Sparkassen in Hessen und Thüringen sind gut ins Jahr 2018 gekommen

Frankfurt/Main (18.9.18) –  „Unser Kundengeschäft präsentiert sich stark. Die Sparkassen konnten in den ersten sechs Monaten wieder zusätzliche Spargelder einwerben. Gleichzeitig ist auch das Kundenkreditgeschäft wieder kräftig gewachsen. Auf der Ertragsseite sagt unsere Prognoserechnung zwar sinkende Betriebsergebnisse voraus. Ich bin aber zuversichtlich, dass unsere Sparkassen auch 2018 wieder ein ordentliches Resultat erzielen werden“, zeigte sich Gerhard Grandke, Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, mit der Halbjahresbilanz zufrieden.


Kundengeschäft sorgt für Bilanzsummenwachstum

Die Bilanzsumme der 49 Mitgliedsinstitute ist zum 30. Juni 2018 um 1,7 Mrd. € bzw. 1,4% auf 123,1 Mrd. € gestiegen. Dieses Wachstum resultierte in erster Linie aus dem Kundengeschäft der Institute, das sowohl auf der Aktivseite als auch auf der Passivseite spürbar an Fahrt gewonnen hat. Das Kundenkreditgeschäft der Sparkassen ist auch im ersten Halbjahr 2018 gewachsen. Die Ausleihungen sind über alle Kundensegmente hinweg insgesamt um 1,6 Mrd. € bzw. 2,2% auf 75,0 Mrd. € nach oben gegangen. Bei den öffentlichen Haushalte erhöhten sich die Kreditbestände um 125 Mio. € bzw. 2,3% auf 5,5 Mrd. €. Bei den Privatpersonen legte das Kreditgeschäft um 209 Mio. € bzw . 0,7% auf 31,6 Mrd. € zu. Dieser Zuwachs ging auf das Konto der Wohnungsbaukredite, deren Bestände zum 30. Juni 2018 um 321 Mio. € bzw. 1,2% höher ausfielen als am Jahresanfang.

Einlagen- und Kreditgeschäft mit Zuwächsen – Bilanzsumme steigt um 1,4% –

Mehr Wohnungsbaukredite

Weiter auf Expansionskurs waren die Sparkassen in Hessen und Thüringen auch im Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbständigen. Die Ausleihungen legten dort im ersten Halbjahr 2018 um rund 1,1 Mrd. € bzw. 3,3% auf 35,5 Mrd. € zu. „Damit liegt das Plus auf Augenhöhe mit dem sehr guten Vorjahreswert von 3,4%. Dieser erneute Zuwachs ist schon erstaunlich. Er zeigt, da ss sich die Aufschwungmaschine Mittelstand weiterhin offensichtlich durch nichts aus dem Takt bringen lässt“, freute sich Grandke.

Neukreditgeschäft mit deutlichem Plus Trotz aller vorhandenen weltwirtschaftlichen Unsicherheiten stehen die Chancen für einen weiteren Ausbau des Kreditgeschäfts gut. So hat sich das Neugeschäft der Institute im ersten Halbjahr hervorragend entwickelt. Die Darlehenszusagen verbesserten sich insgesamt um 4,8% auf den neuen Höchstwert von 6,5 Mrd. €. Wachstumstreiber waren dabei erneut die Darlehenszusagen an Firmenkunden, die um beachtliche 9,3% zulegten. Aber auch im Neukreditgeschäft mit Privatpersonen stand ein Plus von 1,9%. Die Zusagen bei den Wohnungsbaukrediten erhöhten sich sogar um 2,8%.

Einlagengeschäft mit Zuwächsen

Auf Wachstumskurs war auch das Einlagengeschäft der Sparkassen. Die Kundenverbindlichkeiten lagen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 bei 97,3 Mrd. € und damit um 1,0 Mrd. € bzw. 1,1%  höher als zu Jahresbeginn. Der Trend zur kurzfristigen Anlage setzte sich dabei fort, verlor aber etwas an Dynamik. Eigenemissionen und Spareinlagen gingen um 3,5% bzw. 1,1% zurück. Die Täglich fälligen Gelder nahmen um 2,1% zu. Nach langer Zeit war auch bei den Termingeldern wieder ein Zuwachs zu verbuchen. Sie stiegen um 0,9%.

Gute Konjunktur gibt Kreditgeschäft mit Firmenkunden Impulse – Darlehenszusagen steigen auf neuen Höchstwert – Termingelder erstmals wieder mit Nettozuflüssen

Im Wertpapiergeschäft verfolgten die Kunden der Sparkassen im ersten Halbjahr 2018 eine Halte-Strategie. Die Wertpapierkäufe gingen seit Jahresbeginn um 5,3% zurück. Weniger gefragt waren vor allem festverzinsliche Wertpapiere und Investmentfonds. Gleichzeitig sanken die Verkäufe noch stärker, nämlich um 19,7%. Diese Halte-Strategie wirkte sich auch auf den Umsatz der Sparkassen im Wertpapiergeschäft aus, der um 11,9% auf 6,0 Mrd. € sank. Als Saldo von Käufen und Verkäufen fiel der Nettoabsatz im ersten Halbjahr 2018 deutlich höher aus. Mit 970 Mio. € verbesserte er sich um 76,1%.

Kernkapitalquote verbessert sich auf 19,2%

Auch im ersten Halbjahr 2018 haben die Sparkassen in Hessen und Thüringen ihr Eigenkapital weiter aufgestockt. Die Eigenmittel stiegen bis Ende Juni 2018 um 4,3% auf 12,7 Mrd. €. Die Kernkapitalquote verbesserte sich von 18,7% auf 19,2%, die Gesamtkapitalquote von 20,8% auf 21,2%. „Diese Zahlen unterstreichen, dass unsere Sparkassen solide kapitalisiert sind. Das sehen auch die Ratingagenturen so. Vor kurzem hat Standard & Poor ́ s die Ratings der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen bestätigt und den Ausblick sogar von stabil auf positiv heraufgesetzt . Als einen zentralen Grund für die Aufwertung nennt Standard & Poor ́s ausdrücklich die sehr gute Kapitalisierung unseres regionalen Verbundes, dessen Herzstück eben unsere Sparkassen bilden“, hob Grandke hervor.

Ertragsprognose 2018: Betriebsergebnisse rückläufig

Laut Prognosesystem wird der Zinsüberschuss der Sparkassen in Hessen und Thüringen im Gesamtjahr 2018 sinken. Bei m Provisionsüberschuss und beim Verwaltungsaufwand werden jeweils Zuwächse erwartet. Das Betriebsergebnis vor und nach Bewertung wird deshalb niedriger erwartet als im Vorjahr.

Weniger Käufe und Verkäufe Sparkassen können auf Eigenmittel von 12,7 Mrd. € zurückgreifen Zinsüberschuss sinkt laut Prognose, Provisionsüberschuss und Verwaltungsaufwand legen zu. „Ich bin gleichwohl zuversichtlich, dass wir auch 2018 wieder ein Ergebnis erzielen werden, mit dem wir gut leben können. Wir arbeiten konsequent an unseren Kosten und Erträgen. Wir sind mit unserem Multikanalansatz aus stationärem und medialem Vertrieb sehr nah an unseren Kunden dran. Wir sind aufgeschlossen für Innovationen. Das haben wir im Zahlungsverkehr mit den neuen Verfahren des Mobile Payment und der Echtzeitüberweisung einmal mehr unter Beweis gestellt. Ich bin deshalb überzeugt, dass sich unsere Sparkassen trotz der nicht einfachen kreditwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin gut am Markt behaupten werden“, schloss Grandke.