zu geben. Die analysierten Werte umfassten DAX-Werte ebenso wie ausgewählte deutsche Mid und Small Caps.

Das Ergebnis im Bereich Fixed Income liege noch über dem schon guten Vorjahreswert – auch aufgrund der ebenso erfreulichen wie stabilen Erträge aus dem Wertpapierleihe- und -pensionsgeschäft. Die Kundenbasis sei im abgelaufenen Geschäftsjahr nochmals ausgebaut und weiter diversifiziert worden. Das Devisengeschäft habe von stabilen Kundenbeziehungen profitiert, die ebenfalls weiter ausbaut worden seien. Institutionelle Kunden und Unternehmen sähen sich im Rahmen ihres internationalen Geschäftes gestiegenen Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Die Kunden würden das Spezial-Know-how des 2013 gegründeten FX-Risk-Management-Teams schätzen, das es mit seinem Währungs-Overlay ermögliche, die Fremdwährungsrisiken systematisch zu steuern.

Metzler Corporate Finance habe profitiert von seiner klaren strategischen Position als unabhängiger Transaktionsberater für mittelständische Unternehmen wie auch für internationale Konzerne bei Industriethemen mit Nachhaltigkeitsbezug, von seinem Renommee bei komplexen Kapitalmarkt- und Restrukturierungsprojekten und von seinem guten Zugang zu asiatischen Investoren. So habe Metzler die Daido Life Insurance Company, eine der größten Versicherungsgesellschaften in Japan, dabei unterstützt, ihre bereits bestehende Minderheitsbeteiligung an der Nürnberger Beteiligungs-Aktiengesellschaft aufzustocken. Zudem habe man die Valovis Bank AG beim Verkauf ihres Retailgeschäftes an die Targobank AG & Co. KG beraten. Im Auftrag der Insolvenzverwalter Tobias Hoefer, Lucas F. Flöther und Stefan Meyer habe Metzler im Rahmen einer umfassenden Entflechtung den Verkauf des Geschäftsbetriebes und der Vermögensgegenstände des Kläranlagenbauers SH+E GmbH in mehreren Schritten abgewickelt. Darüber hinaus habe Metzler die Anteilseigner der juwi AG aus Wörrstadt bei der Aufnahme eines neuen Gesellschafters beraten. Mit der inzwischen vollzogenen Mehrheitsbeteiligung der MVV Energie AG als kommunaler Energieversorger von 50,1 % sei ein wichtiger Meilenstein in der grundlegenden Restrukturierung der juwi AG erreicht worden.

Die Dienstleistungen im Private Banking umfassen die Verwaltung und Betreuung von großen Vermögen privater Kunden sowie die individuelle Strukturierung und Steuerung der Portfolios im Rahmen eines Treuhandkonzeptes. Das betreute Volumen sei abermals sehr erfreulich gestiegen. Metzler sei eines der wenigen Häuser, das in der Vermögensverwaltung traditionell einen starken Fokus auf Aktieninvestments legt – nicht die schlechteste Strategie in den vergangenen Jahren. Zudem stehe nach wie vor Liquidität und Transparenz an erster Stelle, das heißt, Metzler Private Banking investiere weiterhin die anvertrauten Mittel ausschließlich in Aktien, Renten und Liquidität.

Quelle: Bankhaus Metzler