Deutsche Bank: Milliardengewinn trotz Corona

Frankfurt/Main (28.7.21) – Die Deutsche Bank (XETRA: DBKGn.DB / NYSE: DB) hat im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr 2021 jeweils den höchsten Gewinn seit 2015 erzielt. Das deutliche Gewinnwachstum in allen Geschäftsbereichen war vor allem auf eine insgesamt solide Ertragsentwicklung, weitere Fortschritte bei den Kosten und eine deutlich geringere Risikovorsorge als im Vorjahr zurückzuführen.

Gewinnwachstum in allen Geschäftsbereichen

Der Vorsteuergewinn des Konzerns betrug im zweiten Quartal 1,2 Milliarden Euro, nach 158 Millionen Euro im zweiten Quartal 2020. Der Gewinn nach Steuern lag bei 828 Millionen Euro, nach 61 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital betrug 4,9 Prozent. Die Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital¹ belief sich im zweiten Quartal auf 5,5 Prozent. Die Aufwand-Ertrag-Relation verringerte sich gegenüber dem Vorjahr von 85 Prozent auf 80 Prozent.

Der Quartalsgewinn wäre noch höher ausgefallen, wenn nicht das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) im April 2021 zur Zustimmung von Kunden zu Preisänderungen das Vorsteuerergebnis um 226 Millionen Euro verringert hätte (weiterführende Informationen zum BGH-Urteil finden sich im Abschnitt „Rückstellungen“ des Zwischenberichts). Der Betrag setzt sich zum einen zusammen aus geringeren Erträgen von 96 Millionen Euro, wovon 93 Millionen Euro auf die Privatkundenbank Deutschland entfielen. Der restliche Betrag verteilte sich auf die Internationale Privatkundenbank und die Unternehmensbank. Zum anderen entstanden Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten von 130 Millionen Euro. Der Großteil davon fiel ebenfalls in der Privatkundenbank an.

Im ersten Halbjahr 2021 betrug der Gewinn vor Steuern 2,8 Milliarden Euro, nach 364 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2020. Der Gewinn nach Steuern belief sich auf 1,9 Milliarden Euro, nach 126 Millionen Euro im Vorjahr. Die Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital¹ betrug 6,5 Prozent; bereinigt um Umbau-¹ und Sondereffekte belief sie sich auf 7,6 Prozent. Die Aufwand-Ertrag-Relation sank im Vergleich zum Vorjahr von 87 Prozent auf 78 Prozent.

Die Kernbank (ohne die Einheit zur Freisetzung von Kapital) konnte ihren Gewinn vor Steuern im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 90 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro steigern. Dazu trugen alle vier Geschäftsbereiche bei. Die Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital¹ betrug in der Kernbank 7,8 Prozent, nach 3,4 Prozent im Vorjahresquartal. Die Aufwand-Ertrag-Relation belief sich auf 76 Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Steuern¹ stieg um 72 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Darin nicht enthalten sind Sondereffekte bei den Erträgen, Umbaukosten, Wertminderungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert sowie Aufwendungen für Restrukturierung und Abfindungen.

Im ersten Halbjahr 2021 lag der Gewinn vor Steuern in der Kernbank mit 3,4 Milliarden Euro fast doppelt so hoch wie im ersten Halbjahr 2020. Die Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital¹ betrug 9,3 Prozent und entsprach damit dem Ziel der Kernbank für 2022. Bereinigt um Umbaueffekte¹ und Sondereffekte betrug die Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital¹ sogar 10,5 Prozent. Die Aufwand-Ertrag-Relation verringerte sich gegenüber dem Vorjahr von 77 Prozent auf 73 Prozent.

