BVR:
Inflationsrisiken bleiben erhöht –
Geldpolitik muss vorsichtig bleiben
Berlin (20.11.24) – Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sieht erhöhte Aufwärtsrisiken für die Inflation. Für 2025 rechnet der BVR mit einem Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland um 2,3 Prozent, somit derselben Inflationsrate wie im Jahr 2024. Eine ähnliche Entwicklung sei auch im Euroraum insgesamt zu erwarten. „Der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es gelungen, die Inflation in die Nähe der Preisstabilitätsmarke von zwei Prozent zurückzuführen. Doch ist der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen“, erklärt Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des BVR. Es bestünden enorme Unsicherheiten, unter anderem im Hinblick auf die inländische Lohn- und Margenentwicklung als zentraler Treiber der hohen Preisdynamik bei Dienstleistungen. „Der EZB-Einlagesatz kann im Dezember um weitere 25 Basispunkte auf 3,0 Prozent abgesenkt werden, doch sollten weitere Zinsschritte von der aktuellen Datenlage abhängig gemacht werden“, so Bley weiter. weiterlesen
ifo:
US-Wirtschaftsexperten extrem pessimistisch
München (19.11.24) – Laut einer aktuellen weltweiten Umfrage unter Wirtschaftsexperten, dem Economic Experts Survey, befürchten insbesondere die Befragten aus den USA eine Zunahme politischer Instabilität und eine Verschlechterung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen. „Die US-amerikanischen Wirtschaftsexperten sind bereits seit einem Jahr sehr pessimistisch. Ihre Sorge ist deutlich stärker als bei Experten aus anderen Ländern, dass ihr Heimatland politisch instabiler wird“, sagt ifo-Forscher Niklas Potrafke.
Triodos Bank:
Selbstverpflichtung, naturbasierte Lösungen im Wert von 500 Millionen Euro zu finanzieren
Frankfurt/Driebergen-Zeist (19.11.24) – Die Triodos Bank verpflichtet sich, bis Ende 2030 mindestens 500 Millionen Euro für naturbasierte Lösungen bereitzustellen. Das Lenken von Investitionen, Krediten und weiteren Finanzmitteln in diesen Sektor ist ein Teil der Biodiversitätsstrategie der Bank. Mit dieser Initiative unterstreicht die Triodos Bank ihr Engagement für die Wiederherstellung und den Schutz der Natur, die Beseitigung von CO2-Emissionen aus der Atmosphäre und die Schaffung von gesellschaftlichem Nutzen. weiterlesen
Oxfam zu G20-Gipfel in Rio de Janeiro:
„Weg zu einer gerechteren Welt geebnet“
Die G20-Staats- und Regierungschef*innen haben sich auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Viviana Santiago, Geschäftsführerin von Oxfam Brasilien, kommentiert:
Rio de Janeiro: (19.11.24) – „Wir applaudieren Brasilien dafür, dass es seine G20-Präsidentschaft genutzt hat, um auf die Forderungen der Menschen weltweit einzugehen, extreme Ungleichheit, Hunger und Klimakatastrophen zu bekämpfen. Insbesondere loben wir, dass es Maßnahmen zur Besteuerung der Superreichen auf den Weg gebracht hat. Brasilien hat den Weg zu einer gerechteren und widerstandsfähigeren Welt geebnet und fordert andere auf, in dieser kritischen Phase Entgegenkommen zu zeigen.
Deka:
Deutliche Zuwächse im Fondsgeschäft
Frankfurt/Main (19.11.24) – Das Wertpapiersparen erfreut sich bei Anlegerinnen und Anlegern trotz konjunktureller und politischer Unsicherheiten großer Beliebtheit. Die Gesamtvertriebsleistung der Deka als Summe aus Fonds und Zertifikaten legte von Januar bis September auf 20,9 Mrd. Euro zu und erreichte den dritthöchsten Wert der Unternehmensgeschichte im Neunmonatszeitraum. Starke Zuwächse verzeichnete das Fondsgeschäft mit privaten Kundinnen und Kunden. Sowohl die Zahl der Wertpapiersparpläne für die regelmäßige Geldanlage als auch die einmaligen Investitionen legten deutlich zu. weiterlesen
Statistisches Bundesamt:
Wiesbaden (15.11.24) – Im 3. Quartal 2024 waren rund 46,1 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sank die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 45 000 Personen (-0,1 %). Das war der erste saisonbereinigte Rückgang seit dem 1. Quartal 2021. Im 1. und 2. Quartal 2024 waren noch Zuwächse von 46 000 beziehungsweise 29 000 Personen zu verzeichnen. Ohne Saisonbereinigung stieg die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem 2. Quartal 2024 nur leicht um 23 000 Personen (0,0 %). Der saisonale Anstieg lag damit erheblich unter dem Durchschnitt der Jahre 2022 und 2023 (+135 000 Personen).
