Den größten Anteil am Förderneugeschäft mit Programmkrediten hatte im Jahr 2023 die Sparte „Ländliche Entwicklung“. Das Neugeschäft stieg hier um 33,8 % auf 2,7 Mrd. Euro (2022: 2,1 Mrd. Euro). Wichtigster Grund dafür ist, dass die Landesförderinstitute deutlich mehr Globaldarlehen der Rentenbank nachfragten. Sie finanzieren damit insbesondere kommunale Infrastrukturmaßnahmen im ländlichen Raum. Dazu zählen beispielsweise der öffentliche Nahverkehr, Gebäude (Verwaltung, Schulen) sowie abfall- und wasserwirtschaftliche Maßnahmen. Das Neugeschäft in der Fördersparte „Landwirtschaft“ ging um 21,1 % auf 1,6 Mrd. Euro (2022: 2,0 Mrd. Euro) deutlich zurück. Der Rückgang betrifft alle Bereiche der Fördersparte, besonders jedoch die Investitionen in Wirtschaftsgebäude und Maschinen. Das Neugeschäft bei den „Erneuerbaren Energien“ sank vor allem aufgrund von Vorzieheffekten im Vorjahr um 46 % auf 850 Mio. Euro (2022: 1,6 Mrd. Euro).
„Die Stimmung in der Landwirtschaft ist nicht gut. Wie die aktuellen Ergebnisse des Konjunkturbarometers Agrar belegen, sind viele Landwirtinnen und Landwirte aufgrund fehlender politischer Rahmenbedingungen verunsichert. Investitionen werden deshalb zurückgehalten. Das spiegelt sich in unserem Fördergeschäft wider. Zugleich bleibt unser Fördergeschäft eine wichtige Säule für die grüne Branche“, sagt Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank. „Der Anpassungsdruck in der Landwirtschaft ist groß, die Betriebe müssten eigentlich gerade jetzt kräftig in Nachhaltigkeit und Digitalisierung investieren. Mit unserem Programm ‚Zukunftsfelder im Fokus‘ unterstützen wir sie dabei“, so Nikola Steinbock weiter. Die Rentenbank hat dieses Programm im vergangenen Jahr noch einmal um zwei Zukunftsfelder auf nunmehr sechs erweitert. Zusätzlich gefördert werden effiziente Bewässerungssysteme und Speicherbecken sowie die Selbstständigkeit und Existenzgründung von Hofnachfolgerinnen und Gründerinnen in der Land- und Forstwirtschaft.
Euro wichtigste Emissionswährung
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts nahm die Rentenbank im Geschäftsjahr 2023 rund 10,5 Mrd. Euro (2022: 11,8 Mrd. Euro) mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel auf. Die wichtigste Emissionswährung war weiterhin der Euro mit einem Anteil von 66 % (2022: 65 %). Deutlich gestiegen ist zugleich der Anteil des US-Dollar auf 27 % (2022: 19 %) und des Australischen Dollar auf 7% (2022: 4 %). Mit einem Anteil von 57 % (2022: 62 %) blieben Geschäftsbanken die wichtigste Investorengruppe. Bei Zentralbanken platzierte die Rentenbank 30 % (2022: 22 %) ihrer Anleihen.
Betriebsergebnis gestiegen
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung erreichte 197,3 Mio. Euro (2022: 157,8 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss stieg aufgrund des höheren Zinsniveaus auf 309,9 Mio. Euro (2022: 268,8 Mio. Euro). Gleichzeitig erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig um 1,1 Mio. Euro auf 113,6 Mio. Euro (2022: 112,5 Mio. Euro). Ursächlich hierfür waren vor allem höhere Sachaufwendungen (+10,2 Mio. Euro), im Wesentlichen für IT-Investitionen (+8,0 Mio. Euro). Auf der anderen Seite gingen die Personalkosten aufgrund geringerer Aufwendungen für Altersvorsorge im Vergleich zum Vorjahr (-8,6 Mio. Euro) zurück. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich damit auf 35,6 % (2022: 36,7 %).
Kapitalquoten nahezu unverändert
Zum Jahresultimo 2023 blieben die auf Basis der EU-Bankenverordnung (CRR) ermittelten Kapitalquoten der Rentenbank gegenüber dem Vorjahr auf nahezu unverändertem Niveau. Die harte Kernkapitalquote lag bei 31,3 % (2022: 31,7 %) und die Leverage Ratio bei 10,3 % (2022: 10,4 %). Die Kapitalquoten liegen damit deutlich über den für die Rentenbank geltenden aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen.
Das Fazit des CFO, Dr. Marc Kaninke, zum Ergebnis und zur Bilanzstruktur lautet: „Wir können für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 auf eine sehr positive Ergebnisentwicklung blicken. Unsere Erträge profitieren vom gestiegenen Zinsniveau, gleichzeitig fallen die Kosten in erwarteter Höhe aus. Die Herausforderungen, die das Marktumfeld und die Regulatorik an uns stellt, können wir weiterhin komfortabel bewältigen.“