Verluste der Einheit zur Freisetzung von Kapital deutlich verringert

Die Einheit zur Freisetzung von Kapital (Capital Release Unit, CRU) verzeichnete im zweiten Quartal einen Verlust vor Steuern von 258 Millionen Euro. Dies ist ein Rückgang von 56 Prozent gegenüber 591 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der bereinigte Verlust vor Steuern¹ verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 54 Prozent auf 236 Millionen Euro. Hauptgrund dafür waren geringere Kosten: Die zinsunabhängigen Aufwendungen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent auf 259 Millionen Euro. Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten¹ verringerten sich um 45 Prozent auf 236 Millionen Euro. Die Einheit verzeichnete im zweiten Quartal negative Erträge von 24 Millionen Euro, nach negativen Erträgen von 66 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

Die Einheit zur Freisetzung von Kapital machte weitere Fortschritte beim Abbau der risikogewichteten Aktiva und bei der Verschuldungsposition. Die risikogewichteten Aktiva sanken im Quartal von 34 Milliarden Euro auf 32 Milliarden Euro. Dies entspricht dem Ziel der Einheit für 2022 und einer Verringerung um 24 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten. Die Einheit reduzierte die Verschuldungsposition im Quartal um 10 Milliarden Euro auf 71 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Abbau um 30 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2020.

Im ersten Halbjahr verzeichnete die Einheit zur Freisetzung von Kapital einen Verlust vor Steuern von 668 Millionen Euro. Damit verringerte sie den Verlust gegenüber dem Vorjahreswert von 1,4 Milliarden Euro um mehr als die Hälfte. Hauptgrund war, dass die zinsunabhängigen Aufwendungen mit 757 Millionen Euro um 36 Prozent niedriger als im Vorjahr ausfielen. Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten¹ verringerten sich um 40 Prozent auf 658 Millionen Euro. Die Erträge beliefen sich im ersten Halbjahr auf 57 Millionen Euro, eine Verbesserung um 180 Millionen Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2020.

Erträge behauptet trotz normalisierter Märkte und Sondereffekten

Die Erträge im Konzern sanken gegenüber dem zweiten Quartal 2020 um 1 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Darin spiegelt sich die Normalisierung der Finanzmärkte im Vergleich zum Vorjahr wider, außerdem die weiterhin niedrigen Zinsen und die Auswirkungen des BGH-Urteils, da die betroffenen Gebühren ausgesetzt wurden. Die Erträge der Kernbank betrugen 6,3 Milliarden Euro, ein Rückgang um 1 Prozent.

Im ersten Halbjahr stiegen die Konzernerträge um 7 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro. In der Kernbank erhöhten sich die Erträge um 5 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro.

In den Geschäftsbereichen gab es folgende Ertragsentwicklung:

  • Die Erträge der Unternehmensbank sanken gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte sanken sie um 6 Prozent.
    Ohne episodische Effekte waren die Erträge gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Dazu gehörten die Auflösung von Rückstellungen im Zusammenhang mit Kreditabsicherungen und Portfoliomaßnahmen, die deutlich weniger ins Gewicht fielen als im Vorjahresquartal. Die Belastungen durch die niedrigen Zinsen konnten ausgeglichen werden: Die Bank konnte einerseits das Geschäftsvolumen steigern und andererseits die Preise auf Einlagen weiter anpassen; bis zum Quartalsende galten neue Vereinbarungen für Einlagen im Volumen von 87 Milliarden Euro, nach 83 Milliarden am Ende des Vorquartals. Dies trug 85 Millionen Euro zu den Erträgen im Quartal bei.
    Die Deutsche Bank konnte den ersten Rang als beste Unternehmensbank in Deutschland in der jährlichen Umfrage des FINANCE-Magazins zurückerobern.

Im ersten Halbjahr betrugen die Erträge 2,5 Milliarden Euro, ein Rückgang um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies war auf die genannten Effekte im zweiten Quartal zurückzuführen.