weiterlesen
Frankfurt/Main (14.11.24) – Die Geschäftserwartungen der deutschen Maschinenbaufirmen in China für 2024 zeigen kaum Anzeichen einer Verbesserung, so das zentrale Ergebnis der jüngsten VDMA-Geschäftsklimaumfrage, an der sich 218 Tochterunternehmen von VDMA-Mitgliedsfirmen in China beteiligt haben. 44 Prozent der Befragten bewerten die aktuelle Geschäftslage als schlecht, weitere 44 Prozent als zufriedenstellend und nur 12 Prozent als gut. Diese Einschätzungen führen zu einem weiterhin stark negativen Saldo von minus 32. Im Vergleich: Zur Frühjahrsumfrage 2024 lag der Saldo bei minus 28. Dies zeigt, dass die Lage unverändert angespannt ist.
Ernst & Young EY:
Gewinne der DAX-Konzerne im
Rückwärtsgang – kräftiges Umsatzminus in Asien
Stuttgart (14.11.24) – Deutschlands Top-Unternehmen kämpfen zunehmend mit dem konjunkturellen Gegenwind: Zwar stieg der Gesamtumsatz der DAX Unternehmen im dritten Quartal noch leicht um 1,0 Prozent. Der operative Gewinn (EBIT) sank aber um neun Prozent. weiterlesen
Sachverständigenrat Wirtschaft:
VCI:
Stimmung auf Tiefpunkt
Frankfurt/Main (13.11.24) – Im dritten Quartal 2024 musste die chemisch-pharmazeutische Industrie einen kräftigen Dämpfer hinnehmen. Die erhoffte Erholung der Chemienachfrage sowohl in Deutschland als auch im Ausland blieb aus. Viele Industriekunden drosselten ihre Produktion, damit sank auch die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen. Hinzu kamen schwache Pharmageschäfte auf den ausländischen Märkten. Als Folge passt der VCI seine Wachstumsprognose an und erwartet für das Gesamtjahr beim Branchenumsatz statt eines leichten Wachstums nun ein Minus von 2 Prozent. Insgesamt tritt die deutsche Wirtschaft weiter auf der Stelle, die Bundespolitik ist aktuell größtenteils mit sich selbst beschäftigt und die Stimmung in den Unternehmen könnte kaum schlechter sein. Somit bietet der Ausblick auf die kommenden Monate wenig Hoffnung. weiterlesen
ZEW:
Sinkende Konjunkturerwartungen nach Trump-Sieg
Mannheim (12.11.24) – Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland trüben sich in der Umfrage vom November 2024 leicht ein. Sie liegen aktuell mit plus 7,4 Punkten um 5,7 Punkte unter dem Vormonatswert. Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage verschlechtert sich ebenfalls. Der Lageindikator für Deutschland fällt um 4,5 Punkte und liegt bei minus 91,4 Punkten.
BVI:
Wo Sparer einen Großteil
ihres Geldes liegen haben
Fondsbranche wächst um 6 Prozent
Frankfurt/Main (12.11.24) – Die Fondsbranche verwaltet für Anleger in Deutschland ein Rekordvermögen von 4.413 Milliarden Euro per Ende September. Das ist ein Zuwachs von über 6 Prozent seit Jahresanfang (4.149 Milliarden Euro). Der Großteil entfällt mit 2.183 Milliarden Euro auf offene Spezialfonds für institutionelle Anleger. Hierzu gehören vor allem Altersvorsorgeeinrichtungen (768 Milliarden Euro) und Versicherer (536 Milliarden Euro). In offenen Publikumsfonds verwalten die Fondsgesellschaften 1.524 Milliarden Euro, in Mandaten 645 Milliarden Euro und in geschlossenen Fonds 61 Milliarden Euro. Beim verwalteten Vermögen der Publikumsfonds liegen Aktienfonds mit einem Rekordvolumen von 709 Milliarden Euro deutlich vorne. In den letzten zehn Jahren (30. September 2014: 278 Milliarden Euro) ist ihr Bestand im Schnitt um 9,8 Prozent p. a. gestiegen.
