Ifo-Fuest: EZB sollte Anleihekäufe auslaufen lassen

München (6.12.16) – Der ifo-Präsident Clemens Fuest hat die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefordert, ihre Anleihekäufe ab April zurückzufahren. „Das Argument der EZB, die Inflationsrate im Euroraum sei zu niedrig, trägt 2017 nicht mehr“, sagte Fuest zur Begründung. „Nach der neuen Prognose des ifo Instituts wird die Euro-Inflationsrate bis März automatisch auf eine Jahresrate von 1,5 Prozent steigen und bis zum Jahresende auf 1,6 Prozent. Das ist nahe dran an den knapp unter zwei Prozent, die die EZB anstrebt. Hintergrund ist, dass der Rückgang der Ölpreise zum Stillstand gekommen ist und dass dieser drückende Effekt auf die Inflationsrate ganz mechanisch ausläuft.“ Fuest ergänzte: „Damit treten bei den Anleihekäufen der EZB die negativen Nebenwirkungen in den Vordergrund. Die Zentralbank sollte daher ab April beginnen, die Aufkäufe schrittweise zu senken. Der Ausgang des Italien-Referendums ändert daran nichts.“ Die ifo-Prognose beruht auf konstanten 52 Dollar pro Fass.