Deutsche Telekom: Noch ehrgeizigere Ziele für 2021

Bonn (12.11.21) – Nach einem guten dritten Quartal hat die Deutsche Telekom ihre Prognosen für das Gesamtjahr ein weiteres Mal angehoben. Der Konzern rechnet nun mit einem bereinigten EBITDA AL von rund 38 Milliarden Euro nach zuvor mindestens 37,2 Milliarden Euro. Beim Free Cashflow AL werden nun rund 8,5 Milliarden Euro erwartet. Bislang hatte der Wert bei mindestens 8,0 Milliarden Euro gelegen. Zu diesen höheren Prognosen tragen sowohl T-Mobile US als auch das Geschäft des Konzerns außerhalb der USA bei. In das Geschäftsjahr 2021 ist die Deutsche Telekom mit einer Planung für das bereinigte EBITDA AL von rund 37 Milliarden Euro nach einem vergleichbaren Vorjahreswert von 35,0 Milliarden Euro gestartet. Für den Free Cashflow AL lautete der ursprüngliche Zielwert rund 8 Milliarden Euro, verglichen mit 6,3 Milliarden Euro im Jahr zuvor.

Auf Basis der starken Entwicklung soll auch die Dividende steigen. Der Vorstand plant vorbehaltlich der erforderlichen Beschlüsse eine Ausschüttung von 0,64 Euro je Aktie nach 0,60 Euro für das Geschäftsjahr 2020.

Im dritten Quartal 2021 stieg der Konzernumsatz in der organischen Betrachtung – ohne Veränderung von Konsolidierungskreis und Wechselkursen – gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozent auf 26,9 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA AL wuchs organisch um 0,2 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. Angepasst um Effekte aus der Reduzierung der Endgeräte-Leasings in den USA stieg das bereinigte EBITDA AL (core adjusted EBITDA AL) im Konzern organisch um 6,7 Prozent. Berichtet ergab sich ein Umsatzplus von 1,8 Prozent und ein Minus beim bereinigten EBITDA AL von 0,3 Prozent.

„Unsere Geschäfte laufen noch besser als erwartet“, sagte Vorstandsvorsitzender Tim Höttges. „Nach starken Zahlen in den ersten neun Monaten legen wir die Messlatte für 2021 noch ein Stück höher.“

Der Konzernüberschuss erreichte in den drei Monaten 0,9 Milliarden Euro und lag damit um 8,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Bereinigt um Sondereinflüsse ergab sich im dritten Quartal im Jahresvergleich ein Minus von 13,0 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.

Die Deutsche Telekom investierte weltweit vor Ausgaben für Mobilfunkspektrum 4,4 Milliarden Euro. Das waren 2,9 Prozent weniger als im dritten Quartal 2020. Der Free Cashflow AL belief sich im Berichtsquartal auf 2,9 Milliarden Euro – ein Sprung um fast 80 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr.

Deutschland: Umsatz und Ergebnis wachsen
Starke Finanzkennzahlen kennzeichnen das dritte Quartal 2021 der Telekom Deutschland. Der Umsatz stieg verglichen mit dem Vorjahr um 2,5 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro. Noch stärker legte das bereinigte EBITDA AL zu: plus 3,9 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Daraus errechnet sich eine Marge für das bereinigte EBITDA AL von 41,0 Prozent.

Grund für die guten Zahlen ist die anhaltend positive Kundenentwicklung. Bei den Breitbandkunden gab es zwischen Juli und September einen Zuwachs um 90.000. Die Telekom wächst hier deutlich schneller als der Markt. Mehr als 70 Prozent oder mehr als 10 Millionen der Telekom-Breitbandkunden nutzen dabei glasfaserbasierte Produkte (FTTH, FTTC/Vectoring). Das Fernsehangebot MagentaTV nutzen inzwischen fast 4 Millionen Kunden.

