Daimler: Gute Geschäftsentwicklung im Konzern – trotz rückläufiger Absatz- und Umsatzzahlen

Stuttgart (23.10.20) –  Die Kennzahlen der Daimerl AG im 3. Quartal zeigen eine gute Geschäftsentwicklung, die auf verbesserten Märkten sowie attraktiven Produkten in Kombination mit strenger Kostendisziplin und umfangreichen Maßnahmen zum Erhalt der Liquidität beruht, lobt sich der  Autokonzern in seiner am Morgen verbreiteten Pressemitteilung selbst. Weiter heißt es: Der Konzernabsatz ging um 8% auf 772.700 (Q3 2019: 839.300) Pkw und Nutzfahrzeuge zurück. Der Umsatz sank um 7% auf 40,3 (Q3 2019: 43,3) Mrd. €. Das EBIT stieg um 14% auf 3.070 (Q3 2019: 2.690) Mio. €. Das bereinigte EBIT reflektiert das laufende Geschäft und betrug 3.479 (Q3 2019: 3.142) Mio. €. Das Konzernergebnis belief sich auf 2.158 (Q3 2019: 1.813) Mio. €. Der hohe Free Cash Flow im dritten Quartal von rund 5,1 Mrd. € spiegelt die anhaltenden Maßnahmen zur Kostenreduzierung und zum Erhalt der Liquidität sowie die positive operative Geschäftsentwicklung in allen Geschäftsfeldern wider. Dazu trugen auch die Dividende des chinesischen Joint Ventures BBAC über 1,2 Mrd. €, positive Beiträge aus der Entwicklung des Working Capital sowie saisonale Einflüsse bei.

Harald Wilhelm, Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für Finanzen & Controlling/Daimler Mobility: „Aufgrund eines überzeugenden Produktportfolios und einer positiven Markterholung haben wir im dritten Quartal eine gute Geschäftsentwicklung verzeichnet. Wir haben unsere umfangreichen Maßnahmen zur Kostenkontrolle und zum Cash Management erfolgreich vorangetrieben. Mit diesem Schwung sind wir auf dem richtigen Weg, um unser Geschäft wetterfester zu machen. Die Transformation von Daimler ist allerdings ein Langstreckenrennen. Wir halten das Tempo weiter hoch – fokussiert und mit hoher Disziplin.“

 

Zum Ende des dritten Quartals lag die Nettoliquidität des Industriegeschäfts bei 13,1 (Ende Q2 2020: 9,5) Mrd. €. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts betrug 5.139 (Q3 2019: 2.819) Mio. €. Der bereinigte Free Cash Flow des Industriegeschäfts erreichte 5.345 (Q3 2019: 2.931) Mio. €.

 

Der Absatz des Geschäftsfelds Mercedes-Benz Cars & Vans ging im dritten Quartal um 4% auf 673.400 (Q3 2019: 705.000) Fahrzeuge zurück. Dennoch stieg das bereinigte EBIT auf 2.417 (Q3 2019: 1.868) Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite auf 9,4% (Q3 2019: 7,0%). Eine verbesserte Preisdurchsetzung und eine deutliche Reduzierung der Fixkosten trugen positiv zur Steigerung der Profitabilität bei. Dagegen belasteten Restrukturierungsmaßnahmen von 297 Mio. € das Ergebnis des Geschäftsfelds. Dazu gehören das eingeleitete Programm zur Personalkostenoptimierung (229 Mio. €) und Aufwendungen zur Anpassung und Neuausrichtung der Kapazitäten innerhalb des globalen Produktionsnetzwerks (68 Mio. €) in Verbindung mit dem angestrebten Verkauf des Pkw-Werks Hambach (Frankreich). Beide Initiativen werden mittel- und langfristig die Fixkosten senken.

 

Der Absatz des Geschäftsfelds Daimler Trucks & Buses ging im dritten Quartal um 26% auf 99.300 (Q3 2019: 134.300) Fahrzeuge zurück. Das bereinigte EBIT betrug 603 (Q3 2019: 838) Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite 6,5% (Q3 2019: 7,3%). Das Ergebnis wurde durch Volumenrückgänge hauptsächlich infolge rückläufiger Märkte aufgrund der COVID-19- Pandemie negativ beeinflusst. Die eingeleiteten Maßnahmen führten zu Kostensenkungen in sämtlichen Funktionsbereichen, insbesondere wirkte sich die signifikante Reduzierung der Fixkosten positiv aus. Das Geschäftsfeld verzeichnete darüber hinaus einen deutlichen Anstieg der Auftragseingänge in fast allen Kernregionen im Vergleich zum Vorquartal, wobei der Auftragseingang in Europa und Nordamerika auch im Vergleich zum Vorjahresquartal zulegte.

 

Bei Daimler Mobility stieg das Neugeschäft im dritten Quartal um 2% auf 18,7 (Q3 2019: 18,3) Mrd. €. Das bereinigte EBIT betrug 601 (Q3 2019: 469) Mio. €, die bereinigte Eigenkapitalrendite 16,5% (Q3 2019: 13,5%). Positive Effekte ergaben sich unter anderem durch die eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenposition. Darüber hinaus waren aufgrund der bereits im ersten Halbjahr 2020 erfolgten Reaktion auf die COVID-19-Pandemie keine weiteren Zuführungen zur Kreditrisikovorsorge im dritten Quartal 2020 mehr notwendig.

 

Ausblick
Daimler geht davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf den wichtigsten Märkten weiter normalisieren und es insbesondere zu keinen neuerlichen Rückschlägen infolge der COVID-19-Pandemie kommt. Auf dieser Basis erwartet Daimler, dass sich der Absatzrückgang der ersten neun Monate durch die COVID-19-Pandemie bis zum Jahresende nicht mehr vollständig aufholen lässt. Das Unternehmen rechnet deshalb mit einem Konzernabsatz und einem Konzernumsatz im Jahr 2020 deutlich unter dem Vorjahr. Auf Basis der erwarteten Marktentwicklung und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder geht Daimler davon aus, dass das Konzern-EBIT im Jahr 2020 auf dem Niveau des Vorjahres liegen wird.

 

Die Geschäftsfelder haben für das Jahr 2020 die folgenden Erwartungen für die bereinigte Rendite:

  • Mercedes-Benz Cars & Vans: bereinigte Umsatzrendite 4,5 – 5,5%
  • Daimler Trucks & Buses: bereinigte Umsatzrendite 1 – 2%
  • Daimler Mobility: bereinigte Eigenkapitalrendite 9 – 10%

Die bereinigte Cash Conversion Rate (Verhältnis von Cash Flow und EBIT) von Mercedes-Benz Cars & Vans für das Jahr 2020 wird bei einem Wert von 1 erwartet, im Geschäftsfeld Daimler Trucks & Buses bei 2. Für den Free Cash Flow des Industriegeschäfts geht Daimler von einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert aus. Mögliche Belastungen im Zusammenhang mit rechtlichen und behördlichen Verfahren sind darin nicht berücksichtigt.

 

Link zur Kapitalmarktpräsentation zum dritten Quartal:
www.daimler.com/presse/q320