Insgesamt bleibt damit das Absatzniveau in der EU allerdings sehr deutlich unter dem Vorkrisenniveau: Im Jahr 2019 wurden im Zeitraum Januar bis November in der EU 18 Prozent mehr Neuwagen zugelassen als im laufenden Jahr. In absoluten Zahlen liegt die Lücke bei mehr als 2 Millionen Pkw.
„Es geht sehr langsam aufwärts auf dem europäischen Neuwagenmarkt– insgesamt ist das Absatzniveau aber immer noch sehr niedrig“, sagt Constantin M. Gall, Global Aerospace, Defence and Mobility Industry Practice Leader bei EY. „Auch im kommenden Jahr wird sich der Markt wenn überhaupt nur geringfügig erholen. Denn nach wie vor sind die Rahmenbedingungen schlecht und es herrscht eine große Kaufzurückhaltung. Die Konjunktur schwächelt, Unternehmen arbeiten im Sparmodus und scheuen Investitionen, Privatleute sorgen sich um ihre Einkommensentwicklung oder gar den Arbeitsplatz. Hinzu kommen die hohen Neuwagenpreise und eine anhaltend große politische Unsicherheit.“
Während sich der Gesamtmarkt im laufenden Jahr auf niedrigem Niveau nur leicht aufwärts entwickelt, gibt es durchaus relevante Veränderungen bei den Marktanteilen der Konzerne: Im bisherigen Jahresverlauf konnten von den größeren Autokonzernen vor allem Volkswagen, Renault und BMW überdurchschnittlich stark wachsen und Marktanteile gewinnen, während insbesondere Stellantis, Tesla, Toyota und Hyundai Marktanteile abgegeben haben.
Insgesamt legten die Pkw-Neuzulassungen der drei deutschen Autokonzerne in den ersten elf Monaten des Jahres um 4,7 Prozent zu – bei einem Anstieg des Gesamtmarktes um 1,4 Prozent. Ihr gemeinsamer Marktanteil stieg damit von 38,6 auf 39,9 Prozent.
Der Elektroauto-Pionier Tesla verzeichnete im November einen deutlichen EU-weiten Absatzrückgang – um 34 Prozent – und Marktanteilsverluste: von 2,1 Prozent im November 2024 auf jetzt 1,4 Prozent. Allerdings lief es in einem wichtigen Elektromarkt für Tesla deutlich besser als in der EU: In Norwegen haben sich die Tesla-Neuzulassungen mehr als verdoppelt (plus 175 Prozent).
Elektroautos legen weiter deutlich zu
Wie schon in den Vormonaten stieg der Absatz von Elektroautos auch im November deutlich. EU-weit stiegen die Elektro-Neuzulassungen um 44 Prozent, die meisten – 19 von 27 – EU-Ländern verzeichneten steigende Neuzulassungen von Elektroautos. Ihr Marktanteil stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat von 15,1 auf 21,3 Prozent.
Top-5-Elektroautos in Westeuropa* im November 2025
| Skoda ELROQ | 8.692 |
| Tesla MODEL 3 | 8.526 |
| Renault R5 | 7.909 |
| Tesla MODEL Y | 7.501 |
| VW ID.7 | 6.227 |
| VW ID.4/5 | 5.845 |
| VW ID.3 | 5.486 |
*Zahl der Neuzulassungen basierend auf Zahlen aus Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweden, der Schweiz und Spanien
Elektro-Marktanteil bleibt im Osten Europas weiterhin sehr niedrig
Als Elektro-Musterknaben erwiesen sich auch im November vor allem die Länder in Nordeuropa und die Benelux-Länder. In vielen anderen EU-Ländern sind Elektroautos hingegen nach wie vor ein Nischenprodukt: In immerhin 12 EU-Ländern lag der Elektro-Marktanteil im November unter zehn Prozent.
Besonders niedrig ist der Marktanteil von Elektroautos weiterhin in den ost- und südosteuropäischen Ländern: In Kroatien lag er im November z.B. bei 3,9 Prozent, in der Slowakei, Tschechien und Estland bei jeweils gut fünf Prozent. Insgesamt stieg der Marktanteil von Elektroautos in den ost- und südosteuropäischen Ländern im November gegenüber dem Vorjahresmonat von 4,6 auf 8,0 Prozent.
In den skandinavischen Ländern hingegen erfreuen sich Elektroautos großer Beliebtheit: Norwegen wies im November mit 98 Prozent den mit Abstand höchsten Marktanteil von Elektroautos in Europa aus. Dahinter folgen Dänemark mit 74 Prozent, die Niederlande (48 Prozent) und Belgien mit 43 Prozent. In den skandinavischen Ländern insgesamt (einschließlich des Nicht-EU-Lands Norwegen) stieg der Elektro-Marktanteil im November im Vergleich zum Vorjahresmonat von 53 auf 67 Prozent.
Plug-in-Hybride legen stark zu
Ähnlich stark wie bei Elektroautos stiegen die Neuzulassungen bei Plug-in-Hybriden, die EU-weit um 38 Prozent zulegten, der Marktanteil stieg von 7,6 auf 10,3 Prozent. Die höchsten Marktanteile erzielten Plug-in-Hybride im November in Schweden (25 Prozent), Portugal (19 Prozent) und Finnland (18 Prozent). Der kombinierte Marktanteil beider elektrischen Antriebsarten (BEV und PHEV) war in Dänemark (75 Prozent) und den Niederlanden (66 Prozent) am höchsten unter allen EU-Ländern.