  • In der Investmentbank sanken die Erträge im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen verringerten sie sich ebenfalls um 11 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Dies war vor allem auf die erwartete Normalisierung der Finanzmärkte im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 zurückzuführen, die sich auf die Erträge im Handel mit Zinsprodukten, im Geschäft mit Schwellenländern und im Währungshandel auswirkte. Dem stand ein starkes Wachstum im Kreditgeschäft gegenüber, sowohl im Finanzierungs- als auch im Handelsgeschäft. Die Erträge im Emissions- und Beratungsgeschäft stiegen um 2 Prozent auf 624 Millionen Euro. Dabei haben sich die Erträge im Beratungsgeschäft gegenüber dem Vorjahresquartal mehr als verdoppelt, was vor allem auf mehr Fusionen und Übernahmen zurückzuführen ist. Das niedrigere Niveau im Geschäft mit Anleihen guter Bonität (Investment Grade) aufgrund normalisierter Märkte zehrte das Wachstum und die Marktanteilsgewinne (Quelle: Dealogic) im Bereich Leveraged Debt Capital Markets mehr als auf. Im zweiten Quartal konnte sich die Deutsche Bank im Emissions- und Beratungsgeschäft in Deutschland wieder an die Spitze setzen (Quelle: Dealogic).
    Im ersten Halbjahr stiegen die Erträge der Investmentbank um 9 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro.
  • In der Privatkundenbank stiegen die Erträge gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro. Bereinigt um den zuvor genannten Effekt des BGH-Urteils stiegen sie um 8 Prozent. Fortgesetztes geschäftliches Wachstum in einem verbesserten Marktumfeld konnte den Margendruck aufgrund des niedrigen Zinsniveaus mehr als ausgleichen. Der Geschäftsbereich erzielte im zweiten Quartal ein Nettoneugeschäft von 14 Milliarden Euro. Darin enthalten waren neue Kredite im Kundengeschäft von 4 Milliarden Euro und Zuflüsse in Anlageprodukte von 7 Milliarden Euro. Damit verzeichnete die Privatkundenbank das sechste Quartal in Folge Nettomittelzuflüsse in Anlageprodukte. In der Privatkundenbank Deutschland verringerten sich die Erträge um 1 Prozent, was auf den Effekt des BGH-Urteils zurückzuführen war. Bereinigt um diesen Effekt in Höhe von 93 Millionen Euro ergab sich ein Ertragswachstum von 7 Prozent. In der Internationalen Privatkundenbank erhöhten sich die Erträge um 9 Prozent, ohne Sondereffekte um 8 Prozent.
    Im ersten Halbjahr stiegen die Erträge des Geschäftsbereichs gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Bereinigt um den Effekt des BGH-Urteils von 94 Millionen Euro hätte das Ertragswachstum 4 Prozent betragen. Zu diesem Anstieg trug weiteres geschäftliches Wachstum bei, mit einem Nettoneugeschäft von 29 Milliarden Euro im ersten Halbjahr. Darin waren Nettoneukredite von 9 Milliarden Euro und Nettomittelzuflüsse in Anlageprodukte von 16 Milliarden Euro enthalten.
  • In der Vermögensverwaltung (Asset Management) stiegen die Erträge im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 626 Millionen Euro. Das Ertragswachstum war vor allem auf einen Anstieg der Einnahmen aus Verwaltungsgebühren von 15 Prozent zurückzuführen. Der Geschäftsbereich profitierte dabei vom fünften Quartal in Folge mit Nettozuflüssen und einem positiven Marktumfeld, wodurch der branchenweite Margendruck mehr als ausgeglichen werden konnte. Die Nettozuflüsse lagen im zweiten Quartal auf einem Rekordniveau von 20 Milliarden Euro. Dies war auf Zuflüsse in allen Anlageklassen und in allen Regionen zurückzuführen. Darin enthalten waren Zuflüsse in ESG-Anlagen von 3,8 Milliarden Euro. Der Rekord bei den Nettozuflüssen und die starke Marktwertentwicklung trugen zum Wachstum beim verwalteten Vermögen von 39 Milliarden Euro auf 859 Milliarden Euro bei. Dies stellt ebenfalls einen neuen Höchstwert dar und lag 114 Milliarden Euro oder 15 Prozent höher als zum Ende des zweiten Quartals 2020. Im ersten Halbjahr stiegen die Erträge um 18 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Die Nettozuflüsse summierten sich insgesamt auf 21 Milliarden Euro, und das verwaltete Vermögen erhöhte sich um 67 Milliarden Euro.

