Statistisches Bundesamt:
Wiesbaden (4.12.24) – Die Stahlindustrie hat zuletzt immer weniger Aufträge erhalten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der Auftragseingang in der Stahlindustrie im 3. Quartal 2024 gegenüber dem 2. Quartal 2024 kalender- und saisonbereinigt um 9,4 % zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahresquartal ergab sich ein kalenderbereinigter Rückgang von 9,7 %. Die Stahlindustrie zählt als Teil der Metallerzeugung und -bearbeitung zu den energieintensiven Industriezweigen, welche von den starken Anstiegen der Energiepreise im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine Ende Februar 2022 betroffen waren. Gegenüber dem 1. Quartal 2022 ging der Auftragseingang in der Stahlindustrie im 3. Quartal 2024 kalender- und saisonbereinigt mit 6,8 % jedoch weniger stark zurück als im Vergleich zum Vorquartal beziehungsweise Vorjahresquartal. Im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt sank er gegenüber dem 1. Quartal 2022 um 13,4 %.
Produktion in der Stahlindustrie aktuell mit leichtem Rückgang
Die Produktion in der Stahlindustrie geht aktuell leicht zurück, allerdings weniger stark als die Auftragseingänge: Sie lag im 3. Quartal 2024 kalender- und saisonbereinigt insgesamt um 0,7 % niedriger als im 2. Quartal 2024. Im Vorjahresvergleich gab es dagegen ein Plus: Gegenüber dem 3. Quartal 2023 stieg sie kalenderbereinigt um 2,7 %. Damit zeigt sich ein gegenläufiger Trend zum Verarbeitenden Gewerbe insgesamt: Hier ging die Produktion im selben Zeitraum um 4,9 % zurück. Im Vergleich zum Beginn des Krieges in der Ukraine zeigt sich jedoch ein deutlicher Produktionsrückgang: Gegenüber dem 1. Quartal 2022 nahm die Produktion in der Stahlindustrie im 3. Quartal 2024 um 5,2 % ab (Verarbeitendes Gewerbe insgesamt: -6,3 %).
Auftragsbestand in der Stahlindustrie ebenfalls rückläufig
Durch den überproportionalen Rückgang der Auftragseingänge ist auch der Auftragsbestand in der Stahlindustrie rückläufig: Vom 2. Quartal 2024 bis zum 3. Quartal 2024 ging dieser um 4,9 % zurück. Gegenüber dem Vorjahresquartal sank der Auftragsbestand in der Branche im 3. Quartal 2024 um 2,9 %. Im Gegensatz dazu lag der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt im 3. Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal kalender- und saisonbereinigt 0,6 % höher. Gegenüber dem 3. Quartal 2023 ging dieser jedoch ebenfalls zurück (-3,9 %). Im Hinblick auf das 1. Quartal 2022 zeigt sich im 3. Quartal 2024 ein Rückgang: Der Auftragsbestand in der Stahlindustrie sank in diesem Zeitraum um 5,5 % (Verarbeitendes Gewerbe insgesamt: -6,3 %).
Leichte Umsatzrückgänge in der Stahlindustrie
Die Umsätze in der Stahlindustrie gehen aktuell ebenfalls zurück: Die Branche hat im 3. Quartal 2024 gegenüber dem 2. Quartal 2024 ein Umsatzminus von 1,8 % verzeichnet. Zum Vergleich: Im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt nahmen die Umsätze im selben Zeitraum um 1,6 % ab. Gegenüber dem Vorjahresquartal ging der Umsatz in der Stahlindustrie im 3. Quartal 2024 kalenderbereinigt leicht um 0,2 % zurück. Im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt sank der Gesamtumsatz im selben Zeitraum dagegen um 4,6 %. Im Vergleich zum 1. Quartal 2022 verzeichnete die Stahlindustrie im 3. Quartal 2024 kalender- und saisonbereinigt einen Umsatzrückgang (-1,7 %). Im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt ging der Umsatz im selben Zeitraum um 6,5 % zurück.
71 200 Beschäftigte in der Stahlindustrie – Zahl gegenüber Vorjahresmonat gestiegen
Momentan wird in der Stahlbranche ein umfassender Stellenabbau diskutiert. Ende September 2024 waren in der Stahlindustrie knapp 71 200 Menschen beschäftigt. Das waren 1,7 % mehr als Ende September 2023. Mehr Beschäftigte hatte es in der Branche zuletzt Ende September 2020 mit gut 71 400 Beschäftigten gegeben. Bei der Zahl der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt zeigt sich hingegen eine gegensätzliche Entwicklung: Sie sank im September 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 % auf gut 5,5 Millionen. Gegenüber Februar 2022 stieg Zahl der Beschäftigten in der Stahlindustrie um 4,7 %. Im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt nahm die Zahl der Beschäftigten im selben Zeitraum ebenfalls zu, wenn auch weniger stark (+1,4 %).