Im Mobilfunk wuchsen die Service-Umsätze im dritten Quartal um 2,0 Prozent. Die Telekom untermauerte hier die Marktführerschaft in Deutschland. Bei den Vertragskunden unter den eigenen Marken gab es einen Zuwachs um 182.000.

USA: Synergieziel angehoben
Ein weiteres Quartal mit starken Kundenzuwächsen verzeichnete T-Mobile US. Die Zahl der Vertragskunden wuchs zwischen Juli und September um 1,3 Millionen und damit stärker als bei jedem anderen Anbieter in den USA. Zum 30. September betreute das Unternehmen insgesamt 106,9 Millionen Kunden. Das waren mehr als 6 Millionen mehr als ein Jahr zuvor.

Der Gesamtumsatz stieg im abgelaufenen Quartal um 2,3 Prozent auf 19,8 Milliarden Dollar. Das bereinigte EBITDA AL ging um 2,9 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar zurück. T-Mobile US hat den Zielwert für die Synergien aus dem Zusammenschluss mit Sprint für 2021 angehoben: von 2,9 bis 3,2 Milliarden Dollar auf 3,2 bis 3,5 Milliarden Dollar.

Europa: Roaming zieht wieder an
Abermals beschleunigten die europäischen Landesgesellschaften ihren Wachstumskurs. Das bereinigte EBITDA AL legte im dritten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahr organisch um 5,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu, während der Umsatz organisch um 1,2 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro stieg. Hier machte sich unter anderem der durch Lockerung der pandemiebedingten Einschränkungen gegenüber 2020 belebte Reiseverkehr mit einer Erholung der Roaming-Umsätze positiv bemerkbar.

Die Zahl der Mobilfunk-Vertragskunden entwickelte sich im dritten Quartal mit einem Plus von 258.000 besonders erfreulich. Ein im Vergleich zu den Vorquartalen stabiles Wachstum gab es mit einem Plus von 55.000 bei den Breitbandkunden. Außerdem verzeichneten die Landesgesellschaften zwischen Juli und September 170.000 neue Nutzer von Bündelprodukten aus Festnetz und Mobilfunk.

Group Development: Verkauf von TMNL vereinbart
Am 7. September hat die Deutsche Telekom den Verkauf von T-Mobile Netherlands (TMNL) an WP/AP Telecom Holdings bekannt gegeben – ein Konsortium aus Private Equity Fonds, die von Apax Partners und Warburg Pincus beraten werden. Bis zum Abschluss der Transaktion informiert der Konzern über die Entwicklung des niederländischen Geschäfts. Die Zahl der Mobilfunk-Vertragskunden wuchs im dritten Quartal um 52.000. Während der Umsatz von T-Mobile Netherlands gegenüber dem Vorjahr organisch um 3,9 Prozent auf 515 Millionen Euro stieg, gab es beim bereinigten EBITDA AL angepasst um Einmaleffekte ein organisches Plus von 10,8 Prozent.

Das Funkturmgeschäft von Group Development umfasste zum Quartalsende 40.100 Standorte in Deutschland und Österreich. Im Jahresvergleich war das auf vergleichbarer Basis ein Zuwachs um 1.200 Standorte. Der Gesamtumsatz des Funkturmgeschäfts stieg im dritten Quartal 2021 organisch gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 4,5 Prozent auf 270 Millionen Euro. Gleichzeitig legte das bereinigte EBITDA AL organisch um 6,2 Prozent auf 164 Millionen Euro zu.

Systemgeschäft: Digital Solutions wächst deutlich
Im dritten Quartal verzeichnete T-Systems eine positive Geschäftsentwicklung. Der Auftragseingang legte, verglichen mit dem schwachen Vorjahresquartal, um 15,1 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro zu. Der Umsatz stieg um 1,7 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro.

Einen Anstieg gab es auch bei den Gewinnkennziffern. Das bereinigte EBITDA AL erreichte im dritten Quartal 80 Millionen Euro. Das waren 3,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.