BASF:
Geschäft lief im Sommer besser als gedacht
Ludwigshafen (30.10.24) – Aufgrund deutlich höherer Beiträge der Kerngeschäfte ist das EBITDA vor Sondereinflüssen (Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen) der BASF-Gruppe im dritten Quartal um 77 Millionen Euro auf 1,6 Milliarden Euro gestiegen. „Die positive Ergebnisdynamik in unseren Kerngeschäften war bereits im ersten Halbjahr 2024 sichtbar“, so BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Kamieth. „Sie setzte sich im dritten Quartal fort, angetrieben durch höhere Mengen und Margen.“ Dem standen deutliche Ergebnisrückgänge bei den Geschäften, die spezifische Branchen bedienen (Standalone Businesses), sowie bei Sonstige gegenüber.
Im Rahmen ihrer neuen Strategie, die Ende September 2024 kommuniziert wurde, unterscheidet BASF zwischen Core Businesses (Kerngeschäften), also den Segmenten Chemicals, Materials, Industrial Solutions und Nutrition & Care, sowie Standalone Businesses, eigenständig agierenden Geschäften, die spezifische Branchen bedienen. Diese werden in den Segmenten Surface Technologies und Agricultural Solutions berichtet.
Der Umsatz lag mit 15,7 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Ein Absatzwachstum in fast allen Segmenten im Vergleich zum dritten Quartal 2023 beeinflusste die Umsatzentwicklung positiv. Die Core Businesses sowie Agricultural Solutions steigerten die Mengen. Lediglich bei Surface Technologies sanken die Mengen von Catalysts infolge der schwachen Nachfrage im Automobilmarkt. Negative Währungseffekte, im Wesentlichen aus dem argentinischen Peso und brasilianischen Real, belasteten den Umsatz. Geringere Preise in nahezu allen Segmenten, vor allem für Edelmetalle und Nicht-Edelmetalle bei Surface Technologies, hemmten die Umsatzentwicklung ebenfalls.
Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe betrug 10,3 Prozent nach 9,8 Prozent im Vorjahresquartal. Die entsprechende EBITDA-Marge in den Kerngeschäften verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,6 Prozentpunkte (Q3 2024: 13,4 Prozent; Q3 2023: 9,8 Prozent).
Das EBITDA betrug 1,3 Milliarden Euro nach 1,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Im EBITDA fielen Sondereinflüsse in Höhe von minus 345 Millionen Euro an. Sonderaufwendungen ergaben sich insbesondere im Unternehmensbereich Agricultural Solutions für Rückstellungen im Zusammenhang mit der im Juli 2024 angekündigten Stilllegung der Produktionsanlagen für Glufosinat-Ammonium und den damit verbundenen Standortschließungen.
Das EBIT lag mit 250 Millionen Euro um 144 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahresquartals. Die Abschreibungen betrugen 1 Milliarden Euro gegenüber 969 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen belief sich auf 287 Millionen Euro (Vorjahresquartal: minus 249 Millionen Euro). Der deutliche Anstieg resultierte insbesondere aus dem höheren Beteiligungsergebnis. Wesentlich hierfür war ein Sonderertrag in Höhe von 398 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Einbringung von Vermögenswerten der Wintershall Dea in die Harbour Energy plc. Im Vorjahresquartal waren Sondereinflüsse der Wintershall Dea in Höhe von minus 291 Millionen Euro angefallen.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug 2,1 Milliarden Euro im dritten Quartal 2024 und lag damit um 633 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Der um 674 Millionen Euro höhere Abbau der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen war maßgeblich für diesen Rückgang. Gleichzeitig verringerte sich die Mittelfreisetzung aus den Vorräten um 339 Millionen Euro im Vergleich zum dritten Quartal 2023. Der Free Cashflow lag im dritten Quartal 2024 bei 569 Millionen Euro, nach 1,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Kosteneinsparprogramme auf gutem Weg
Zur Umsetzung der laufenden Kosteneinsparprogramme sagte BASF-Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann: „Wir sind auf gutem Weg, die angestrebten Kosteneinsparungen von jährlich 2,1 Milliarden Euro bis Ende 2026 zu erzielen. Die im Februar 2023 angekündigten Programme befinden sich mitten in der Umsetzung.“ Bis Ende September 2024 hat BASF bereits fortlaufende Kosteneinsparungen von rund 800 Millionen Euro erreicht. Die Einmalkosten dafür betragen rund 500 Millionen Euro. Bis zum Ende dieses Jahres erwartet das Unternehmen fortlaufende Kosteneinsparungen von jährlich mehr als 800 Millionen Euro und damit verbundene Einmalkosten von voraussichtlich rund 550 Millionen Euro.
Auch beim 2024 gestarteten Programm zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Ludwigshafen kommt BASF wie geplant voran. In den vergangenen Tagen wurden die Einheiten am Standort darüber informiert, welchen Beitrag sie jeweils bis Ende 2026 leisten müssen.
Änderungen in der BASF-Berichterstattung
Die Europäische Union hat 2022 die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vorgelegt. Mit dieser Richtlinie sind die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung gestiegen. Dem trägt BASF mit künftig zwei Veröffentlichungen Rechnung.
BASF wird zunächst am 28. Februar 2025 die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024 in nicht auditierter Form in einem Online-Bericht veröffentlichen. Darin werden alle wichtigen finanziellen und nicht-finanziellen Kennzahlen für 2024 sowie der Ausblick für das Jahr 2025 enthalten sein.
Am 21. März 2025 wird der testierte BASF-Bericht 2024 veröffentlicht. Dieser wird alle gesetzlich vorgeschriebenen Finanz- und ESG-Informationen enthalten und als Online-Bericht sowie als klickbare PDF-Datei zur Verfügung gestellt werden. Eine gedruckte Version wird es nicht mehr geben.
Ausblick 2024 für die BASF-Gruppe unverändert
Für das Gesamtjahr 2024 behält BASF die Annahmen unverändert bei:
- Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: +2,3 Prozent
- Wachstum der Industrieproduktion: +2,2 Prozent
- Wachstum der Chemieproduktion: +2,7 Prozent
- US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlichen 1,10 US-Dollar/Euro
- Ölpreis der Sorte Brent von 80 US-Dollar/Barrel im Jahresdurchschnitt
Auch die im BASF-Bericht 2023 veröffentlichte Prognose der BASF-Gruppe für das Geschäftsjahr 2024 bleibt unverändert:
- EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 8,0 Milliarden Euro und 8,6 Milliarden Euro
- Free Cashflow zwischen 0,1 Milliarden Euro und 0,6 Milliarden Euro
- CO2-Emissionen zwischen 16,7 Millionen Tonnen und 17,7 Millionen Tonnen
Nach derzeitigem Kenntnisstand erwartet BASF, das untere Ende der prognostizierten Bandbreite für das EBITDA vor Sondereinflüssen im Gesamtjahr 2024 zu erreichen. Für das vierte Quartal 2024 ergeben sich Risiken aus möglichen Preisrückgängen und einem geringeren Mengenwachstum als erwartet. Chancen können sich aus einer positiven Nachfrage- und Margenentwicklung ergeben.