DSGV:

Finanzielle Zuversicht wächst –

aber Sorgen um Rente bleiben

Berlin (25.10.24) – Trotz der geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen blicken wieder mehr Menschen in Deutschland positiv auf ihre finanzielle Situation. Dies zeigt das kürzlich vorgestellte neue „Vermögensbarometer 2024“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Nach dieser Erhebung beurteilen 38 Prozent ihre gegenwärtige finanzielle Situation als „gut“ oder „sehr gut“ – vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Gerade bei den Jüngeren kehrt der Optimismus zurück: Unter den 14- bis 29-jährigen äußerten sich 48 Prozent der Befragten entsprechend positiv. „Die junge Generation zeigt, dass sie trotz der Herausforderungen der letzten Jahre ihre Zukunft optimistisch sieht. Das ist ein wichtiges Signal, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Ulrich Reuter, Präsident des DSGV.

Doch besonders die Sorgen um die Rente bleiben weiterhin drängend.  Reuter: „Viele Menschen sind unsicher, ob ihre bisherigen Sparmaßnahmen für eine gute Absicherung im Alter ausreichen werden. Es ist deshalb notwendig, dass sowohl private als auch staatliche Maßnahmen zur Altersvorsorge weiter gestärkt werden.“ Reuter begrüßt, dass die Bundesregierung in ihrem jüngsten Reformpaket wichtige Schritte in diese Richtung skizziert hat. Entscheidend sei, dass jeder Euro Eigenbetrag gefördert werden soll, und dass auch ein Bonus für Geringverdiener und Berufseinsteiger sowie Zulagen für Familien mit Kindern geplant sind.

Das Vermögensbarometer beleuchtet seit 2005 nicht nur die finanzielle Stimmung in Deutschland, sondern auch die Auswirkungen auf das Sparverhalten. Passend zum 100. Jubiläumsjahr des Weltspartags gaben 37 Prozent an, dass sie ihr Sparverhalten aufgrund der gestiegenen Zinsen bereits angepasst haben oder dies planen. Dazu betont Reuter die Bedeutung einer langfristigen Sparstrategie: „Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen beim DAX zeigt, wie wertvoll die Teilnahme am gesamtwirtschaftlichen Wertzuwachs sein kann.“ Derzeit halten sich nur 39 Prozent der jungen Menschen unter 30 Jahren für gut über Wertpapiere informiert, bei den Älteren sind es sogar noch weniger. „Deswegen müssen wir dafür sorgen, dass das Wertpapierwissen in der Bevölkerung weiter gestärkt wird. Hier müssen wir ansetzen, um die finanzielle Zukunft breiter abzusichern“, so Reuter.

Trotz der nach wie vor hohen Preise zeigt sich der Konsum in Deutschland widerstandsfähig. Zwar haben 56 Prozent der Menschen ihr Kaufverhalten eingeschränkt, doch viele tun dies bewusst und strategisch, indem sie gezielt Preise vergleichen, Angebote nutzen und bei weniger wichtigen Ausgaben sparen. Besonders bei den Jüngeren zeigt sich eine positive Entwicklung: 27 Prozent der 14- bis 29-Jährigen haben ihren Konsum sogar ausgeweitet. „Es ist erfreulich zu sehen, dass gerade die junge Generation wieder konsumfreudiger ist und das Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität zurückkehrt“, sagt Reuter.