BVR:
Investitionsschwäche hält 2025 an –
geringer Anstieg der Kreditnachfrage
Berlin (11.11.24) – Die Investitionsschwäche in Deutschland wird auch im kommenden Jahr noch anhalten. Nach einem Rückgang in diesem Jahr um rund zwei Prozent ist für 2025 nur mit einem minimalen Anstieg der Investitionen von Unternehmen und Privathaushalte um 0,25 Prozent zu rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Konjunkturbericht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Andreas Bley, Chefvolkswirt des BVR: „Deutschland weist seit fünf Jahren eine anhaltende Investitionsschwäche auf und performt deutlich schlechter als seine europäischen Nachbarn. Dies ist einerseits auf die hohe wirtschaftspolitische Unsicherheit in Deutschland zurückzuführen. Andererseits spiegelt die mangelnde Investitionsbereitschaft die Schwäche des Wirtschaftsstandorts Deutschland wider. Das Ampel-Aus und die Wahl Trumps zum US-Präsidenten dürften das Investitionsklima in den kommenden Monaten zusätzlich belasten.“ weiterlesen
vdp:
Stabilisierung der Immobilienpreise setzt sich fort
Berlin (11.11.24) – Die seit Jahresbeginn festzustellende Stabilisierung der Immobilienpreise in Deutschland hielt auch im dritten Quartal 2024 an: Mit einem Wert von 177,3 Punkten übertraf der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) den Wert aus dem Vorquartal um 1,0 %. Im Vergleich zum dritten Quartal 2023 war allerdings mit -1,0 % noch ein Preisrückgang festzustellen. Die Zahlen, die dem vdp-Index zugrunde liegen, werden seit 2010 von vdpResearch quartalsweise erhoben. Sie decken die Preisentwicklungen auf dem gesamten deutschen Markt für Wohn-, Büro- und Einzelhandelsimmobilien ab und basieren – im Gegensatz zu anderen Preisindizes – auf der Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten.
„Noch zu früh, um von einem beginnenden nachhaltigen Aufschwung am Immobilienmarkt zu sprechen.“
Jens Tolckmitt weiterlesen
IfW Kiel:
Kiel (7.11.24) – Die Erholung am deutschen Immobilienmarkt setzt sich im dritten Quartal 2024 fort. Die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sind gegenüber dem Vorquartal (Q2 2024) abermals gestiegen und legten sogar im Jahresvergleich zu. Ein Vergleich nach Baujahresklassen zeigt, dass die Preise für Neubauwohnungen bereits wieder nahe an ihrem Höchststand notieren.
KfW:
Private Kunden setzen verstärkt auf
Energieeffizienz und erneuerbare Energien
Frankfurt/Main (7.11.24) – Die Klimawende gewinnt für Haushalte in Deutschland an Bedeutung. Das zeigen die neuen Förderzahlen der KfW Bankengruppe. Im Segment Private Kunden lag das Volumen der Neuzusagen per Ende September mit 15,3 Mrd. Euro rund drei Mrd. Euro über dem des Vorjahres (01-09/2023: 12,3 Mrd. Euro). Das Ergebnis wurde dabei maßgeblich durch höhere Neuzusagen in Höhe von 9,5 Mrd. Euro im Förderschwerpunkt Energieeffizienz und Erneuerbare Energien getrieben (01-09/2023: 7,5 Mrd. Euro).
Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW: „Auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen unterstützt die KfW mit ihren Programmen und Finanzierungen Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen bei der nachhaltigen Transformation. Die hohe Nachfrage von privaten Kunden nach Finanzierungen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien ist bemerkenswert. Die Bürgerinnen und Bürger ziehen bei der Energiewende mit.“
Vonovia:
Investitionen schnellen hoch
Bochum (6.11.24) – Nach zwei Jahren der Bilanzstabilisierung fokussiert sich die Vonovia SE („Vonovia“) wieder auf Wachstum und höhere Investitionen. „Wir sind nicht nur Vermieter, sondern auch erfolgreich im Development, bei der energetischen Sanierung und beim Ausbau erneuerbarer Energien in unseren Quartieren“, erläutert Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender von Vonovia. „Unser Kerngeschäft läuft hervorragend, nahezu alle unsere Wohnungen sind vermietet. Die wichtigsten Unternehmenszahlen entwickeln sich wie erwartet, und wir werden alle unsere Ziele für 2024 am oberen Ende unserer Erwartungen erreichen“, sagt Rolf Buch. „Unsere Immobilienwerte und unser Investmentgrade Rating sind stabil, unser Verkaufsziel für 2024 haben wir schon jetzt übererfüllt. Für 2025 und die folgenden Jahre blicken wir zuversichtlich nach vorn. Deshalb schalten wir jetzt auf Wachstum und höhere Investitionen um.“ weiterlesen
Commerzbank:
Schulterklopfen im Hochhaus
Frankfurt/Main (6.11.24) – Die Commerzbank hat ihren Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 nach Ablauf von neun Monaten verbessert: Der Zins- und der Provisionsüberschuss entwickelten sich im dritten Quartal besser als erwartet, weshalb die Bank ihre Ziele für beide Kennziffern erhöht. Zudem bekräftigt die Bank ihre Prognose für das Jahr 2024, einen höheren Konzerngewinn als im Vorjahr zu erzielen. Sie erwartet ein Nettoergebnis von rund 2,4 Mrd. Euro, nach 2,2 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2023. Damit steuert die Bank erneut auf einen Rekordgewinn im Gesamtjahr zu. Im dritten Quartal beschleunigte sich das Wachstum des Provisionsüberschusses auf rund 8 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Positiv wirkten sich insbesondere das Wachstum im Wertpapiergeschäft und Asset-Management sowie im Syndizierungsgeschäft und im Bereich Handelsfinanzierung aus. Demgegenüber gab der Zinsüberschuss infolge der jüngsten Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) zwar leicht nach, die Bank profitierte jedoch vom anhaltend hohen Einlagenvolumen. Das Kreditvolumen im Firmenkundensegment stieg im dritten Quartal trotz des wirtschaftlich herausfordernden Umfeldes auf 100 Mrd. Euro. Allein im Mittelstand erhöhte sich das Kreditvolumen im Vergleich zum Vorquartal um 3 % auf 62 Mrd. Euro. Das Kreditbuch ist weiterhin robust. Zwischen Januar und September stiegen die Erträge insgesamt auf 8,2 Mrd. Euro. Mit 1,9 Mrd. Euro nach Steuern und Minderheiten verdiente die Bank in diesem Zeitraum 5 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
„Unsere Zahlen und unser starkes Kundengeschäft unterstreichen, dass unsere Strategie greift. Auch in einem Umfeld sinkender Zinsen liefern wir stabile Erträge und gute Ergebnisse ab. Großes Wachstumspotenzial sehen wir für uns vor allem im Asset-Management und in der Vermögensverwaltung. Im Kreditgeschäft wollen wir mit dem Mittelstandsgeschäft weiter wachsen“, sagte die CEO der Commerzbank Bettina Orlopp. „Um die Profitabilität der Bank in den kommenden Jahren weiter zu steigern und nachhaltigen Wert für unsere Aktionärinnen und Aktionäre zu schaffen, arbeiten wir derzeit intensiv an einer Weiterentwicklung unserer Strategie für die kommenden Jahre. Das Ergebnis werden wir am 13. Februar 2025 vorstellen.“
„Wir sind überzeugt, dass wir den Gewinn in diesem Jahr erneut steigern können. Das Kundengeschäft hat sich im dritten Quartal sehr gut entwickelt. Erfreulich ist vor allem das Wachstum des Provisionsüberschusses. Das zeigt, dass sich unsere Wachstumsinitiativen mehr und mehr auszahlen, dank der sehr konsequenten Umsetzung unserer Strategie.“
WZB u.a.:
Berlin/Bonn/Wiesbaden (6.11.24) – Die Vermögen in Deutschland sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Trotzdem sind sie immer noch ungleich verteilt, insbesondere zwischen Ost- und Westdeutschland. Das Risiko, im Alter arm zu sein, hat überall leicht zugenommen. In Ostdeutschland ist fast jede vierte Person im Alter zwischen 60 und 79 Jahren von Armut bedroht. Menschen mit Einwanderungsgeschichte und die in Deutschland Schutzsuchenden spielen eine maßgebliche Rolle, wenn es darum geht, den Arbeitskräftemangel zu bekämpfen. Sie stellen mehr als ein Viertel der Erwerbspersonen. Und eine zweite Gruppe verdient mehr Aufmerksamkeit: Der Arbeitsmarkt könnte die Größenordnung von 645 000 Vollzeit-Arbeitskräften dazugewinnen, wenn Mütter in dem Umfang erwerbstätig sein könnten, in dem sie es sich wünschen. Das sind Ergebnisse aus dem Sozialbericht 2024, für den Fachleute aus amtlicher Statistik und Sozialforschung Befunde zu wichtigen Lebensbereichen zusammengestellt haben.
