Union Investment: Zweitbesten Nettoabsatz erzielt

Frankfurt/Main (22.2.18) – Union Investment hat in einem renditestarken, aber auch herausfordernden Anlagejahr mit einem Nettoneugeschäft von 25,1 Mrd. Euro (2016: 23,2 Mrd. Euro) den zweitbesten Absatz in der Unternehmensgeschichte erzielt. Das verwaltete Vermögen der Fondsgesellschaft stieg im Jahr 2017 insgesamt um 31,6 Mrd. auf 323,9 Mrd. Euro, was einen neuen Höchststand bedeutet. Entsprechend fiel das Ergebnis vor Steuern mit 610 Mio. Euro aus (2016: 468 Mio. Euro). „Union Investment ist es 2017 erneut gelungen, überdurchschnittlich stark vom branchenweiten Aufschwung zu profitieren“, sagte Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, bei der Jahrespressekonferenz der Fondsgesellschaft. Zugleich äußerte er in seinem Ausblick die Erwartung, dass die Asset-Management-Branche auch zukünftig wachsen werde.

Im Geschäft mit institutionellen Kunden erzielte Union Investment mit 15,2 Mrd. Euro wieder einen hohen Nettoabsatz (2016: 16,1 Mrd.). Dazu trugen 78 neu gewonnene Kunden bei. Die Assets under Management im institutionellen Geschäft erreichten mit 187,9 Mrd. Euro einen Höchststand (2016: 168,6 Mrd.). „In Zeiten von anhaltendem Niedrigzins und steigender Komplexität an den Börsen schreitet die Diversifizierung der institutionellen Kundenportfolios deutlich fort. Die Depots weisen insgesamt mehr Anlageklassen und eine breitere Länderallokation auf“, stellte Reinke fest. Gefragt waren vor allem Produkte mit größeren Renditechancen wie Unternehmens- und Schwellenländeranleihen. Darüber hinaus gewannen Multi-Asset- und Absolute-Return-Produkte sowie Immobilieninvestments an Bedeutung.

Weiterhin stieg das Interesse der institutionellen Kunden an nachhaltigen Lösungen. Anders als in den Anfangsjahren der nachhaltigen Kapitalanlage rückte 2017 neben ethischen, sozialen und ökologischen Aspekten die ökonomische Dimension in den Fokus der Investoren. „Nachhaltigkeit hat sich von einem weichen zu einem harten Anlagekriterium im Portfoliomanagement entwickelt und ist für viele Großanleger inzwischen Standard. Daher haben wir unser Angebot um einen Green-Bond-Fonds und auch einen Fonds erweitert, der die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beim Anlageprozess berücksichtigt“, sagte Reinke. Insgesamt erreichten die nachhaltig angelegten Gelder ein Volumen von 33,5 Mrd. Euro, eine Steigerung um knapp acht Milliarden gegenüber dem Vorjahr.
Höchster Absatz im Privatkundengeschäft seit 17 Jahren
Im Privatkundengeschäft verzeichnete Union Investment im Jahr 2017 mit 9,9 Mrd. Euro (2016: 7,1 Mrd. Euro) den besten Absatz seit dem Jahr 2000. Der Bestand privater Gelder stieg auf 136,0 Mrd. Euro und erreichte ebenfalls einen Höchststand (2016: 123,7 Mrd. Euro).

Im Zentrum des Interesses standen erneut vor allem Multi-Asset-Lösungen, Offene Immobilienfonds und das ratierliche Fondssparen. „An unseren Absatzschwerpunkten lässt sich erkennen, dass wir die Evolution des Sparens im Jahr 2017 wieder ein gutes Stück vorangebracht haben“, konstatierte Reinke. Bei den Multi-Asset-Lösungen waren vor allem die PrivatFonds mit Nettomittelzuflüssen von 4,7 Mrd. Euro (2016: 3,1 Mrd. Euro) gefragt. Zum Jahresende verwalteten die sechs PrivatFonds-Varianten knapp 22 Mrd. Euro.

Die drei Offenen Immobilien-Publikumsfonds und der im Juli 2017 aufgelegte Fonds UniImmo: Wohnen ZBI für Privatkunden verbuchten im letzten Jahr Nettomittelzuflüsse in Höhe von 2,3 Mrd. Euro, obwohl die Nachfrage nur zu einem kleinen Teil bedient werden konnte. Auf den Wohnimmobilienfonds entfielen dabei 618 Mio. Euro. „Wir werten diesen Erfolg als Bestätigung unserer Entscheidung, das Investitionsspektrum auf der Immobilienseite um das Thema Wohnen zu erweitern und uns dafür an der ZBI zu beteiligen“, erläuterte Reinke.

