Commerzbank und Industrial and Commercial Bank of China (ICBC)

unterzeichnen ein Kooperations-Rahmenabkommen

Frankfurt/Main (19.7.18) – Die Commerzbank und die ICBC gaben heute bekannt, dass sie eine Vereinbarung („Memorandum of Understanding“) zur Unterstützung von Projekten im Rahmen der „Belt & Road Initiative“ (BRI) unterzeichnet haben. Die chinesische „Belt & Road Initiative“, die auch als „neue Seidenstraße“ bezeichnet wird, zielt darauf ab, Seerouten und Landinfrastrukturnetze zwischen China und Asien, Afrika sowie Europa auszubauen, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu vernetzen und zu fördern und so den Handel zwischen diesen Kontinenten auszubauen. Die Commerzbank strebt an, in den nächsten fünf Jahren Projekte mit Bezug zur BRI-Initiative in Höhe von insgesamt 5 Mrd. US-Dollar  zu unterstützen.

Nikolaus Giesbert, Bereichsvorstand der Commerzbank AG und verantwortlich für das globale Financial Institutions-Geschäft, kommentierte die Vereinbarung: „Als Marktführer im deutschen Außenhandel ist es für uns selbstverständlich, unsere Kunden bei ihren Investitionsvorhaben im Ausland zu begleiten. Die Vertriebsstärke der Commerzbank in Europa kombiniert mit den lokalen Kenntnissen der ICBC im chinesischen Markt wird deutschen und europäischen Unternehmen dabei helfen, Geschäftsmöglichkeiten entlang der Handelskorridore zu nutzen – gleichzeitig werden asiatische Unternehmen bei ihren Geschäften in Europa unterstützt.“

Die Commerzbank ist das einzige deutsche Kreditinstitut, das eine solche Vereinbarung mit der ICBC abgeschlossen hat. Die Vereinbarung zielt darauf ab, die Zusammenarbeit in den Bereichen Handelsfinanzierung, Kapitalmarktberatung, Fremdkapitalmarktgeschäft, Refinanzierung, Zahlungsverkehr und Vermögensverwaltung weiter zu vertiefen. Im Rahmen ihrer bereits mehr als zwei Jahrzehnte andauernden Geschäftsbeziehung haben die beiden Banken bei zahlreichen Transaktionen zusammengearbeitet. Zuletzt war die Commerzbank 2018 als Bookrunner bei der Platzierung eines Laufzeitkredits und einer Anleihe der ICBC tätig.

Nick Johnston, Regionalvorstand Asien der Commerzbank AG, kommentierte: „Wir freuen uns, gemeinsam mit der ICBC weitere Projekte entlang der neuen Seidenstraße zu unterstützen. Mit dieser Rahmenvereinbarung bauen wir auf unser internationales Netzwerk in mehr als 50 Ländern, um unsere Kunden dort flexibler mit Finanzierungen, Anlagemöglichkeiten und Risikomanagement entlang den BRI-Handelskorridoren begleiten zu können.”

Im Jahr 2017 war China mit einem Gesamthandelsvolumen von 186,6 Mrd. Euro* der größte deutsche Außenhandelspartner, was die Bedeutung Chinas für die größte Volkswirtschaft Europas unterstreicht.

Mit ihrem integrierten Kapitalmarkt- und Firmenkundengeschäft ist die Commerzbank sowohl in den chinesischen Onshore-Finanzzentren als auch in den Offshore-Hubs der Region vertreten. Bereits seit 1870 begleitet und finanziert die Commerzbank den Welthandel. Die Bank ist seit über 50 Jahren in Asien präsent; vor mehr als drei Jahrzehnten eröffnete sie ihre erste Repräsentanz in Peking. Die Commerzbank wickelt rund 30 Prozent des deutschen Außenhandels ab.

Das BRI-Projekt schafft weitere Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen China und den Ländern entlang der Route. Die Volkswirte der Commerzbank erwarten bis 2020 eine Verdoppelung ausländischer Direktinvestitionen aus China in die BRI-Länder auf 25 Mrd. US-Dollar.

Der landgestützte Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel (Silk Road Economic Belt – „SREB“) besteht aus Überlandkorridoren, die China über Zentralasien und den Nahen Osten mit Europa verbinden. Die Maritime Seidenstraße (Maritime Silk Road – „MSR“) verbindet Chinas Südküste auf dem Seeweg mit Ostafrika und dem Mittelmeer. Die internationalen Güterbahnstrecken zwischen dem chinesischen Chongqing und Duisburg oder zwischen Zhengzhou, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt Zentralchinas, und Hamburg, einem der größten Häfen Europas, sind Beispiele für die Belt & Road Initiative.