Statistisches Bundesamt:

Deutlich mehr Insolvenzen im Mai

Wiesbaden (9.8.24) – Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juli 2024 um 13,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Die Zuwachsrate liegt damit wie schon in den Monaten Juni 2023 bis Mai 2024 wieder im zweistelligen Bereich, nachdem es im Juni 2024 mit +6,3 % einen einstelligen Zuwachs gegeben hatte. Bei den Ergebnissen ist zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.

    Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Mai 2024 gegenüber Mai 2023 um knapp ein Drittel gestiegen

    Im Mai 2024 meldeten die Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 1 934 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 30,9 % mehr als im Mai 2023.

    Die Forderungen der Gläubiger aus den im Mai 2024 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 3,4 Milliarden Euro. Im Mai 2023 hatten die Forderungen bei knapp 4,0 Milliarden Euro gelegen.

    Insolvenzhäufigkeit im Bereich Verkehr und Lagerei am höchsten

    Bezogen auf 10 000 Unternehmen gab es im Mai 2024 in Deutschland insgesamt 5,6 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Insolvenzen je 10 000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 12,2 Fällen. Danach folgten die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit 9,0 Insolvenzen und das Baugewerbe mit 8,5 Fällen sowie das Gastgewerbe mit 7,4 Insolvenzen je 10 000 Unternehmen.

    0,2 % mehr Verbraucherinsolvenzen im Mai 2024 als im Vorjahresmonat

    Im Mai 2024 gab es 5 691 Verbraucherinsolvenzen. Damit stieg die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 0,2 % gegenüber Mai 2023. Im April hatte der Anstieg noch +27,9 % betragen.