ZVEI:
Rückgang der deutschen Elektroexporte hält noch an
Frankfurt/Main (21.8.24) – Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben ihren Vorjahreswert im Juni 2024 um 7,8 Prozent verfehlt. Insgesamt erreichten die Ausfuhren hier einen Wert von 19,6 Milliarden Euro. „Der Rückgang war insoweit zu erwarten, als Auftragseingänge, Produktion und Umsatz der Branche im gleichen Monat ebenfalls rückläufig waren“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Im gesamten ersten Halbjahr 2024 beliefen sich die aggregierten Branchenausfuhren auf 123,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen Rückgang um 3,7 Prozent.
Ebenfalls gesunken sind die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland. Im Juni 2024 summierten sie sich auf 19,2 Milliarden Euro und fielen damit um 14,4 Prozent gegenüber Vorjahr. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres reduzierten sich die Einfuhren um 9,1 Prozent auf 124,2 Milliarden Euro. Demnach ist das Defizit in der deutschen Elektro-Außenhandelsbilanz in der ersten Jahreshälfte auf weniger als eine Milliarde Euro geschrumpft. „Sollte sich die relativ schwächere Entwicklung der Importe auch in der zweiten Jahreshälfte weiter fortsetzen, könnte Ende 2024 erstmals seit zwei Jahren wieder ein Exportüberschuss zu Buche stehen“, so Gontermann.
Größte Abnehmerländer im ersten Halbjahr: Lichtblick China
„Einen Lichtblick bildeten im ersten Halbjahr die Elektroexporte nach China“, sagte Gontermann. „Sie konnten gegenüber Vorjahr um 5,7 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro gesteigert werden. Damit blieb die Volksrepublik weiter das größte Einzelabnehmerland der deutschen Elektro- und Digitalindustrie. Allein im Juni war allerdings auch bei den China-Ausfuhren ein Minus um 4,1 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zu verzeichnen.“
Die Plätze zwei bis fünf im Abnehmerranking belegten in den ersten sechs Monaten die USA, Frankreich, die Niederlande und Italien. Hier wurden aber jeweils Rückgänge vermeldet. So gingen die Lieferungen in die USA sowohl im Juni (- 5,4 % auf 2,0 Mrd. €) als auch von Januar bis Juni (- 0,7 % auf 12,4 Mrd. €) zurück. Die Exporte nach Frankreich sanken im Juni zweistellig um 10,5 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro und im ersten Halbjahr um 5,0 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro. In die viertplatzierten Niederlande wurde ebenfalls sowohl im Juni (- 7,0 % auf 1,2 Mrd. €) als auch von Januar bis Juni (- 8,4 % auf 7,1 Mrd. €) weniger geliefert. Schließlich sackten die Exporte nach Italien im Juni um 15,8 Prozent auf 876 Millionen Euro sowie in den ersten sechs Monaten um 12,5 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro deutlich ab.