DIW-Konjunkturbarometer Dezember:
Deutsche Wirtschaft verbreitet keine Festtagsstimmung
Berlin (19.12.24) – Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) liegt im Dezember bei 86,4 Punkten und hat sich damit gegenüber November um 2,7 Punkte erhöht. Der Barometerwert liegt aber weiterhin deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum anzeigt. Somit schließt die deutsche Wirtschaft das Jahr trotz dieses kleinen Lichtblicks schwach ab. Im vierten Quartal 2024 dürfte die Wirtschaftsleistung wohl leicht zurückgegangen sein. Die Binnennachfrage schwächelt und auch von den Exporten kommt kein Schub. Zudem sind die innen- und außenpolitischen Unsicherheiten hoch. Nach dem Ampel-Aus wird Deutschland frühestens im Frühjahr eine neue Regierung haben.
DIW-Konjunkturbarometer Dezember 2024
Indexstand in Punkten (100 = neutraler Wert, entspricht im Durchschnitt Wachstum von etwa einem drittel Prozent)
© DIW Berlin 2024
IMK-Konjunkturprognose:
Quelle: dpa/IMK
BIP schrumpft 2024 um 0,2 Prozent im Jahresmittel, 2025 Miniwachstum um 0,1 Prozent
Düsseldorf (18.12.24) – Die deutsche Wirtschaft schrumpft in diesem Jahr erneut leicht und kann sich auch 2025 nicht aus der Stagnation lösen. Das liegt an einer verhaltenen Nachfrage aus dem Ausland, einer trotz erster Zinssenkungen nach wie vor zu straffen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), weiterhin relativ hohen Energiepreisen und an der hohen Unsicherheit über die künftige Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird im Jahresdurchschnitt 2024 um 0,2 Prozent sinken. Im nächsten Jahr hellt sich die Situation nur geringfügig auf. Der private Konsum legt zwar moderat und der Staatskonsum deutlicher zu, auch die Exportentwicklung dreht wieder ins Plus (detaillierte Zahlen unten). Das reicht aber 2025 lediglich für ein Wirtschaftswachstum um 0,1 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung in seiner neuen Konjunkturprognose. weiterlesen
DIW:
Kaufpreise fallen am Wohnungsmarkt auch 2024 noch –
Wende zeichnet sich aber bereits ab
Berlin (18.12.24) – Die Immobilienpreise in Deutschland sind im laufenden Jahr erneut gesunken: In über 150 Städten waren Baugrundstücke, Eigenheime und Eigentumswohnungen im Durchschnitt um nominal fünf Prozent günstiger als vor einem Jahr. Die Mieten stiegen hingegen weiter, und zwar um nominal vier Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Jährlich berechnen die DIW-Ökonomen Konstantin Kholodilin und Malte Rieth die Preisentwicklungen auf dem deutschen Immobilienmarkt auf Basis von regionalen Daten des Immobilienverbandes IVD.
