Frankfurter Lagen: Ein Hauch der Romantik durchweht das Villen-Viertel, die benachbarte Patisserie weckt Gelüste

Frankfurt/Main (Mai 2015)/PK – Es braucht wenig Fantasie, um sich vorzustellen, dass Georg von Brentano gelegentlich mit seinem berühmten Bruder Clemens von Brentano durch den Park an der Nidda geschlendert ist. Irgendwann vor 200 Jahren. Ob der Spaziergang der Brentano-Brüder je stattgefunden hat, wissen Historiker. Feststeht, dass Georg von Brenano Anfang des 19. Jahrhunderts zunächst das Landhaus in Rödelheim erworben hatte und später auch das berühmte Petrihaus. Noch heute trägt der Park den Namen von Brentanos. Als Landschaftspark schmiegt er sich genauso einfühlsam an die meist träge dahinfließende Nidda wie der benachbarte Solmspark. Das dicht bewachsene Flußufer der Nidda und die beiden Parks bilden das grüne Zentrum des Frankfurter Vororts Rödelheim. Jenseits des Solmspark und der Nidda liegt das von  Marquard-, Röderichstraße und „Am Hofengarten“ begrenzte Villenviertel.

Zwei, drei Dutzend Ein- und Zweifamilienhäuser auf erstaunlich großen eingewachsenen Grundstücken prägen das Quartier, das von einem Hauch Romantik durchweht wird. Steht der Wind günstig, liegt mitunter auch der süße Duft raffinierter Konditoreien der berühmten Patisserie Graff in der Luft: die Patisserie Graff, die beiden Landschafsparks und die Nidda versetzten das Viertel in einen Zustand der Abgeschiedenheit. Dabei ist die Frankfurter City nur ein paar Kilomenter entfernt. Gefühlt sind es Hunderte Kilometer.

Dass sich zwischen Nidda und den angrenzenden Anwesen ein schmaler Pfad schiebt, freut Spaziergänger und Radfahrer, dürfte von den Anrainern aber hin und wieder als Handicap empfunden werden. Denn vom Niddapfad aus blickt jeder neugierige Passant auf die angrenzenden Villengärten: ein kleiner Standortschönheits-Fehler.  Als Schönheitsfehler des Standorts könnten Fremde auch die nahen Bahngleise empfinden, über die tagsüber Dutzende S-Bahnen huschen. Eisenbahnlärm erzeugen sie nie. Die Gleise führen  zum benachbarten Rödelheimer S-Bahnhof, der wiederum dafür sorgt, das Anwohner in einer Viertel Stunde mit den stadteinwärts fahrenden Bahnen die Frankfurter City erreichten. Oder stadtauswärts etliche Vordertaunus-Städtchen.

Die Villenviertler der Marquard-, Röderichstraße bekommen von dem Gewusel am Rödelheimer S-Bahnhof genauso wenig mit, wie vom Industriegewirr jenseits des Bahnhofs. Dort haben sich etliche Industriefirmen angesiedelt und Hunderte von Arbeitsplätzen geschaffen.

Um den täglichen Bedarf zu decken, reicht ein kurzer Weg auf die Radilostraße, die mit der Reichsburgstraße das Rödelheimer Ladenviertel bildet. Wer feine italienische Küche liebte, fand jahrelang im Sterne-Lokal Osteria Enoteca sein zweites Zuhause. Doch die Osteria ist seit langem an dieser Stelle zu.

Fast spiegelbildlich zum Rödelheimer Nidda-Villenviertel säumt ein paar Hundert Meter weiter ein halbes Dutzend freistehender Einfamilienhäuser die Rödelheimer Parkstraße. Sie können der äußeren Erscheinung nach durchaus mithalten.

Hüben wie drüben schätzen wir die Quadrameterpreise der Objekte auf mindestens 4.000,00 Euro, so dass das Gros der Immobilien eine Million Euro wert ist. Mindestens.

Lage, Lage, Lage: Das Frankfurter Westend, das Holzhausenviertel, das Nordend, Dichter- und Maler-Viertel – Diese Wohnquartiere in Frankfurt sind heiß begehrt. Dabei hat Frankfurt gleichwertige, feine Wohnlagen an mehreren Stellen der Stadt zu bieten. Die allerdings kaum jemand kennt, geschweige denn wahrnimmt. Wir schon. In unserer Reihe “Frankfurter Lagen” stellen wir in nächster Zeit Wohnviertel in Frankfurt vor, die zu Unrecht ein Graue-Maus-Dasein fristen. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, Tipps und Hinweise haben, erreichen Sie uns am einfachsten unter kochanski@geldanlagen-nachrichten.de oder unter info@peterkochanski.immobilien  Wir bedanken uns schon jetzt für Ihre  Anregungen.

 Von Peter Kochanski