VDIK:
Pkw-Markt im Oktober – BEVs weiter rückläufig, Plug-Ins kehren zurück
Bad Homburg (5.11.24) – Die Pkw-Neuzulassungen im Oktober stiegen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,0 Prozent auf 231.992 Fahrzeuge. Bei einem Arbeitstag mehr im Oktober 2024 reduziert sich das kalenderbereinigte Vorjahreswachstum auf 1,1 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden 2.348.066 Pkw neu zugelassen, was einem leichten Minus von 0,4 Prozent zur gleichen Vorjahresperiode entspricht. Das ergibt die Analyse der Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) durch den Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).
„Mehr neu zugelassene Plug-In-Hybride können im Vergleich zum reinen Verbrenner bei entsprechender Nutzung einen spürbaren Beitrag zur CO2-Entlastung leisten, weil die Nutzer damit bereits viele Strecken rein elektrisch zurücklegen. Um 100 Prozent klimaneutral zu werden, muss jedoch der negative Trend bei den batterieelektrischen Fahrzeugen schnell umgekehrt werden. Zur Stärkung des Vertrauens der Kunden brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen. Finanzielle Anreize für den Fahrzeugkauf und beim Ladestrom sowie weitere Verbesserungen der Ladeinfrastruktur sind dabei für den erfolgreichen Hochlauf der Elektromobilität unabdingbare Voraussetzungen“, so VDIK-Präsident André Schmidt.
Fraport:
Neunmonatsbilanz – Auslandsgeschäft stützt Ergebniswachstum im Fraport-Konzern
Frankfurt/Main (5.11.24) – Der Fraport-Konzern hat in den zurückliegenden neun Monaten beim Umsatz um 12,2 Prozent zugelegt und 3.393 Millionen Euro erwirtschaftet. Das operative Konzern-Ergebnis (EBITDA) stieg auf 1.051 Millionen Euro (+9,5 Prozent). Das überwiegend wachstumsstarke internationale Geschäft trug zum EBITDA fast die Hälfte bei. Getragen von dieser positiven Entwicklung wuchs das Konzern-Ergebnis um 21,6 Prozent auf 434,0 Millionen Euro. Der internationale Flughafenbetreiber bestätigt für das laufende Geschäftsjahr seine Erwartungen für die wichtigsten Finanzkennzahlen in der Mitte des genannten Prognosebereichs. Kritisch kommentiert Frankfurts Flughafen-Chef, Dr. Stefan Schulte, die politischen Rahmenbedingungen für die deutsche Luftverkehrswirtschaft: „Die staatlich regulierten Standortkosten sind in Deutschland zu hoch. Das ist ein wesentlicher Grund dafür, dass unser Heimatmarkt Schlusslicht bei der Erholung des Passagieraufkommens in Europa ist.“ Zu den wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Fraport-Konzern sagt Schulte:
„Das schwache Angebotswachstum in Deutschland spüren wir auch in Frankfurt. In den ersten neun Monaten lagen wir noch rund 14 Prozent hinter dem Aufkommen im Jahr 2019 zurück. Dagegen sind wir an vielen unserer internationalen Beteiligungsflughäfen schon weiter und verzeichneten neue Passagierrekorde. Besonders gut lief es an unseren 14 griechischen Flughäfen, in Antalya und Lima. Von dieser Performance profitieren wir wirtschaftlich mit einer soliden Ergebnisverbesserung in den zurückliegenden neun Monaten.“
WSI:
Einkommensungleichheit und Armut
haben seit 2010 deutlich zugenommen – Sorgen um Lebensstandard strahlen bis in Mittelschicht aus
