Emporias-Studie: Drei Viertel der Banken wollen Kosten senken – Führungskräften von Sparkassen und VR-Banken wird bei Sparprogrammen zu wenig Verantwortung übertragen

München (26.5.19) – Kosten senken, Effizienz steigern – diese Ziele verfolgen drei Viertel der Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken (VR-Banken). Die regionalen Banken sehen sich unter starkem Kostendruck und suchen nach Möglichkeiten, weiteren Fusionen und Filialschließungen zu entgehen. 80 Prozent der Sparkassen und 70 Prozent der VR-Banken arbeiten aktuell mit einem Kostensenkungsprogramm, wie die Studie „Lean Finance 2019“ des Beratungsunternehmens Emporias belegt. 

Wirkung bleibt hinter den Erwartungen zurück

 

„Die Wirkung dieser Kostensenkungsprogramme wird in den meisten Fällen unter den Erwartungen liegen“, prophezeit Dr. Carsten Jacobi, Geschäftsführer bei Emporias. „Wie unsere aktuelle Studie zeigt, geben viele Institute keine konkreten Performance-Ziele für einzelne Teams vor und übertragen ihren Führungskräften und Mitarbeitern somit zu wenig Verantwortung – mit dem Ergebnis, dass alle weitermachen wie bisher.“

 

Lediglich rund ein Drittel der Banken sagen von sich, dass jeder ihrer Mitarbeiter die Effizienz- und Kostenziele kennt. Auch in Häusern, die derzeit konkret an der Kostenoptimierung arbeiten, ist die Belegschaft nicht besser instruiert. „Wenn Mitarbeiter nicht wissen, was das Ziel ist, dann können sie auch nicht dazu beitragen, es zu erreichen“, sagt Emporias-Experte Jacobi.

 

Abteilungen brauchen klare Zielvorgaben

 

Die Führungskräfte können dieses Wissensdefizit nicht ausgleichen, denn nur in wenigen Sparkassen und VR-Banken sind Einzelziele für die verschiedenen Abteilungen definiert: Feste Ziele für einzelne Teams haben nur 14 Prozent der befragten Häuser festgelegt; in den Instituten mit aktuellen Projekten zur Kostensenkung sind es mit 16 Prozent kaum mehr. Die Teamleiter können ihre Mannschaft also gar nicht zu einem bestimmten Ziel führen, da es nicht definiert wurde.

Eine Verknüpfung von Effizienzzielen mit den Führungskräftegehältern ist bei Sparkassen und VR-Banken die Ausnahme: Nur zehn Prozent der Institute haben die Entlohnung daran gekoppelt. „Bei einer Verknüpfung von Effizienzzielen und Gehaltsvariablen der Führungskräfte geht es nicht darum, Druck zu machen. Vielmehr soll die Verantwortung der Führungskraft für die Teamperformance stärker ins Bewusstsein gerückt werden“, so Carsten Jacobi von Emporias. Dafür sei es wichtig, dies auch schriftlich zu fixieren.

 

Kostensenkungsprogramme kranken also vor allem an der mangelnden Integration in den Arbeitsalltag. „Menschen müssen die Maßnahmen mit Leben füllen und ihre Energie dafür aufwenden, sie umzusetzen.

Ansonsten sind die Programme das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Banken begehen einen Kardinalfehler, wenn sie ihre Mitarbeiter nicht einbeziehen und motivieren“, sagt Jacobi.

 

Über die Studie:

 

Für die Emporias-Bankenstudie „Lean Finance 2019“ wurden insgesamt 100 Entscheider aus Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken befragt, die für die Optimierung von Prozessen zuständig sind. Die Telefoninterviews wurden im Auftrag des Beratungsunternehmens Emporias im Dezember 2018 durchgeführt.

 

Über Emporias:

 

EMPORIAS Management Consulting ist ein mittelständisches Beratungsunternehmen mit den Schwerpunktthemen Transparenz, Prozesse und Zusammenarbeit. Im Fokus stehen Kundenunternehmen aus Industrie und Finanzdienstleistung. Im Industriebereich verfügt EMPORIAS über besondere Expertise für die Optimierung der Supply Chain. Im Sinne eines „Lean Finance“-Konzepts stehen Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung auch in der Beratung der Finanzinstitute an erster Stelle. EMPORIAS zeichnet sich durch Umsetzungsstärke aus. In den Projekten legt das Beratungsunternehmen großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den Fachverantwortlichen auf Kundenseite sowie messbaren Output im Ergebnis.