ZVEI:

Noch keine Trendwende bei deutschen Elektroexporten

Frankfurt/Main (21.11.24) – Mit einem Wert von 20,2 Milliarden Euro haben die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ihren Vorjahreswert im September 2024 erneut um 2,7 Prozent verfehlt. „Auch wenn der jüngste Rückgang kleiner war als in den vorangegangenen Monaten des laufenden Jahres, bleibt eine wirkliche Trendwende bei der Exportentwicklung weiterhin aus“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

In den gesamten ersten neun Monaten dieses Jahres summierten sich die aggregierten Branchenausfuhren auf 185,4 Milliarden Euro – ein Minus von 3,4 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.

Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland lagen im September mehr oder weniger auf Vorjahresniveau (+ 0,1 % auf 21,8 Mrd. €). Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich September 2024 erzielten die Elektroimporte einen Wert von 188,2 Milliarden Euro, was einen Rückgang von 7,0 Prozent gegenüber Vorjahr bedeutet.

In die Industrieländer exportierte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie im September 2024 Waren im Wert von 13,0 Milliarden Euro (- 4,9 %).

Zuwächse wurden hier mit Schweden (+ 15,5 % auf 546 Mio. €) und Tschechien (+ 6,7 % auf 854 Mio. €) verzeichnet. Die Ausfuhren nach Belgien (- 0,8 % auf 450 Mio. €), in die Schweiz (- 2,3 % auf 676 Mio. €), die USA (- 2,5 % auf 2,0 Mrd. €) und nach Spanien (- 3,1 % auf 719 Mio. €) waren moderat rückläufig. Im Geschäft mit Japan (- 6,0 % auf 240 Mio. €), Österreich (- 6,9 % auf 841 Mio. €), Frankreich (- 7,6 % auf 1,2 Mrd. €), dem Vereinigten Königreich (- 8,0 % auf 759 Mio. €), Südkorea (- 9,0 % auf 282 Mio. €), den Niederlanden (- 9,5 % auf 1,2 Mrd. €), Italien (- 10,2 % auf 928 Mio. €) und Dänemark (- 10,7 % auf 230 Mio. €) waren die Rückgänge größer. Die Lieferungen nach Taiwan brachen um 45,5 Prozent auf 188 Millionen Euro ein, wofür allerdings auch Unwetterlagen sowie ein recht hoher Vorjahreswert mit verantwortlich gewesen sein dürften.

Von Januar bis September 2024 kamen die aggregierten Branchenausfuhren in die Gruppe der Industrieländer auf 119,0 Milliarden Euro – ein Minus von 5,1 Prozent gegenüber Vorjahr.

Bei den Branchenlieferungen in die Schwellenländer zeigte sich im September eine positive Entwicklung: Sie stiegen um 1,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 7,2 Milliarden Euro.

Die Ausfuhren in die Ukraine (+ 95,2 % auf 122 Mio. €), nach Brasilien (+ 13,6 % auf 162 Mio. €) und Südafrika (+ 12,4 % auf 140 Mio. €) legten deutlich zu. Mit Indien (+ 2,7 % auf 262 Mio. €), der Türkei (+ 2,2 % auf 342 Mio. €), Rumänien (+ 0,3 % auf 468 Mio. €) und Ungarn (+ 0,2 % auf 724 Mio. €) waren die Zuwächse moderater.

„Auch bei den China-Exporten konnte im September ein kleines Plus von 0,4 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro erzielt werden, nachdem es hier im vorherigen Berichtsmonat August noch um ein Zehntel abwärts gegangen war“, so Gontermann.

Die Lieferungen nach Polen (- 3,1 % auf 1,0 Mrd. €), Thailand (- 3,3 % auf 101 Mio. €), Malaysia (- 5,6 % auf 207 Mio. €) und Mexiko (- 7,1 % auf 276 Mio. €) wiederum nahmen im September ab. Die Exporte nach Russland (- 19,6 % auf 44 Mio. €) blieben stark rückläufig.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres lagen die deutschen Elektroexporte in die Schwellenländer-Märkte mit 66,4 Milliarden annähernd auf Vorjahresniveau (- 0,3 %).