VDIK:

Neuzulassungen weiter rückläufig – E-Mobilität braucht bessere Rahmenbedingungen

Bad Homburg (4.10.24) – Die Pkw-Neuzulassungen im September gingen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,0 Prozent auf 208.848 Fahrzeuge zurück. Seit Jahresbeginn wurden 2.116.074 Pkw neu zugelassen, was einem leichten Minus von 1,0 Prozent zur gleichen Vorjahresperiode entspricht. Das ergibt die Analyse der Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) durch den Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK)

Nach dem deutlichen Minus im August verzeichneten die rein batterieelektrischen Pkw (BEV) im September 2024 zwar ein Zulassungsplus von 8,7 Prozent, allerdings hauptsächlich aufgrund des förderstoppbedingt massiven Rückgangs im Vorjahresmonat. Denn seit September 2023 profitierten gewerbliche Käufer nicht mehr von der BEV-Kaufprämie. Im September 2024 rollten damit 34.479 neue BEVs auf die Straßen, das entspricht einem Anteil von 16,5 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Neuzulassungen von BEVs auf 276.390 Fahrzeuge (-28,6 Prozent).

Review der Flottengrenzwerte vorziehen und Ladeinfrastruktur ausbauen

„Die Automobilwirtschaft spielt eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Klimaziele und die internationalen Kraftfahrzeughersteller unterstützen in Deutschland nachdrücklich die CO2-Neutralität bis 2045. Allerdings erleben wir gerade durch den anhaltenden Einbruch der Zulassungszahlen für batterieelektrische Fahrzeuge einen herben Rückschlag bei der Antriebswende.
Die für 2025 vorgesehenen CO2-Flottengrenzwerte stellen ein weiteres Hindernis zum Hochlauf der Elektromobilität dar, denn sie basieren auf Annahmen, die so nicht eingetreten sind. Die Europäische Kommission muss nun konkret gegensteuern und die Reviews für Pkw und Nfz jeweils ein Jahr vorziehen.

Für einen verlässlichen Hochlauf der Elektromobilität brauchen wir in Deutschland außerdem einen massiven Ausbau der Lade- und Wasserstofftank-Infrastruktur, eine Reduzierung des Ladestrompreises und steuerliche Maßnahmen für Pkw und Nutzfahrzeuge. Anreize für Privatkunden und praktische Vorteile durch die Nutzung emissionsfreier Fahrzeuge im Straßenverkehr können die Antriebswende ebenfalls unterstützen“, so VDIK-Präsident André Schmidt.

Zölle auf E-Autos aus China sind für die Antriebswende kontraproduktiv

Zur Entscheidung der EU-Staaten, ab November zusätzliche Einfuhrzölle auf Elektroautos aus China zu erheben, sagt Schmidt: „Der VDIK lehnt Strafzölle ab und begrüßt, dass die Bundesregierung gegen deren Einführung gestimmt hat. Das Auto ist für viele Menschen ein unverzichtbares Verkehrsmittel. Individuelle Mobilität darf daher nicht zum Luxus werden, sondern muss bezahlbar bleiben. Auch viele Hersteller aus China bieten aktuell günstige und bezahlbare E-Autos in Deutschland und Europa an. Die beschlossenen Zölle können die Fahrzeuge erheblich verteuern und damit die Wende hin zur Elektromobilität weiter bremsen. Offener und fairer Wettbewerb ist die Voraussetzung für Wirtschaftswachstum. Deshalb setzt der VDIK auf gleiche Regeln aller Marktteilnehmer und auf Dialog, um Handelskonflikte zu vermeiden.“

Bei den Plug-In-Hybriden (PHEV) lässt sich im vergangenen Monat ein Minus in Höhe von 2,9 Prozent zum Vorjahresmonat feststellen, bei 14.936 Neuzulassungen. Der PHEV-Marktanteil lag im September bei 7,2 Prozent. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Neuzulassungen auf insgesamt 132.861 Einheiten (+7,7 Prozent).

Insgesamt kommen die Elektrofahrzeuge – also BEV und PHEV zusammen – im September damit auf 49.415 Pkw-Neuzulassungen, 4,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Ihr Marktanteil lag bei 23,7 Prozent (September 2023: 21,0 Prozent). Zwischen Januar und September 2024 wurden 409.251 Elektro-Pkw neu zugelassen, ein Rückgang um 19,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der Nutzfahrzeugneuzulassungen lag im September bei 24.448 und damit 9,8 Prozent niedriger als im September des Vorjahres. Seit Jahresbeginn summierten sich die Neuzulassungen auf 283.479 Nutzfahrzeuge (+4,1 Prozent).