Düsseldorf (4.11.24) – Seit 2010 ist die Ungleichheit der Einkommen in Deutschland deutlich gestiegen und in den letzten Jahren haben sich Ängste, den eigenen Lebensstandard nicht mehr halten zu können, in der Bevölkerung stark ausgebreitet. Die Quote der Menschen, die in Armut leben, hat nach den neuesten verfügbaren Daten ebenfalls erheblich zugenommen und liegt auf einem Höchststand (detaillierte Daten unten). Hinzu kommt, dass Arme während der 2010er Jahre gegenüber anderen Einkommensgruppen wirtschaftlich noch weiter zurückgefallen sind, denn von der insgesamt positiven Wirtschafts- und Einkommensentwicklung im vergangenen Jahrzehnt haben sie nur vergleichsweise wenig abbekommen. Das prägt den Alltag und schränkt soziale Kontakte von Menschen mit niedrigem Einkommen ein: Schon 2021, also vor dem Beginn der Inflationswelle, hatten mehr als 40 Prozent der Armen und über 20 Prozent der Menschen in der Gruppe mit „prekären“ Einkommen etwas oberhalb der Armutsgrenze keinerlei finanzielle Rücklagen, um kurzfristige finanzielle Notlagen zu überbrücken. Rund zehn Prozent der Armen waren zudem finanziell nicht in der Lage, abgetragene Kleidung zu ersetzen. Über die Coronakrise und den Inflationsschub zwischen 2020 und 2023 haben sich Sorgen um die eigene wirtschaftliche Lage bei vielen Menschen noch einmal deutlich verschärft, und zwar unter Ärmeren sowie bis weit in die Mittelschicht hinein: Deutlich mehr als die Hälfte der Menschen in der unteren Einkommenshälfte, aber auch knapp 47 Prozent in der oberen Mittelschicht fürchteten im vergangenen Jahr, ihren Lebensstandard zukünftig nicht mehr halten zu können. Zu diesen Ergebnissen kommt der neue Verteilungsbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. weiterlesen
Ernst & Young EY:
Jedes dritte Industrieunternehmen plant Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland
Hamburg (1.11.24) – Deutsche Industrieunternehmen wollen ins Ausland expandieren: 45 Prozent der Unternehmen planen, neue Standorte außerhalb Deutschlands zu errichten. In Deutschland soll hingegen kaum neu investiert werden: Gerade einmal 13 Prozent wollen neue Standorte in Deutschland aufbauen. Mit der Expansion ins Ausland ist häufig auch die Verlagerung von Arbeitsplätzen verbunden: Immerhin 29 Prozent der Unternehmen werden voraussichtlich Arbeitsplätze von Deutschland ins Ausland verlagern. Dass Arbeitsplätze aus dem Ausland zurück nach Deutschland verlagert werden, kommt hingegen sehr selten vor: Gerade einmal vier Prozent der befragten Industrieunternehmen planen einen solchen Schritt. weiterlesen
DIW:
US-Wahlen 2024 – Weder Trump noch Harris würden für ausreichend Klimaschutz sorgen
Berlin ( 31.10.24) – Am 5. November 2024 haben die US-Amerikaner*innen die Wahl zwischen der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und dem republikanischen Kandidaten Donald Trump. Beide unterscheiden sich auch in Fragen der Energie-, Umwelt- und Klimapolitik stark. Diese Politikfelder wurden im bisherigen Wahlkampf kaum beachtet, die entsprechenden Positionen von Harris und Trump sind der breiten Öffentlichkeit bisher wenig bekannt. Daher beleuchtet dieses DIW aktuell einige der wichtigsten Aspekte und gibt einen Ausblick, was unter einer Präsidentin Harris beziehungsweise einem Präsidenten Trump zu erwarten wäre. In jedem Fall muss damit gerechnet werden, dass die USA auch in den nächsten Jahren ihre starke fossile Energieproduktion aufrechterhalten werden. Eine beschleunigte Dekarbonisierung ist nicht zu erwarten, obwohl die Klimaziele – denen die USA (derzeit noch) verpflichtet sind – ohne deutliche Emissionsminderungen nicht erreicht werden können.