Deutsche Telekom: Meßlatte erneut angehoben

Bonn (10.11.22) – Die Deutsche Telekom bleibt auf stabilem Wachstumskurs. Im dritten Quartal 2022 stieg der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,8 Prozent auf 29,0 Milliarden Euro. Noch deutlicher legten die Service-Umsätze mit 12,5 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro zu. Das bereinigte EBITDA AL wuchs gleichzeitig um 8,5 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. Dabei beeinflusste der im Jahresvergleich um rund 17 Cent deutlich stärkere US-Dollar die berichteten Zahlen erheblich. Deshalb ergeben sich in der organischen Betrachtung ohne Einfluss von Veränderungen von Wechselkursen und Konsolidierungskreis niedrigere Zuwächse: 0,5 Prozent beim Konzernumsatz, 3,4 Prozent bei den Service-Umsätzen und 0,7 Prozent beim bereinigten EBITDA AL.

„Wir erweisen uns in schwierigen Zeiten erneut als Anker der Stabilität“, sagte Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. „Unsere Geschäfte wachsen weiter. Wir sind deshalb in der Lage, nicht nur zum dritten Mal die Prognose für das laufende Jahr anzuheben, sondern können auch unsere Dividende erhöhen.“

Der Free Cashflow AL belief sich im dritten Quartal auf 2,9 Milliarden Euro, blieb also leicht unter dem Vorjahreswert. Dabei investierte der Konzern zwischen Juli und September weltweit ohne Ausgaben für Mobilfunkspektrum 5,6 Milliarden Euro und damit 28,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Mit 1,6 Milliarden Euro lag der Konzernüberschuss um 77,5 Prozent über dem Wert aus dem Vorjahresquartal. Bereinigt um Sondereinflüsse betrug das Plus sogar 83,6 Prozent und erreichte 2,4 Milliarden Euro.

Zum dritten Mal im laufenden Geschäftsjahr hob die Deutsche Telekom ihre Prognose an. Auf organischer Basis soll das bereinigte EBITDA AL nun mehr als 37,0 Milliarden Euro betragen nach zuvor erwarteten rund 37,0 Milliarden Euro. Für das bereinigte Core EBITDA AL, also angepasst um die Effekte aus dem Rückzug aus dem Endgeräte-Leasing in den USA, werden nun mehr als 35,9 Milliarden Euro erwartet nach zuvor rund 35,9 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll jetzt mehr als 1,50 Euro betragen. Die ursprüngliche Prognose hatte bei mehr als 1,25 Euro gelegen.

Auf Basis der Ergebnisse der ersten neun Monate des Jahres plant der Vorstand vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates und der Hauptversammlung eine Dividende von 70 Cent je Aktie. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2021 hatte 64 Cent je Aktie betragen.

Deutschland: Neue Tarife beflügeln

Die neuen Mobilfunktarife der Telekom sind erfolgreich gestartet. Die Zahl der Vertragskunden unter den eigenen Marken stieg auch deshalb im dritten Quartal um 368.000 und damit deutlich stärker als in den vergangenen Quartalen. Die Mobilfunk-Service-Umsätze der Telekom Deutschland legten gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Prozent zu.

Im Breitband-Geschäft verzeichnete die Telekom zwischen Juli und September ein Kundenplus von 63.000. Inzwischen nutzen etwa 80 Prozent der Breitband-Privatkunden der Telekom in Deutschland einen glasfaserbasierten Anschluss (FTTC/Vectoring und FTTH). Inzwischen haben rund 40 Prozent der Kunden einen Tarif mit einer Bandbreite von bis zu 100 Mbit/s oder höher.

Der Umsatz des operativen Segments Deutschland legte im dritten Quartal 2022 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 2,8 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro zu. Das bereinigte EBITDA AL wuchs gleichzeitig noch etwas stärker: um 3,0 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.

USA: Rekorde beim Kundenwachstum

Mit 1,6 Millionen neuen Vertragskunden, davon 854.000 Telefonie-Kunden, lieferte T-Mobile US im dritten Quartal 2022 Rekordwerte und ein weiteres Mal den Bestwert der Branche. Auch im Bereich Highspeed-Internet, also dem Internetzugang via Mobilfunk, wächst das Unternehmen rasant. Allein im dritten Quartal entschieden sich 578.000 Kunden für dieses Angebot. Insgesamt nutzen nun mehr als 2,1 Millionen Kunden das Produkt.

Die Service-Umsätze von T-Mobile US stiegen im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um  4,2 Prozent auf 15,3 Milliarden Dollar. Das bereinigte EBITDA AL ging um 0,9 Prozent auf  6,7 Milliarden Dollar zurück. Der um den Rückzug aus dem Leasing-Geschäft angepasste Wert, das bereinigte Core EBITDA AL, stieg um 5,4 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar. T-Mobile US verbuchte Kosten für die Integration von Sprint, die gegenüber dem zweiten Quartal 2022 um rund 22 Prozent niedriger lagen. Die Kosten haben damit ihren Höhepunkt überschritten.

T-Mobile US erhöhte die Prognose für mehrere Finanz- und Kundenkennzahlen. So sollen die Synergien aus der Übernahme von Sprint in diesem Jahr nun 5,7 bis 5,8 Milliarden Dollar betragen. Der Wert hatte zuvor bei 5,4 bis 5,6 Milliarden Dollar gelegen.

Europa: Kundenentwicklung auf Kurs

Der Umsatz der europäischen Landesgesellschaften wächst weiterhin kräftig. Im dritten Quartal fiel das organische Plus mit 5,5 Prozent besonders stark aus. Beim bereinigten EBITDA AL lag das organische Wachstum dagegen mit plus 0,5 Prozent unter dem der Vorquartale. Bremsend wirkten hier vor allem die neue Sondersteuer in Ungarn und steigende Energiekosten.

Außerordentlich positiv entwickeln sich unverändert die Kundenzahlen. Die Neuzugänge bei Mobilfunk-Vertragskunden mit 251.000, bei Breitband mit 76.000 und bei TV mit 32.000 lagen jeweils über den Vorquartalen. Stabil nach oben weist auch die Zahl der Nutzer von Bündelprodukten aus Festnetz und Mobilfunk mit einem Plus von 173.000 im dritten Quartal.

Systemgeschäft: Auftragseingang legt zu

Auf ein gutes Quartal blickt T-Systems zurück. Der Auftragseingang belief sich auf 0,9 Milliarden Euro und lag damit um 17,0 Prozent über dem Vorjahresquartal. Dabei ist ein bedeutender Abschluss im Gesundheitssektor hervorzuheben. Der Umsatz blieb organisch mit plus 0,4 Prozent auf 0,9 Milliarden Euro stabil. Das bereinigte EBITDA AL stieg organisch um 2,3 Prozent auf 83 Millionen Euro.

Group Development: Zahl der Standorte wächst

Die Deutsche Telekom hat im Juli die Vereinbarung getroffen, 51 Prozent von GD Towers, dem Funkturmgeschäft des Konzerns in Deutschland und Österreich, an DigitalBridge und Brookfield zu verkaufen. Bis zum Abschluss der Transaktion informiert der Konzern über die Entwicklung des laufenden Geschäfts. Zum Ende des dritten Quartals betreute GD Towers 41.000 Standorte. GD Towers hat in den vergangenen 12 Monaten 1.200 zusätzliche Standorte in Betrieb genommen.