BVI: Fonds sammeln im Juli 9 Milliarden Euro ein

Frankfurt/Main (15.9.17) – Investmentfonds flossen im Juli netto 9,1 Milliarden Euro neue Mittel zu. Davon entfielen 6,5 Milliarden Euro auf offene Publikumsfonds, 2,4 Milliarden Euro auf offene Spezialfonds und 0,2 Milliarden Euro auf geschlossene Fonds. Aus freien Mandaten zogen Anleger netto 3,2 Milliarden Euro ab. Seit Jahresbeginn summiert sich das Neugeschäft der deutschen Fondsbranche auf 85,1 Milliarden Euro. Die Fondsgesellschaften verwalteten Ende Juli ein Vermögen von 2,9 Billionen Euro.

Netto-Mittelaufkommen in Milliarden Euro

Grafiken: BVI

Aktienfonds mit höchsten Zuflüssen seit Januar 2001
Bei den offenen Publikumsfonds führen Aktienfonds mit 4,5 Milliarden Euro die Absatzliste an. Das sind die höchsten Zuflüsse seit Januar 2001, als sie 5,4 Milliarden Euro verzeichneten. Das Neugeschäft im Juli entfällt jeweils zur Hälfte auf aktiv gemanagte Aktienfonds und Aktien-ETFs. Das insgesamt von Aktienfonds verwaltete Vermögen ist seit Ende Juli 2016 von 323 Milliarden Euro auf 370 Milliarden Euro gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 15 Prozent. Auf Rang zwei der Juli-Absatzliste stehen Mischfonds mit 2,1 Milliarden Euro. Es folgen Rentenfonds und Immobilienfonds mit jeweils rund 0,3 Milliarden Euro.

Immobilien-Spezialfonds: Anteil externer Portfoliomanager von 4 auf 23 Prozent gestiegen
Offene Immobilien-Spezialfonds verwalten ein Netto-Vermögen von 72 Milliarden Euro. Bei 77 Prozent des Vermögens trifft die auflegende Kapitalverwaltungsgesellschaft oder ein anderer Vermögensverwalter aus dem Konzernverbund die Anlageentscheidungen, bei 23 Prozent übernehmen dies konzernfremde Asset Manager. Seit Ende 2012 hat sich deren Anteil von 4 Prozent mehr als verfünffacht.

Aufteilung des Vermögens von offenen Immobilien-Spezialfonds

Die Auslagerung des Portfoliomanagements hat in den vergangenen Jahren auch bei den offenen Wertpapier-Spezialfonds weiter zugenommen. Von dem verwalteten Fondsvermögen in Höhe von 1,5 Billionen Euro entfallen 40 Prozent auf konzernfremde Asset Manager. Ende 2012 lag der Anteil bei 37 Prozent. Ein Grund liegt darin, dass ausländische Vermögensverwalter das Portfoliomanagement für Fonds als Zugang zum deutschen Markt nutzen, ohne eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft zu gründen. Zudem wählen viele institutionelle Anleger für das Management bestimmter Assetklassen wie Wertpapiere aus Emerging Markets oder Unternehmensanleihen spezialisierte Asset Manager aus.