© DIW Berlin
J.P. Morgan AM:
Ausblick 2025 – Zinsen und Zölle werden Grenzen der Kapitalmärkte ausloten
10 Thesen von Kapitalmarktstratege Tilmann Galler für 2025
Frankfurt (18.12.24) – Laufend neue Höchststände an den Aktienmärkten, ein erstaunlich gutes Wachstum in den USA – das Jahr 2024 hielt einige positive Überraschungen für Anlegerinnen und Anleger bereit. Was könnte nun das Jahr 2025 bringen? Aus Sicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, stellt sich vor allem vor dem Hintergrund des Wahlausgangs in den USA die Frage, wohin die Reise an den Märkten im nächsten Jahr gehen könnte. „Das Jahr 2025 dürfte geprägt sein von einem Ausloten der Grenzen. Vor allem die Entwicklung bei Zinsen und Zöllen wird zeigen, wie weit es gehen kann, ohne dass der Bogen überspannt wird“, sagt Tilmann Galler. Denn hohe US-Zölle auf Waren etwa aus China könnten auch viele US-Unternehmen, die in China teilweise oder vollständig produzieren, empfindlich treffen. Und auch ein zu schnelles Absenken der Leitzinsen könnte die Inflation wieder zurückbringen. Grundsätzlich sieht Ökonom Galler die Aussichten für US-Aktien aber weiterhin gut, Unternehmensgewinne dürften sich verbreitern, an den Anleihenmärkten ist mit steigender Volatilität zu rechnen. weiterlesen
Ernst & Young EY:
USA und Europa retten IPO-Jahr 2024
Frankfurt/Main (18.12.24) – Auch im vierten Quartal 2024 war der globale IPO-Markt von sehr divergenten Entwicklungen geprägt: Insgesamt gingen in Q4 weltweit zwar nur 343 Unternehmen an die Börse – 7 Prozent weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres 2023 (368). Hingegen stieg das Emissionsvolumen um 70 Prozent auf 43 Milliarden US-Dollar. weiterlesen
Ifo-Geschäftsklimaindex:
Stimmung in der Wirtschaft trübt sich
weiter ein
München (17.12.24) – Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich verschlechtert. Der ifo Geschäftsklimaindex sank im Dezember auf 84,7 Punkte, nach 85,6 Punkten im November. Das ist der niedrigste Wert seit Mai 2020. Der Rückgang war insbesondere auf die pessimistischeren Erwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage wurde hingegen von den Unternehmen besser bewertet. Die Schwäche der deutschen Wirtschaft ist chronisch geworden. weiterlesen
ZEW:
Neuwahlen und EZB-Geldpolitik lassen Konjunkturerwartungen steigen
Mannheim (17.12.24) – Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland verbessern sich in der Umfrage vom Dezember 2024. Sie liegen aktuell mit plus 15,7 Punkten um 8,3 Punkte über dem Vormonatswert. Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage verändert sich hingegen nur minimal. Der Lageindikator für Deutschland fällt um 1,7 Punkte und liegt bei minus 93,1 Punkten.
IMK Inflationsmonitor:
Trotz Anstiegs liegt die Inflation für 8 von 9
Haushaltstypen bei oder unter 2 Prozent, EZB sollte
Zinsen weiter senken
Düsseldorf (17.12.24) – Die Inflationsrate in Deutschland ist im November gegenüber Oktober von 2,0 auf 2,2 Prozent gestiegen. Damit lag sie wieder etwas über dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent – dieses wird sie aber bereits im ersten Halbjahr 2025 auch dauerhaft erreichen. Die Inflationsraten verschiedener Haushaltstypen, die sich nach Einkommen und Personenzahl unterscheiden, lagen im November mit einer Ausnahme bei oder unter zwei Prozent. Der Unterschied zwischen der höchsten und der niedrigsten haushaltsspezifischen Inflationsrate betrug 0,6 Prozentpunkte. Während insbesondere ärmere Familien im Mittel der Jahre 2022 und 2023 eine deutlich höhere Teuerung schultern mussten als Haushalte mit mehr Einkommen, war ihre Inflationsrate im November 2024 wie in den Vormonaten unterdurchschnittlich: Der Warenkorb von Paaren mit Kindern und niedrigen Einkommen verteuerte sich um 1,6 Prozent. Dabei wirkte sich aus, dass sowohl aktuelle Preisrückgänge bei Haushaltsenergie als auch bei Kraftstoffen in ihrem Warenkorb ein relativ hohes Gewicht haben. Das gilt, etwas abgeschwächt, auch bei Alleinerziehenden sowie bei Paaren mit Kindern und jeweils mittleren Einkommen, deren Teuerungsraten 1,7 bzw. 1,8 Prozent betrugen (siehe auch die Abbildung in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Das ergibt der neue IMK Inflationsmonitor, den das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung vorlegt.