Kosten weiter verringert

Die zinsunabhängigen Aufwendungen sanken im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro, obwohl sich mehrere externe Faktoren negativ niederschlugen. Dazu gehörte der genannte Effekt bei den Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten von 130 Millionen Euro aufgrund des BGH-Urteils. Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten¹ sanken um 6 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro.

Die Zahl der Mitarbeiter*innen verringerte sich im zweiten Quartal um 592 auf 83.797 (in Vollzeitstellen gerechnet). Dies entspricht einem Rückgang um rund 3.000 Vollzeitstellen seit Ende des zweiten Quartals 2020. Zum Ende des Quartals hatte die Deutsche Bank bereits 90 Prozent der gesamten Belastungen im Zusammenhang mit der Transformation¹ verarbeitet, die bis Ende 2022 erwartet werden.

Im ersten Halbjahr verringerten sich die zinsunabhängigen Aufwendungen um 4 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten und erstattungsfähige Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Hedgefonds-Geschäft¹ sanken ebenfalls um 4 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. Darin enthalten sind Bankenabgaben von 547 Millionen Euro.

Weitere Verbesserung bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft belief sich im zweiten Quartal auf 75 Millionen Euro. Dies bedeutet einen Rückgang von fast 90 Prozent gegenüber 761 Millionen Euro im Vorjahresquartal und entspricht auf annualisierter Basis 7 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens. Die Vorsorge für leistungsgestörte Kredite (Stage 3) ging gegenüber dem Vorquartal um 33 Prozent auf 111 Millionen Euro zurück, gegenüber dem Vorjahresquartal sank sie um 78 Prozent. Der Risikovorsorge für Stage-3-Kredite standen Auflösungen von 36 Millionen Euro bei Krediten gegenüber, die von den Kunden noch bedient wurden (Stage 1 und 2). Dies war auf den verbesserten gesamtwirtschaftlichen Ausblick zurückzuführen.

Im ersten Halbjahr betrug die Risikovorsorge im Kreditgeschäft 144 Millionen Euro. Sie entspricht auf annualisierter Basis 7 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens. Im Vorjahresquartal hatte die Risikovorsorge noch bei 1,3 Milliarden Euro oder 57 Basispunkten des Kreditvolumens auf annualisierter Basis gelegen.

Die Bank steuert ihr Kapital und ihre Bilanz weiterhin konservativ

Die harte Kernkapitalquote (CET 1) sank im zweiten Quartal um 55 Basispunkte auf 13,2 Prozent, nach 13,7 Prozent am Ende des ersten Quartals 2021. Dies war auf den erwarteten Anstieg der risikogewichteten Aktiva im Zusammenhang mit der gezielten Überprüfung interner Modelle (TRIM) durch die Europäische Zentralbank und Anpassungen bei der Regulierung zu Kapitalanforderungen (Capital Requirements Regulation, CRR) zurückzuführen, die ebenfalls wie erwartet im zweiten Quartal wirksam wurden. All das reduzierte die harte Kernkapitalquote um rund 70 Basispunkte. Die Entscheidungen zu TRIM im zweiten Quartal schließen das mehrjährige TRIM-Programm für die Deutsche Bank ab. Diesen negativen Effekten stand ein positiver Effekt von 12 Basispunkten gegenüber, weil der Nachsteuergewinn das Kapital steigerte. Davon abgezogen wurden ein Betrag von 274 Millionen Euro für die Dividende und Kupon-Zahlungen auf bestimmte Kapitalinstrumente (Additional Tier 1, AT1). Zum 30. Juni 2021 hat die Deutsche Bank insgesamt 575 Millionen Euro für Dividende vom Gewinn im ersten Halbjahr 2021 abgezogen.

