Deutsche Bundesbank: Leichter Anstieg an falschen Banknoten

Frankfurt/Main (26.7.19) – Die Bun­des­bank hat im ers­ten Halb­jahr 2019 rund 27.600 fal­sche Euro-Bank­no­ten im Nenn­wert von 1,6 Mil­lio­nen Euro re­gis­triert. Die Zahl der Fäl­schun­gen stieg ge­gen­über dem zwei­ten Halb­jahr 2018 um 2,5 Pro­zent. „Rech­ne­risch ent­fal­len pro Jahr rund sie­ben fal­sche Bank­no­ten auf 10.000 Ein­woh­ner“, sagte Jo­han­nes Beer­mann, Mit­glied des Vor­stands der Deut­schen Bun­des­bank.

Das Auf­kom­men von 50-Euro-Fäl­schun­gen ging wei­ter zu­rück. Ihr An­teil am Ge­samt­auf­kom­men be­trägt 65 Pro­zent, wäh­rend es im zwei­ten Halb­jahr 2018 noch rund 72 Pro­zent waren. „Für das zwei­te Halb­jahr 2019 er­war­ten wir sin­ken­de Falsch­geld­zah­len, da die Er­mitt­lungs­be­hör­den jüngst be­deu­ten­de Er­fol­ge gegen in­ter­na­tio­na­le Fäl­scher­rin­ge er­zie­len konn­ten“, so Beer­mann wei­ter.

Die fol­gen­de Ta­bel­le zeigt, wie sich die Fäl­schun­gen im ers­ten Halb­jahr 2019 auf die ein­zel­nen Stü­cke­lun­gen ver­tei­len:

Noten Anzahl Anteil (gerundet)
188 1 %
10  421 1 %
20  5.956 22 %
50  17.905 65 %
100  2.232 8 %
200  281 1 %
500  596 2 %
Gesamt 27.579

Knapp die Hälf­te der Fäl­schun­gen (47 Pro­zent) ent­fiel nach wie vor auf die erste Bank­no­ten­se­rie.

Fal­sche Bank­no­ten er­ken­nen

Jeder kann Bank­no­ten schnell selbst prü­fen nach dem Prin­zip „Füh­len-Sehen-Kip­pen“. Für Falsch­geld gibt es kei­nen Er­satz. Wir emp­feh­len, meh­re­re Si­cher­heits­merk­ma­le zu prü­fen:

  • Füh­len:
    • Bank­no­ten­pa­pier hat ein be­son­de­res Griff­ge­fühl. Es fühlt sich grif­fig und fest an. Oft kön­nen ein­fa­che Fäl­schun­gen schon beim An­fas­sen er­kannt wer­den.
      Nur knapp drei Pro­zent der Fäl­schun­gen be­tref­fen die 5- und 10-Euro-Bank­no­ten. Die ech­ten 5- und 10-Euro-Bank­no­ten der Eu­ro­pa­se­rie wur­den für eine län­ge­re Le­bens­dau­er la­ckiert und füh­len sich daher glatt und fest an.
      Auf der Vor­der­sei­te der Bank­no­ten sind her­vor­ge­ho­be­ne Teile des Druck­bil­des als Re­li­ef zu füh­len. Am lin­ken Rand fin­det sich in der Eu­ro­pa-Serie der Schrift­zug „BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC“ (sowie „ESB“ ab der 50-Euro-Note) und zu­sätz­lich Schraf­fu­ren an bei­den Rän­dern.
  • Sehen:
    • Das Was­ser­zei­chen lässt sich im un­be­druck­ten Be­reich jeder Note als Schat­ten­bild er­ken­nen, wenn man sie gegen das Licht hält.
    • Im obe­ren Be­reich des Ho­lo­gramm­strei­fens be­fin­det sich bei der Eu­ro­pa-Serie ab der 20-Euro-Note ein durch­sich­ti­ges Fens­ter. Es zeigt eine Ab­bil­dung des Ge­sichts der Eu­ro­pa.
  • Kip­pen:
    • Die Ho­lo­gramm­ele­men­te ver­än­dern sich beim Kip­pen der Bank­no­te. Es zei­gen sich re­gen­bo­gen­far­bi­ge Ef­fek­te, wel­che die Mo­ti­ve um­ge­ben.
    • Die Bank­no­ten der Eu­ro­pa-Serie wei­sen zudem auf der Vor­der­sei­te links unten die Sma­ragd­zahl auf: Beim Kip­pen ver­än­dert sich die Farbe, und ein hel­ler Bal­ken wan­dert auf- be­zie­hungs­wei­se ab­wärts.