Postbank:
Finanzen 2025 – Der Optimismus der Deutschen wächst wieder
Bonn (16.12.24) – Das vorzeitige Ende der Ampel und der Ausgang der US-Wahl verunsichern die Verbraucher – viele können nicht einschätzen, wie sich diese Ereignisse auf ihre finanzielle Situation auswirken werden. Dennoch sind viele Deutsche optimistisch, dass sich ihre Finanzen im kommenden Jahr positiv entwickeln. Das hat eine Umfrage der Postbank ergeben.
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VCI:
Kein Ende der Durststrecke
Frankfurt/Main (13.12.24) – Für die Chemie- und Pharmaindustrie nähert sich ein weiteres schwieriges Jahr dem Ende. Mit Blick auf die anhaltende Rezession in der Industrie kommentiert Markus Steilemann, Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), die Branchenbilanz: „Es ist eine trübe Bestandsaufnahme. Der einzige Lichtblick ist, dass sich die rasante Talfahrt der letzten beiden Jahre nicht weiter fortgesetzt hat.“ weiterlesen
DIW:
Deutsche Wirtschaft dümpelt vor sich hin – Belebung wird zur Zitterpartie
Berlin (12.12.24) – Die deutsche Wirtschaft schleppt sich durch die Stagnation, eine nachhaltige Erholung rückt auch angesichts struktureller Herausforderungen immer weiter in die Ferne. In diesem Jahr setzt die Konjunktur von Quartal zu Quartal ihren Zickzackkurs um die Nulllinie fort und dürfte unter dem Strich um 0,2 Prozent schrumpfen, so die aktuelle Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). 2025 geht es mit einem Wachstum von voraussichtlich 0,2 Prozent wohl nur mühsam bergauf, für 2026 wird mit einem Plus von 1,2 Prozent gerechnet. Damit revidiert das Institut seine Erwartungen abermals nach unten.
Bankenverband:
EZB senkt Zinsen –
Inflationsentwicklung bleibt unsicher
Berlin (12.12.24) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wie erwartet ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Mit der Zinsentscheidung erreicht sie den oberen Rand des neutralen Zinsbereichs. „Das passt zur aktuellen Inflationsrate, die leicht über dem mittelfristigen Ziel der EZB von 2 Prozent liegt“, sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Bei Leitzinsen zwischen 2 und 3 Prozent gilt die Geldpolitik als neutral – sie bremst die Nachfrage nicht, stimuliert sie aber auch nicht. weiterlesen
ApoBank:
Kapitalmarktausblick 2025 –
Strategiewechsel hin zu Anleihen
Düsseldorf(11.12.24) – Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ändert ihre Kapitalmarktstrategie und startet defensiver ins neue Jahr: Deutschlands größte genossenschaftliche Primärbank senkt den Aktienanteil in der Vermögensverwaltung der apoBank auf „untergewichtet“ von „neutral“, gleichzeitig werden Renten „übergewichtet“. weiterlesen
BVI:
Fondswirtschaft ist der größte Verwalter von Altersvorsorgekapital
Frankfurt/Main (11.12.24) – Die Fondswirtschaft ist der größte Verwalter von Altersvorsorgekapital in Deutschland. „Die Menschen haben zwar oft über Versicherungen, Versorgungswerke und Arbeitgeber einen anderen Zugang, aber verwaltet wird letztlich ein großer Teil dieses Kapitals in Fonds“, sagt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des deutschen Fondsverbands BVI. Laut einer Umfrage verwalteten die Mitglieder zur Jahresmitte 1.910 Milliarden Euro für Altersvorsorgezwecke. Das sind 44 Prozent des von der Branche insgesamt verwalteten Vermögens von über 4.300 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Zur Jahresmitte 2017 lag der Anteil bei 40 Prozent. Seitdem ist das Vermögen für Altersvorsorgezwecke um über 700 Milliarden Euro gewachsen. „Die Auswertung zeigt, dass Investmentfonds der Motor der Altersvorsorge sind“, sagt Richter.
