IKB: EZB-Geldpolitik mit bedeutenden Verteilungseffekten

Düsseldorf (12.9.17) – Die außerordentlich expansive Geldpolitik der EZB hat bedeutende Verteilungseffekte zur Folge, da sie unter anderem Vermögenswerte zu Ungunsten einkommensschwacher Bevölkerungsschichten beeinflusst und Zinsbelastungen des Staates reduziert.

Die niedrige Wohneigentumsquote in Deutschland und weiterhin anhaltend hohe Mietrenditen bringen die Fiskalpolitik in Zugzwang, wenn die soziale Gerechtigkeit in Deutschland nicht auf der Strecke bleiben soll.

Die Lösung liegt weniger in höheren Sozialausgaben, die den Fiskus langfristig belasten, sondern in einer Ausweitung der staatlichen Investitionen. Vor allem in den lange vernachlässigten sozialen Wohnungsbau sollte der Staat stärker investieren, zumal er hier eine ordentliche Rendite erwirtschaften kann.

Auch sollten die Zinsersparnisse des Staates als Mitnahmeeffekt angesehen und deshalb vom regulären Haushaltsplan ausgeschlossen werden.