Die Zahl der klassischen Fondssparpläne wuchs im Jahresvergleich um 29 Prozent auf knapp 1,9 Millionen Verträge. Dabei investierten 92 Prozent der Sparplankunden in Aktien-, Misch- oder Immobilienfonds. Riester-Sparpläne verbuchten einen Nettoabsatz von rund 1,2 Mrd. Euro und hielten einen Bestand von 16,4 Mrd. Euro. „Die fondsbasierte Riester-Rente lohnt sich: Ein Riester-Sparer der ersten Stunde konnte zum Jahresende mit der UniProfiRente abzüglich der Kosten eine durchschnittliche Rendite von 7,6 Prozent erzielen. Eine Familie kam mit Zulagen sogar auf 14,2 Prozent jährlich“, betonte Reinke. Insgesamt verwaltet Union Investment mit klassischen Fondssparplänen, VL-Verträgen und Riester-Sparplänen 4,3 Mio. Sparverträge mit einem Gesamtvolumen von 31,9 Mrd. Euro.

Für das Privatkundengeschäft hob Reinke hervor, dass es Union Investment gemeinsam mit den Partnern der genossenschaftlichen FinanzGruppe immer besser gelinge, den langfristigen Nutzen einer breiten Vermögensstruktur zu adressieren. „Wir danken den 972 Genossenschaftsbanken für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit, mit der wir das Sparverhalten der genossenschaftlichen Kunden schon heute auf eine breitere und stabilere Basis stellen konnten“, sagte Reinke.
Asset Management bleibt eine Wachstumsbranche
Reinke betonte, dass die Asset-Management-Branche vor bedeutenden, aber bekannten Herausforderungen stehe. In erster Linie seien dies die belastende Regulierung, die Volatilität an den Kapitalmärkten und die immer noch vorherrschende Monokultur beim Sparen. Demgegenüber stünden jedoch fünf große Trends, bei denen Asset Manager eine tragende Rolle für ihre Kunden spielen könnten: Niedrigzins, Demografie, Digitalisierung, Suche nach Substanzwerten und Nachhaltigkeit.

Durch den dauerhaften Niedrigzins sei die Chance so groß wie nie, mit den Menschen über einen schrittweisen Wandel ihres Anlageverhaltens zu sprechen. Nur Asset Manager seien heute in der Lage, renditeträchtige Produkte kombiniert mit einem professionellen Risikomanagement anzubieten.

Hinsichtlich der Demografie sei die Rolle der Asset-Management-Branche in der Gesellschaft bei der Altersvorsorge bereits jetzt fundamental. „Was viele nicht wissen: Fonds werden vielfach indirekt als Altersvorsorgeinstrument genutzt. So haben Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen inzwischen über eine Billion Euro in Spezialfondsvermögen angelegt. Damit sind 63 Prozent der branchenweit in Spezialfonds investierten Gelder der Altersvorsorge zuzuordnen“, erklärte Reinke.

Beim Thema Digitalisierung geht Reinke davon aus, dass sich hybride Vertriebswege durchsetzen werden. So würden Omnikanal und Beratung an Stellenwert gewinnen und Fondsanbieter entsprechend profitieren. Allerdings nur, wenn sie auch in der digitalen Welt nah genug am Denken und Handeln der Kunden blieben. „Mit dem Robo-Advisor VisualVest und der digitalen Beratungsstrecke MeinInvest, die wir derzeit gemeinsam mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken an den Start bringen, sehen wir uns hierfür gut aufgestellt“, sagte Reinke.

Auf der Suche nach Substanzwerten rückten Immobilien und Wohneigentum immer stärker in das Blickfeld vieler Bürger. „Offene Immobilienfonds bilden die Vielfalt der Immobilienmärkte ab und lassen auch Sparer, die kein Wohneigentum anstreben, an der Entwicklung dieses Anlagesegments teilhaben. Zudem bieten sie die Möglichkeit, auch mit kleinen Beträgen die Immobilienwelt in die eigenen Anlagen mit einzubinden“, erklärte Reinke.

Schließlich würde das Thema Nachhaltigkeit in der Asset-Management-Branche zukünftig noch mehr Gewicht erhalten. Die Vielfalt nachhaltigen Wirkens von Asset Managern komme nicht von ungefähr. „Schon alleine die Ausrichtung eines Fonds auf langfristige Zeiträume legt eine Nachhaltigkeitsorientierung nahe. In unserem Fall passt Nachhaltigkeit zudem sehr gut zum genossenschaftlichen Selbstverständnis. Mit Blick nach vorne sehen wir eine Chance, unsere Portfoliomanagement- und Nachhaltigkeitskompetenzen stärker zu verzahnen, weil wir überzeugt sind, durch eine breitere Berücksichtigung von ESG-Faktoren zu noch besseren Anlageentscheidungen und einem umfassenden Risikomanagement zu kommen“, resümierte Reinke.