VDMA:
Frankfurt/Main (10.12.24) – Schwere See und noch keine ruhigeren Gewässer in Sicht: Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland erwartet auch im kommenden Jahr einen Produktionsrückgang, und erstmals seit vielen Jahren droht in der Branche wieder ein – wenn auch leichter – Stellenabbau. Um den Standort Deutschland und Europa zu stärken, fordert der VDMA daher eine deutliche Kehrtwende der Politik. „Wir erleben eine Welt, die von Verunsicherung geprägt ist: aufgrund von Kriegen, von handelspolitischen Grabenkämpfen und von Wahlerfolgen extremistischer Parteien und Kandidaten mit ihren Parolen, die unsere freiheitlich-marktwirtschaftliche Grundordnung destabilisieren oder sogar zerstören wollen“, sagte VDMA-Präsident Bertram Kawlath auf der Jahrespressekonferenz des Verbands in Frankfurt.
BVI:
Fondsbranche wächst um 6 Prozent
Frankfurt/Main (10.12.24) – Die Fondsbranche verwaltet für Anleger in Deutschland ein Rekordvermögen von 4.413 Milliarden Euro per Ende September. Das ist ein Zuwachs von über 6 Prozent seit Jahresanfang (4.149 Milliarden Euro). Der Großteil entfällt mit 2.183 Milliarden Euro auf offene Spezialfonds für institutionelle Anleger. Hierzu gehören vor allem Altersvorsorgeeinrichtungen (768 Milliarden Euro) und Versicherer (536 Milliarden Euro). In offenen Publikumsfonds verwalten die Fondsgesellschaften 1.524 Milliarden Euro, in Mandaten 645 Milliarden Euro und in geschlossenen Fonds 61 Milliarden Euro.
BVR-Konjunkturprognose:
Anhaltende Unsicherheit trübt den Ausblick
Berlin (10.12.24) – In seiner aktuellen Konjunkturprognose rechnet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) damit, dass die hartnäckige Wirtschaftsflaute hierzulande zunächst noch andauern wird. „Die politische Unsicherheit drückt auf das Wirtschaftswachstum in Deutschland. Zu der anhaltenden Stagnation sind mit dem Ende der Ampelkoalition in Deutschland und dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA neue Fragezeichen hinzugekommen. In diesem Umfeld ist eine Erholung der Wirtschaft erst ab der zweiten Jahreshälfte 2025 zu erwarten“, erklärt Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des BVR. Daher zeichne sich für das Jahr 2025 in Deutschland lediglich ein preisbereinigtes Wirtschaftswachstum um 0,2 Prozent ab, nach einem prognostizierten Rückgang um 0,2 Prozent im Jahr 2024. weiterlesen
KfW Research:
Weniger Unternehmen vermelden Fachkräftemangel
Frankfurt/Main (9.12.24) – Fachkräftemangel behinderte zu Beginn des vierten Quartals die Geschäftstätigkeit von knapp 32 % der Unternehmen in Deutschland. Damit hat sich die Fachkräfteknappheit durch die schwache Konjunktur weiter abgeschwächt. Anfang April klagten noch 35 % der Unternehmen über fehlendes Fachpersonal. Der Höchststand wurde im Herbst 2022 erreicht: Damals gaben 45,7 % der Unternehmen an, von Fachkräftemangel betroffen zu sein. weiterlesen
BVR:
Mittelstand durchlebt anhaltende Konjunkturflaute, aber weniger Kostensorgen
Berlin (9.12.24) – Die Geschäftslage wird so verhalten beurteilt wie seit der Corona-Krise im Frühjahr 2020 nicht mehr.
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81,5 Prozent der Mittelständler klagen über Bürokratie und damit nur marginal weniger als beim Allzeit-Hoch vor 6 Monaten, 67 Prozent belastet der Fachkräftemangel.
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Belastungen durch Lohn-, Energie-, Rohstoff- und Materialkosten haben aber an Bedeutung verloren.
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Wegen der hartnäckigen Flaute sank die Bilanzqualität im Mittelstand 2023 auf den niedrigsten Stand seit 2014.