Die risikogewichteten Aktiva (RWA) stiegen im zweiten Quartal von 330 Milliarden Euro auf 345 Milliarden Euro. Dies war fast vollständig auf die genannten Effekte der TRIM-Entscheidung und Anpassungen bei CRR zurückzuführen.

Die Verschuldungsquote (bei Vollumsetzung) stieg im zweiten Quartal auf 4,8 Prozent, nach 4,6 Prozent im Vorquartal. Basierend auf Übergangsregelungen stieg die Verschuldungsquote im zweiten Quartal auf 4,9 Prozent, nach 4,7 Prozent im ersten Quartal 2021. Darin sind gewisse Zentralbankguthaben nicht enthalten, die gemäß den geltenden Regeln nicht berücksichtigt werden. Einschließlich dieser Zentralbankguthaben hätte die Verschuldungsquote (bei Vollumsetzung) Ende des zweiten Quartals 4,3 Prozent betragen.

Die Liquiditätsreserven stiegen im zweiten Quartal um 11 Milliarden auf 254 Milliarden Euro. Darin enthalten waren liquide Mittel hoher Qualität, die im Quartal um 4 Milliarden Euro auf 224 Milliarden Euro stiegen. Die Liquiditätsdeckungsquote lag bei 143 Prozent. Daraus ergibt sich ein Überschuss von 67 Milliarden Euro gegenüber den aufsichtsrechtlichen Anforderungen.

Zielquoten für 2022 bestätigt; Ausblick aktualisiert

Mit Blick auf die Fortschritte bei ihrer Transformation hat die Deutsche Bank ihre Zielquoten für das Jahr 2022 bestätigt. Dazu gehören eine Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital¹ von 8 Prozent auf Konzernebene und mehr als 9 Prozent in der Kernbank, eine Aufwand-Ertrag-Relation von 70 Prozent, eine harte Kernkapitalquote von mindestens 12,5 Prozent sowie eine Verschuldungsquote (bei Vollumsetzung) von 4,5 Prozent. Da die Transformation weit vorangeschritten ist und die Bank im ersten Halbjahr nachhaltige Profitabilität bewiesen hat, konzentriert sich das Management beim Ausblick für die Kosten künftig auf die Aufwand-Ertrag-Relation. Diese bildet die nachhaltige Marge, die die Bank anstrebt, besser ab. Folglich wird die Bank künftig kein absolutes Kostenziel mehr veröffentlichen, das für 2022 zuvor bei 16,7 Milliarden Euro lag.

Die Deutsche Bank hat angesichts des Fortschritts bei der Transformation außerdem den Ausblick für die Faktoren aktualisiert, die die diese Ziele beeinflussen. So rechnet das Management mit höheren Erträgen, als noch beim Investorentag am 9. Dezember 2020 prognostiziert. Dabei schätzt die Bank einen erheblichen Teil des Ertragswachstums seit 2019 als nachhaltig ein. Dafür spricht das erhebliche Wachstum im Kundengeschäft im bisherigen Jahresverlauf 2021. Außerdem dürften sich die Belastungen durch das Zinsumfeld in den kommenden Quartalen schrittweise verringern. Zudem erwartet die Bank eine Risikovorsorge im Kreditgeschäft von nur noch etwa 20 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens, weniger als bisher prognostiziert.