Bei der Prü­fung einer ver­däch­ti­gen Bank­no­te soll­te man eine zwei­fels­frei echte Bank­no­te zum Ver­gleich her­an­zie­hen. Denn für Falsch­geld gibt es kei­nen Er­satz.

An­zahl fal­scher Mün­zen ge­stie­gen

Im ers­ten Halb­jahr 2019 wur­den rund 19.800 fal­sche Mün­zen im deut­schen Zah­lungs­ver­kehr fest­ge­stellt. Im zwei­ten Halb­jahr 2018 lag das Auf­kom­men noch bei rund 16.100 fal­schen Mün­zen. Damit fie­len in Deutsch­land rein rech­ne­risch rund fünf fal­sche Mün­zen pro 10.000 Ein­woh­ner und Jahr an.

Die Fäl­schun­gen tra­ten aus­schlie­ß­lich bei den drei höchs­ten Stü­cke­lun­gen auf und ver­teil­ten sich im ers­ten Halb­jahr 2019 wie folgt:

Münzen Anzahl Anteil (gerundet)
50 Cent 427 2 %
2.139 11 %
17.237 87 %
Gesamt 19.803

Mün­zen auf Echt­heit prü­fen

Fol­gen­de Hin­wei­se kön­nen die Echt­heits­prü­fung von Mün­zen er­leich­tern:

  • Bei ech­ten Mün­zen tritt das Münz­bild deut­lich ab­ge­grenzt aus dem Münz­grund her­vor. Münz­fäl­schun­gen wir­ken da­ge­gen oft ver­schwom­men und wei­sen häu­fig Un­eben­hei­ten auf.
  • Die Farb­tö­nung weicht in der Regel von ech­ten Mün­zen ab.
  • Die Rand­prä­gun­gen der ech­ten 2-Euro-Mün­zen sind ge­sto­chen scharf in den Münz­rand ein­ge­prägt. Fäl­schun­gen wei­sen häu­fig un­voll­stän­di­ge oder un­re­gel­mä­ßi­ge Rand­prä­gun­gen auf.
  • Echte 1-Euro- und 2-Euro-Mün­zen sind nur schwach ma­gne­tisch. Sie blei­ben zwar am Ma­gne­ten haf­ten, las­sen sich dann aber auch leicht wie­der ab­lö­sen. Fäl­schun­gen hin­ge­gen wer­den in der Regel nicht an­ge­zo­gen oder haf­ten sehr fest am Ma­gne­ten.

Falsch­geld­prä­ven­ti­on

Die Bun­des­bank bie­tet über ihr Fi­li­al­netz un­ent­gelt­li­che Schu­lun­gen für Kre­dit­wirt­schaft, Ein­zel­han­del und an­de­re In­ter­es­sier­te an. Die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer be­kom­men dort auch ty­pi­sche Fäl­schun­gen zum Füh­len, Sehen und Kip­pen vor­ge­stellt. Die Kon­takt­da­ten der Fi­lia­len fin­den Sie auf der Web­site der Bun­des­bank.

Wei­ter­hin kön­nen kos­ten­los In­for­ma­ti­ons­ma­te­ria­li­en (Bro­schü­ren und Pos­ter) bei der Bun­des­bank be­stellt wer­den. Zudem kann über die In­ter­net­sei­te der Bun­des­bank ein in­ter­ak­ti­ves Lern­pro­gramm „Falsch­geld er­ken­nen“ auf­ge­ru­fen wer­den.

Die Bun­des­bank rät drin­gend, fal­sche Bank­no­ten und Mün­zen um­ge­hend der Po­li­zei an­zu­zei­gen und dort ab­zu­ge­ben. So gehen wich­ti­ge Hin­wei­se auf Per­so­nen, die Falsch­geld in Um­lauf brin­gen, nicht ver­lo­ren.