EthikBank: Keine Investitionen in Spanien

Eisenberg (2.10.17) – Bis auf Weiteres wird die EthikBank kein Geld mehr in Spanien investieren. So reagiert das sozial-ökologische Kreditinstitut auf das äußerst brutale Vorgehen der spanischen Zentralregierung gegen das Referendum zur Unabhängigkeit Kataloniens am vergangenen Wochenende. „Wir sehen derzeit keine Möglichkeit, geschäftliche Verbindungen nach Spanien mit den Prinzipien unseres Unternehmens zu vereinbaren“, sagt der Vorstandsvorsitzende der EthikBank Klaus Euler.

Er bezieht sich damit auf die Bilder, die am Sonntag um die Welt gingen: Blutverschmierte Menschen liegen am Boden, hochgerüstete Polizisten schießen mit Gummigeschossen auf Demonstranten und dringen gewaltsam in Schulen ein, rund 800 Verletzte sind zu beklagen. Die spanische Zentralregierung ist auf unverhältnismäßige Art und Weise gegen ihre eigenen Bürger vorgegangen und hat das Referendum zur Unabhängigkeit Kataloniens gewaltsam verhindert.

„Wir verurteilen das demokratiefeindliche Handeln der spanischen Zentralregierung aufs Schärfste und ziehen unsere Konsequenzen: Spanien muss unser Anlageuniversum verlassen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der EthikBank Klaus Euler.

In einem Referendum dieser Art drücke sich auf friedliche Art und Weise der unmittelbare Wille des Volkssouveräns aus – damit habe sich eine Regierung auseinanderzusetzen anstatt gewaltsam dagegen vorzugehen. Unabhängig von möglichen Ergebnissen und deren Konsequenzen müsse man eine solche Volksabstimmung respektieren. „Man kann nicht einfach Wahlen verbieten, wenn sie unliebsame Veränderungen nach sich ziehen könnten. So funktioniert Demokratie nicht“, fasst Klaus Euler zusammen.

Immerhin haben sich 80 Prozent der Katalanen für das Referendum ausgesprochen – im Übrigen weit mehr als nach Umfragen tatsächlich für eine Unabhängigkeit der Region stimmen würden. Den Einwohner der Region ging es also in erster Linie darum, ihr demokratisches Mitbestimmungsrecht wahrzunehmen. Das Ergebnis der Befragung hätte somit einen wichtigen Diskussionsprozess anstoßen können, den das Land offensichtlich dringend braucht. Durch die Geschehnisse vom Wochenende allerdings ist nun aber ein politischer Schaden entstanden, der die Gräben nur vertieft haben dürfte.