Die Bank erwartet, dass diese positiven Faktoren zusätzliche Ausgaben ausgleichen werden. Diese ergeben sich aus externen Faktoren, die sich in der ersten Jahreshälfte 2021 manifestiert haben. Dazu gehören die Beiträge zum europäischen Abwicklungsfonds sowie zur gesetzlichen Einlagensicherung in Deutschland. Dadurch erwartet das Management im Vergleich zur ursprünglichen Planung zusätzliche Ausgaben von insgesamt etwa 400 Millionen Euro. Außerdem rechnet die Bank mit Mehrkosten aufgrund eines höheren Geschäftsvolumens und Investitionen in ihre Kontrollsysteme. Das Management bleibt fest entschlossen, die beeinflussbaren Kostenfaktoren diszipliniert zu steuern, und hat eine Reihe zusätzlicher Sparmaßnahmen eingeleitet, um höheren Kosten entgegenzuwirken. Weitere Informationen zu den finanziellen und regulatorischen Zielen der Bank finden sich im Abschnitt „Strategie“ des Zwischenberichts.

Nachhaltige Finanzierungen: Rekordvolumen im Quartal unterstreicht Fortschritte über Plan

Die Deutsche Bank liegt weiter über Plan mit Blick auf ihr Ziel, von Anfang 2020 bis Ende 2023 mindestens 200 Milliarden Euro (ohne DWS) an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen (ESG) zu erreichen. Zum Ende des zweiten Quartals verzeichnete die Bank bei nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen seit Anfang 2020 ein kumuliertes Volumen von 99 Milliarden Euro. Damit hat sie schon fast ihr Zwischenziel von mindestens 100 Milliarden Euro bis Ende 2021 erreicht.

Im zweiten Quartal erreichten die nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen der Deutschen Bank einen neuen Höchstwert von 27 Milliarden Euro. Die einzelnen Geschäftsbereiche trugen dazu wie folgt bei:

  • Die Unternehmensbank steuerte im zweiten Quartal 6 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen bei, wodurch sich das kumulierte Volumen auf 15 Milliarden Euro erhöhte.
  • In der Investmentbank betrug das Volumen an nachhaltigen Finanzierungen und Kapitalmarktemissionen im zweiten Quartal 15 Milliarden Euro, wodurch das kumulierte Volumen auf 56 Milliarden Euro stieg.
  • Die Privatkundenbank erzielte einen Zuwachs von 7 Milliarden Euro im Quartal, wodurch das kumulierte Volumen auf 28 Milliarden Euro stieg. Das Anlagevolumen stieg im zweiten Quartal um 6 Milliarden Euro, und der Bereich verzeichnete nachhaltige Neukredite von 1 Milliarde Euro. In der Privatkundenbank Deutschland beläuft sich das kumulierte Volumen auf 19 Milliarden Euro, in der Internationalen Privatkundenbank auf 9 Milliarden.

Im zweiten Quartal trat die Deutsche Bank der Net Zero Banking Alliance bei und verpflichtete sich, ihre betrieblichen und die ihr zurechenbaren Emissionen aus ihrem Kreditportfolio bis 2050 auf einen Emissionswert von Netto Null hinzusteuern. Dies ergänzt die Unterzeichnung der gemeinsamen Selbstverpflichtung des deutschen Finanzsektors zum Klimaschutz, in der sich die Deutsche Bank dazu verpflichtet hat, bis Ende 2022 den Kohlendioxid-Fußabdruck ihres Kreditportfolios von 445 Milliarden Euro zu veröffentlichen. Die Bank hat ihre Klimarisiko-Methodik und Datenstrategie in Abstimmung mit anderen Finanzinstituten und branchenübergreifenden Gremien weiter verfeinert.

Außerdem trat die Deutsche Bank im Mai 2021 als erstes Finanzinstitut der Ocean Risk and Resilience Action Alliance (ORRAA) als Vollmitglied bei. Sie kündigte außerdem an, die Zentralbank Singapurs (Monetary Authority of Singapore) dabei zu unterstützen, einen ESG Center of Excellence zu gründen, das sich auf öffentliche und private ESG-Transaktionen, Produktentwicklung und Beratungsleistungen konzentrieren wird. Das Asset Management der Deutschen Bank wurde ausgewählt, um die globale Net Zero Asset Managers Initiative (NZAMI) zu beraten und voranzutreiben. Die Bank wird dabei Teil der neu gegründeten Beratergruppe von NZAMI sein.