BVR rechnet mit weiterem Rückgang der Unternehmensinsolvenzen

Berlin (23.3.17) – Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) rechnet für das laufende Jahr mit einer weiteren Entspannung des Insolvenzgeschehens in Deutschland. Dem aktuellen BVR-Konjunkturbericht zufolge wird die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um etwa 7 Prozent auf rund 20.000 Fälle zurückgehen. Sie war bereits 2016 um 6,9 Prozent auf 21.518 gesunken.

„Die Zahl der Firmenpleiten ist vor allem aufgrund der anhaltend guten Bilanzqualität der Unternehmen sowie wegen des günstigen konjunkturellen Umfelds rückläufig“, so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Modellbasierte Schätzungen des BVR lassen erkennen, dass die Entwicklung der Insolvenzen stark durch die Qualität der Unternehmensbilanzen und die Konjunktur geprägt wird. Den Schätzungen zufolge können die Insolvenzveränderungsraten seit Beginn der 2000er Jahre zu gut zwei Fünfteln durch die Entwicklung der Bilanzqualität und zu gut einem Fünftel durch Schwankungen im Wirtschaftswachstum erklärt werden.

 

„Der sich abzeichnende abermalige Rückgang der Insolvenzfälle ist ein ausgesprochen ermutigendes Zeichen für die deutsche Wirtschaft, da mit den Firmenpleiten in der Regel auch Beschäftigungsverluste und Forderungsausfälle verbunden sind“, so Martin weiter. Gleichwohl seien aber aus gesamtwirtschaftlicher Sicht neben Unternehmensgründungen immer auch -insolvenzen erforderlich, damit sich überholte Strukturen nicht zementieren und neue Produkte und Prozesse am Markt etablieren können. Insofern dürfe der anhaltende Rückgang der Insolvenzzahlen nicht zu einem Nachlassen bei Produktivitätsanstrengungen und Innovationskraft der deutschen Wirtschaft verleiten.