EZB Wirtschaftsbericht Juno:

Inflation, Ukraine-Krieg, Corona-Pandemie

Frankfurt/Main (23.6.22) – Der heute vorgelegte Wirtschaftsbericht der Europäischen Zentralbank liest sich wie eine Hiobsbotschaft. Der von der deutschen Bundesbank zusammengefaßte und ins Deutsche übersetze EZB-Wirtschaftsbericht beginnt mit der banalen, jedoch sehr ernüchternden, freilich nicht neuen Erkenntnis:  Die hohe Inflation ist eine große Herausforderung für alle. Der EZB-Rat wird sicherstellen, dass die Inflation mittelfristig auf den Zielwert von 2 % zurückkehren.

Weiter heißt es der Zusammenfassung: Im Mai zog die Inflation erneut kräftig an, was vor allem – auch wegen der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine – auf stark steigende Preise für Energie und Nahrungsmittel zurückzuführen ist. Der Inflationsdruck hat jedoch an Breite und Intensität gewonnen, was sich in einer erheblichen Verteuerung zahlreicher Waren  und Dienstleistungen zeigt. Die Fachleute des Eurosystems haben ihre Basisprojektionen zur Inflationsentwicklung deutlich nach oben korrigiert. Diese Projektionen deuten darauf hin, dass die Inflation einige Zeit auf einem unerwünscht erhöhten Niveau bleiben wird. Gedämpftere Energiekosten, das Nachlassen  pandemiebedingter Lieferengpässe und die Normalisierung der Geldpolitik dürften jedoch dazu führen, dass die Inflation sinkt. Den gesamtwirtschaftlichen EuroraumProjektionen von Fachleuten des Eurosystems vom Juni 2022 zufolge wird die jährliche Teuerungsrate 2022 bei 6,8 % liegen, bevor sie 2023 auf 3,5 % und 2024 auf 2,1 % zurückgehen dürfte; diese Werte wurden gegenüber den MärzProjektionen nach oben revidiert. Somit dürfte die Gesamtinflation zum Ende des Projektionszeitraums geringfügig über dem Zielwert der EZB liegen. Der Preisauftrieb ohne Energie und Nahrungsmittel wird sich den Projektionen zufolge 2022 im Schnitt auf 3,3 %, 2023 auf 2,8 % und 2024 auf 2,3 % belaufen. Auch dies stellt eine Aufwärtskorrektur im Vergleich zu den März-Projektionen dar. Mehr  unter:

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