BVR-Konjunkturbericht:

Einkommensverteilung in Deutschland stabil,

solider Arbeitsmarkt entscheidend

 

Berlin (23.2.17) – Wahrnehmung und Wirklichkeit liegen bei der Entwicklung der Einkommensverteilung in Deutschland weit auseinander. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuellen Konjunkturbericht. Während in der Bevölkerung der Eindruck verbreitet sei, die Verteilung der Einkommen werde immer ungleicher, lasse die Statistik in den letzten zehn Jahren keine Zunahme der Ungleichheit erkennen. BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin: „Das Wirtschaftswachstum kommt in Deutschland breiten Bevölkerungskreisen zugute. Dafür sorgt der robuste Arbeitsmarkt.“ Deutschland sei nicht mit Ländern wie den USA vergleichbar, wo ein Großteil der Zuwächse auf die Einkommensstärksten entfalle.

 

Auch in der Zukunft habe Deutschland gute Chancen, die Einkommensverteilung stabil zu halten. Hierfür sei die hohe Leistungsfähigkeit des Arbeitsmarktes ausschlaggebend. Noch immer seien in Deutschland beträchtliche Beschäftigungsreserven mobilisierbar, wenn es gelänge, bessere Anreize für mehr Vollzeittätigkeiten zu schaffen. Dies könne beispielsweise durch weitere Verbesserungen bei der Kinderbetreuung oder durch eine geringere Abgabenlast bei niedrigen und mittleren Einkommen erreicht werden.

 

International gebräuchliche Maße der Einkommensverteilung ließen erkennen, dass die Einkommensverteilung in Deutschland sogar etwas weniger ungleich ausfalle als im Durchschnitt der fortgeschrittenen Volkswirtschaften. In zahlreichen dieser Volkswirtschaften sei in den vergangenen Jahren eine Zunahme der Einkommensungleichheit zu erkennen gewesen. Dies sei auf globale Trends zurückzuführen wie etwa die hohe Verfügbarkeit von einfach qualifizierter Arbeit im Zuge der Globalisierung und der steigenden Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften im Zuge des technischen Wandels. Diese Trends wirkten auch in Deutschland, dies werde aber durch die gute Arbeitsmarktentwicklung ausgeglichen.